Themenwoche zu sexualisierter Diskriminierung & Gewalt an Wissenschaftsinstitutionen
Themenwoche zu sexualisierter Diskriminierung & Gewalt an Wissenschaftsinstitutionen

05.10.2020, 19–21 Uhr

Theater: Geschichten aus der Stadt

Die Performancereihe Geschichten aus der Stadt wurde 2015 von vier Theaterpädagoginnen ins Leben gerufen. In fortlaufenden Episoden bearbeiten die Wahlberlinerinnen das Thema weibliche Sexualität, Umgang mit eigenen Rollenbildern, weibliche Solidarität und ein reflektierendes Frausein. Seither fanden über 20 Aufführungen mit über 2.000 Zuschauenden in Berlin, Hannover und Halle sowie auf dem Fusion Festival statt.


Das lustvolle Erzählen von intimen Momenten, konkreten sexuellen Handlungen und Begegnungen sind fester Bestand des Performanceformats. Ebenso die offene Reflexion der individuellen Auseinandersetzung mit der eigenen Sexualität und Geschlechterrollen. Warum ist sexualisierte und sexuelle Gewalt gegen Frauen immer noch salonfähig? Wie und wo erleben wir Geschlechterdiskriminierung? Wie gehen wir mit diesen gewalttätigen Erfahrungen um? Welche Erwartungen an mein Geschlecht möchte ich erfüllen? Und welche Erwartungen habe ich selbst? Was gefällt mir beim Sex? Wie kann ich es in Worte fassen? Wie kann ich mir selbst einen schönen Orgasmus bereiten? Stören irgendjemanden die Haare an meinen Oberschenkel-Innenseiten? Warum müssen wir immer wieder über den Gebrauch von Kondomen sprechen?

Die Inhalte der inzwischen 10 Episoden sind allesamt biografisch. Sowohl autobiografische Erfahrungen der Performerinnen als auch Geschichten und Erlebnisse, gesammelt im Bekannten- und Zuschauerinnnenkreis der Vier, finden in den Aufführungen ihre Bühne. Keine Frau ist allein mit ihrer Erfahrung, viele teilen gleiche Gedanken und die selben Ängste. Sie von einer Bühne mit Stolz und Lust zu hören, mindert ihre negative Kraft, die Scham und Angst und verleiht ihnen eine neue Qualität, die Solidarität, die Kraft und nicht zuletzt Humor.
In eben diesem Effekt findet sich die Absicht des Performancekollektivs wieder: Frauengeschichten ihre Stimme zu leihen, sie hörbar zu machen und damit in Verbindung mit den Zuschauenden zu treten und das Sprechen über Sexualität, Geschlecht und damit verbundenen Bedürfnisse möglich zu machen.

Vor Ort in Halle (Saale) im Puschkinsaal (Puschkinhaus): maximal 70 Teilnehmer*innen
Teilnahme online: ohne Teilnahmebeschränkung

Konzept und Performance:
Ellen Uhrhan, Matin Soofipour, Géraldine Mormin, Karoline Schulze
www.geschichtenausderstadt.de

Diese Veranstaltung findet in Kooperation mit der Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen-Anhalt statt.