Das Kabarett in der Bundesrepublik

Ein Überblick

Die Geschichte des Kabaretts in Deutschland ist relativ lang und beginnt bereits Ende des 19 Jh. Obwohl es oft totgesagt wird, scheint das Kabarett auch heutzutage ein recht verbreitetes satirisches Genre zu sein. Nicht selten halten Kabarettisten den Menschen einen Spiegel vors Gesicht. Nichts in der Gesellschaft bleibt unkommentiert. Das Düsseldorfer Kom(m)ödchen, die Leipziger Pfeffermühle, die Lach- und Schießgesellschaft in München, die Berliner Stachelschweine oder die Kiebitzensteiner in Halle sind ihre Bühnen. Im TV sind es der Satiregipfel, Die AnstaltMitternachtsspitzen und viele andere: Deutschlands Kabarettisten bewegen sich gekonnt zwischen Überspitzung und Provokation, zwischen Tabubruch und Polemik, um das weite Feld der politischen Satire zu bestellen.

Reines politisches Kabarett ist heute relativ selten geworden. Am ehesten entsprechen Bruno Jonas (Die Klugscheißer), Frank Lüdecke (Soloprogramme), Wilfried Schmickler (Mitternachtsspitzen), Richard Rogler (Roglers rasendes Kabarett) und Anka Zink, die „intellektuelle Diva des deutschen Kabaretts“ dem Metier, während Dieter Nuhr, Dieter Hallervorden oder auch Gerburg Jahnke (Missfits) für die schwierige Gratwanderung zwischen klassischem Kabarett und Stand-up-Comedy stehen.

Nichtsdestotrotz hat sich das politische Kabarett enorm weiterentwickelt, und wer wissen möchte, welche Richtung es gerade nimmt, könnte sich zum Beispiel mit Dieter Hanitzsch unterhalten, der von Beruf politischer Karikaturist ist und seit genau 55 Jahren jedes Programmheft der Lach- und Schieß bebildert. Er hat einen gewissen Überblick über die Geschichte der Schwabinger Kleinkunstbühne, und wenn man ihn mit der Frage konfrontiert, ob sich das politische Kabarett womöglich doch überlebt habe, kann er beinahe ärgerlich werden: „Ich kann’s nicht mehr hören. Das Kabarett ist tot – dieser Satz gehört zum Standardrepertoire der Feuilletons, alle paar Jahre kommt er wieder.“

Die Anstalt

Claus von Wagner und Mas Uthoff, Die Anstalt, 31.03.2015

Die Anstalt ist eine politische Kabarettsendung, die vom deutschen Fernsehsender ZDF seit dem 4. Februar 2014 ausgestrahlt wird. Sie gilt als Nachfolger von Neues aus der Anstalt, die am 1. Oktober 2013 zum letzten Mal gezeigt wurde. Durch die Sendung führen die Kabarettisten Max Uthoff und Claus von Wagner. Zu ihnen gesellen sich bekannte Gäste aus dem Bereich der Kleinkunst. Mit Schärfe, Witz und Tempo rütteln Max Uthoff und Claus von Wagner an den politischen und gesellschaftlichen Verhältnissen des Landes. Charmant und respektlos bringen sie ihre Gäste in ungewohnte Situationen. Die Anstalt – eine Mischung aus Wahnsinn, Aufklärung und Ironie.

Quellen: 

http://www.kabarettisten-in-deutschland.de/

Arno Makowsky, Das politische Kabarett: Zum Schießen, https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/das-politische-kabarett-zum-schiessen/14989872.html

https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Anstalt

https://www.dw.com/de/die-anstalt/p-17388811

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