An der Tagung Klang & Identität habe ich als Student teilgenommen. Zuhause bin ich aber in erster Linie Vater. Ich habe für diesen Beitrag versucht, zumindest annäherungsweise so etwas wie die Klangidentität meines Familienalltags festzuhalten. Verzeiht bitte die harten Übergänge und das gemächliche Tempo — meine Zeit ist gerade etwas knapp bemessen, die Kids sind beide krank…
Man hört hauptsächlich Alltagsszenen (inkl. Kinderstreit, Vorsicht, an einer Stelle wird es laut!), zwei Klänge muss ich allerdings erklären. Das eine ist die Vogelstimme: Es handelt sich um einen Pirol, in diesem Fall das „12-Uhr-Läuten“ unserer Vogeluhr, die (bei Helligkeit) zu jeder vollen Stunde einen anderen Vogel singen lässt — Ausdruck meiner seit Kindertagen bestehenden Faszination für Vögel und ihre Stimmen. Das andere ist das Telefon: Die Klingeltöne sind für die wichtigsten Anrufer personalisiert, der Ton, den man hört, ist der Handy-meiner-Freundin-oder-mein-Handy-ruft-an-Ton.
Vielleicht findet der eine oder die andere ja etwas, das man in einer Diskussion genauer bearbeiten möchte. Ich fände z.B. interessant, der Frage nachzugehen, inwiefern sich die (Klang)Identitäten eines Menschen in der Öffentlichkeit und im Privaten unterscheiden. Auch spannend finde ich, wie sehr man Emotionen selbst mit solch künstlichen und tausendfach gleich vorkommenden Klängen wie Klingeltönen verbinden kann. Außerdem könnte man sprechen über Spracherwerb, über Artikulation und die Fähigkeit, sich verständlich zu machen.
Man kann aber, statt großartig darüber zu sprechen, es auch einfach nur lustig finden, wie kleine Kinder sprechen (lernen). Damit man dabei trotzdem den Text versteht, hier die Lyrics zum Prolog. Viel Spaß!
Drachen können viele Sachen:
Beispielsweise Saltos machen,
Steigen, fallen, stehenbleiben,
Zeichen in den Himmel schreiben.
Dazu braucht ein Drache Wind.
(pustet in die Hände)
Außerdem ein nettes Kind,
das an einer Schnur ihn hält,
weil er sonst herunterfällt.
Ein Beitrag von Kilian Wolf zum Auditiven Adventskalender.
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