Ein Blick in die Gegenwart & Zukunft der Texterstellung

Können Programme gute Texte schreiben? 

Wir wagen einen Blick in die Gegenwart und Zukunft der Digitalität und Bildung:

In dieser Welt ist die Frage, ob Programme gute Texte schreiben können, von großer Bedeutung. Mit der Entwicklung von Markow-Algorithmen begann die automatische Erzeugung von Texten. Diese Algorithmen, die über einen großen Textspeicher verfügen,  erzeugen Texte schematisch – ohne aber tieferes Verständnis für die Materie.

Der eigentliche Game Changer zur Texterstellung sind aber neuronale Netzwerke, die Maschinen das Lernen ermöglichen. Durch die Verarbeitung von Input und die Erzeugung von Output, in Abgleich mit großen Datenmengen, haben sich Plattformen wie GPT und OpenAI mit ihren leistungsfähigen Algorithmen etabliert.

Ihre Trainingsgrundlage bilden quasi alle im Netz verfügbaren Texte, was ihnen eine beeindruckende Flexibilität in der Texterzeugung verleiht. So kann GPT beispielsweise problemlos Zeitungsartikel für den ‚The Guardian‘ verfassen, die sich über komplexe Themen wie Genderfragen erstrecken.

Trotz dessen benötigen derlei Algorithmen genaue Vorgaben, um gute Texte zu schreiben – der Rückgriff auf bereits vorhandene Texte ist dabei unerlässlich. Die Ergebnisse zeigen – erstaunlicherweise- , dass diese maschinell verfassten Texte  oft nicht von denen zu unterscheiden sind, die von uns Menschen geschrieben wurden. Allerdings bestehen weiterhin Herausforderungen bezüglich Kategorien wie Kreativität oder das Entwickeln längerer Handlungsgerüste. Ein Beispiel hierfür ist das Schreiben von Serien und Romanen, was für Algorithmen – noch nicht! – möglich ist. Es ist eher so, dass sie dabei als Inspirationsquelle dienen. Allein das Verfassen argumentativer Texte mit klaren, konkreten Vorgaben ist möglich. 

Wie sieht die Zukunft aus? Die Perspektive ist, dass Texte zunehmend von resp. mithilfe von Algorithmen verfasst werden, was einen Wandel von Schreibweisen und Erwartungen bedeutet – mehr fragmentarisch und musterhaft. Dieses Phänomen zeigt sich bereits in Untertiteln für Filme: Früher manuell erstellt, werden sie heute maschinell generiert, wodurch leider die Tonalität eines Films an Bedeutung verliert – es erfolgt lediglich eine Verarbeitung von rohen Sprachdaten.

Es stellt sich am Ende die Frage , ob das Schreiben eine Aufgabe wird, die der Mensch an Maschinen abgeben kann. Möglich ist in jedem Fall, dass schreibende Menschen in Zukunft immer mehr mit Maschinen zusammenarbeiten werden. Dabei unterscheidet sich die Kooperation eigentlich gar nicht so sehr von der Zusammenarbeit mit anderen schreibenden Menschen. Algorithmen helfen uns, brauchen uns Menschen aber – Gott sei Dank- noch  als Textverantwortliche, um die Qualität und Relevanz der Inhalte zu gewährleisten.

In diesem Sinne ist die Zukunft der Texterstellung eine spannende Symbiose aus menschlicher Kreativität und maschineller Effizienz, die das Potenzial hat, die Art und Weise, wie wir kommunizieren und lernen, zu revolutionieren. 

(vgl. Mampfler 2021)