Literatur: „Entstehung von Machtstrukturen in ‚Harry Potter'“
Entstehung von Machtstrukturen in ‚Harry Potter‘
Jessica Witt
Germanistik, Literatursoziologie
(Bachelor-Arbeit)
„Es gibt kein Gut und Böse, es gibt nur Macht, und jene, die zu schwach sind, um nach ihr zu streben…“
Wir schreiben das Jahr 1992, als Lord Voldemort, einer der größten und gefürchtetsten Zauberer aller Zeiten, nach zehn langen Jahren des Friedens seinen ersten Versuch unternimmt, zurück an die Macht zu gelangen. Harry Potter und der Stein der Weisen bildet den Auftakt zu den ereignisreichen und von neuem Krieg geprägten Jahren, die diesem ersten Versuch folgen werden. Es ist der Aufstieg von Lord Voldemort zurück an die Macht, den die gesamte Buchreihe von Harry Potter behandelt – und mit dessen Sturz sie endet.
Doch was für Strukturen stecken hinter diesem Aufstieg? In welchen Schritten geht Voldemort vor und warum? Worauf baut er seine Macht auf? Wodurch wird Macht zu einem so faszinierenden Phänomen, dass so viele nach ihr streben und sich Voldemort anschließen? Und was führt am Ende nicht nur dazu, dass Voldemort gestürzt wird, sondern dass darüber hinaus auch alle von ihm aufgebauten Strukturen sofort zusammenbrechen?
Dies sind einige der Fragen, die mit der Bachelorarbeit „Entstehung von Machtstrukturen in ‚Harry Potter’“ beantwortet werden sollen. Doch den wissenschaftlichen Hintergrund dieser Analyse bilden noch ganz andere Fragen: Was ist Macht überhaupt? Wie lässt sie sich von Gewalt oder Herrschaft abgrenzen? Ist Terrorismus eine Form von Macht? Und welche Rolle spielt jeder einzelne von uns in der Bevölkerung bei dem Entstehen oder Zerfallen von Machtstrukturen?
Die Betrachtung von Joanne K. Rowlings Erfolgsreihe geht weit über die Grenzen der Welt von Harry Potter hinaus. Sie stellt Fragen, die unsere reale Welt ebenso betreffen wie die fiktionale, greift komplexe Phänomene um Macht, Partizipation und Einfluss auf, und trägt letztendlich dazu bei, über die Analyse der Fiktion die reale Welt besser zu verstehen.