Literatur: „Das Motiv des Doppelgängers in E.T.A. Hoffmanns ‚Die Elixiere des Teufels‘ im Kontext der naturphilosophischen und psychiatrischen Theoriebildung um 1800“
Das Motiv des Doppelgängers in E.T.A. Hoffmanns ‚Die Elixiere des Teufels‘ im Kontext der naturphilosophischen und psychiatrischen Theoriebildung um 1800
Laurenz Balzarek
Germanistik, Literaturwissenschaften
(Bachelor-Arbeit)
Die Epoche der deutschen Romantik kennt neben ihrem Kitsch und der Liebe auch das Grauenhafte und Abgründige. E.T.A. Hoffmann, der „Gespenster-Hoffmann“, gehörte zu den romantischen Großmeistern dieser schwarzen Romantik, der sich der literarischen Erforschung der menschlichen „Nachtseiten“ verschrieb.
Sein Roman Die Elixiere des Teufels, der ganz in der Tradition der Schauerromane steht, vereint dabei alle wichtige Schauer- und Horrorelemente für den perfekten Grusel: einen wahnsinnigen Mönch, seinen perfiden Doppelgänger, unheimliche Klosterkulissen, mysteriösen Teufelspunsch und eine Mischung aus Mord, Gewalt, Ekstase, Sex und übernatürlichen Erscheinungen.
Doch handelt es sich dabei nur eine plumpe Gruselfiktion? Ist Hoffmanns Hauptmotiv, der Doppelgänger, nicht sogar der Versuch einer medizinischen Studie? Was ist dieser überhaupt: Figur, Krankheit, Einbildung? Lässt sich Hoffmann als Wegbereiter der deutschen Psychiatrie verstehen? Welche Beiträge leistete er zur Erforschung von um 1800 weder bekannten noch erforschten Krankheitsbildern (Wahnsinnsmomenten, Schizophrenie, Traumphantasien, Gewaltausbrüche)? Ist es daher also kein bloßer Zufall, dass Hoffmanns Werke bis heute wissenschaftliche Relevanz für die Forschung besitzen? Mit diesen und weiteren Fragen setzte sich diese Bachelorarbeit intensiv auseinander. Denn die Erforschung der seelischen Abgründe ist so aktuell wie nie zuvor.