Ein Kurs rund um H5P im Blog-Dienst der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Inhaltstypen

Als „Inhaltstypen“ werden bei H5P Vorlagen für verschiedene Fragen- und Aufgabenformate bezeichnet. Mithilfe dieser Vorlagen können die interaktiven Inhalte erstellt werden. Hierfür müssen die eigenen Inhalte einfach eingefügt werden. Wichtig bei der Auswahl und Anpassung der vorgegebenen Typen ist, dass sie zum Inhalt passen und auf das Vorwissen der Lernenden abgestimmt sind. Im Folgenden haben wir einige Inhaltstypen beispielhaft aufbereitet, sodass Du sie ausprobieren kannst. Weitere bereits erstellte Inhalte findest du auch auf der Seite von H5P.org oder speziell für einzelne Fächer auf ZUM-Apps.

1. Agamotto (Image Blender)

Der H5P-Inhalt „Agamotto“, auch „Image Blender“ genannt, ermöglicht es, zwei Bilder zu überlagern und durch einen Schieberegler unter den Bildern entsprechend aufdecken zu lassen. Dadurch werden visuelle Vergleiche möglich und es kann der Fokus auf die Wahrnehmung von Veränderungen und Details gelenkt werden.

Dieser Inhalt erleichtert es beispielsweise, Vorher-Nachher-Vergleiche zu visualisieren oder Details über verschiedene Zoomstufen sichtbar zu machen. Auch das Konzept der Bildüberlagerung selbst kann hier thematisiert werden.


2. Image Sequencing

Der H5P-Inhalt „Image Sequencing“ ermöglicht es, eine Folge von Bildern in die richtige Reihenfolge sortieren zu lassen. Methodische Funktionen dieses Inhalts bestehen beispielsweise darin, die Fähigkeiten zur Sequenzierung, Verknüpfung und zum logischen Denken zu fördern.

Durch diese Funktion können, wie im unteren Beispiel, unterschiedliche Inhalte chronologisch angeordnet werden. Auch das Anordnen und Nacherzählen lassen von Geschichten kann so visuell begleitet und geübt werden.


3. Image Pair

Durch den H5P-Inhalt „Image Pair“ können zusammengehörige Bildpaare miteinander verglichen und verbunden werden. Mittels dieser Funktion kann die Identifizierung von konzeptuellen Zusammenhänge und Beziehungen aufgezeigt und geübt werden. Je nach Einsatzzweck können so auch konkrete Lerninhalte vermittelt werden.

Mögliche Beispiele finden sich im Finden von Sinnzusammenhängen, wie beim Zuordnen der Tierspuren zum Tier oder von Blüten zur jeweiligen Pflanze. Weiterhin können auch Personen aus Geschichten charakterisiert und Eigenschaften oder Objekte zugeordnet werden.


4. Mark the Words

Der H5P-Inhalt „Mark the Words“ erlaubt es den Nutzer*innen wichtige Wörter oder Phrasen in einem Text hervorheben und markieren zu lassen. Dadurch kann das Verständnis und die Fähigkeit der Nutzer*innen gefördert werden, wichtige Informationen oder Konzepte in einem Text zu identifizieren.

Einsatzzwecke finden sich z.B. in der Wiederholung und Übung von neuen (sprachlichen) Strukturen, wie den Zeitformen im unteren Beispiel. Somit können die Schüler*innen beispielsweise nach einer Einführungsstunde selbstständig üben und erhalten ein direktes Feedback zu ihren Antworten. Weiterhin können inhaltliche Strukturen, Konzepte oder Fehlerquellen von Geschichten thematisiert und genutzt werden.


5. True/False Question

Der Inhalt „True/False Question“ erlaubt es, Fragen zu beantworten indem entschieden wird, ob die jeweiligen Aussagen wahr oder falsch sind. Die Hauptfunktion dieses Inhalts besteht darin, das Verständnis der Benutzer*innen für ein bestimmtes Thema, Konzept oder einen bestimmten Inhalt überprüfen und fördern zu lassen.

Wie in den unteren Beispielen können so Verständnisfragen zu Texten gestellt werden. Auch das Abfragen allgemeiner Konzepte oder die Wiederholung vergangener Lerninhalte ist so interaktiv möglich.


6. Image Juxtaposition

Der H5P-Inhalt „Image Juxtaposition“ erlaubt es (ähnlich zum Inhalt „Agamotto“) zwei Bilder miteinander zu kombinieren und mithilfe eines Schiebereglers aufdecken und vergleichen zu lassen. Im Gegensatz zum Inhalt „Agamotto“ werden die Bilder hier nicht in kurzer Folge überlagert, sondern können über den Schieberegler direkt im Bild und „Stück-für-Stück“ aufgedeckt werden. Mögliche Einsatzzwecke beider Inhaltstypen ähneln einander.

Für Bildkombinationen mit Fokus auf Überlagerungen bietet sich „Agamotto“ an, währenddessen sich „Image Juxtaposition“ eher für direkte Bildvergleiche mit einem Fokus auf Details eignet


7. Image Hotspots

Der Inhaltstyp „Image Hotspots“ bietet die Funktion, spezifische Teile eines Bildes visuell zu markieren und näher beschreiben zu lassen. Durch das Zuweisen dieser punktuellen „Hotspots“ zu bestimmten Bildbereichen wird die Aufmerksamkeit der Nutzer*innen auf diese gelenkt und es öffnet sich ein Raum für inhaltliche Vertiefungen und eine Übung des Verständnisses für visuelle Konzepte und Details.

Einsatzzwecke sind weitreichend und fachabhängig. So können beispielsweise historische Orte, biologische Konzepte und Zusammenhänge oder Details in Bildern und Kunstwerken näher beschrieben werden. Auch eigene räumliche Projekte oder Räumlichkeiten im Schulgebäude bzw. Klassenzimmer könnten so gemeinsam erarbeitet werden.


8. Sort the Paragraphs

Der letzte vorgestellte H5P-Inhalt „Sort the Paragraphs“ ermöglicht es, eine Gruppe von Absätzen in die richtige Reihenfolge sortieren zu lassen. Hier lässt sich das Verständnis für den jeweiligen Inhalt, die Aufmerksamkeit bzw. das Gedächtnis oder auch die Fähigkeit zur Erfassung und Strukturierung von Texten und Sinnabschnitten fördern.

Es können beispielsweise unterschiedliche historische Ereignisse in eine chronologische Reihenfolge gebracht werden. Auch (natur-)wissenschaftliche Prozesse oder Experimente können so zerlegt und kleinschrittig gemeinsam erarbeitet werden.

9. Dictation

Bei diesem Inhaltstypen können sich die Lernenden Hörbeispiele anhören und das Gehörte in ein Textfeld eingeben. Die Antworten werden automatisch ausgewertet. Verschiedenen Optionen ermöglichen es, den Schwierigkeitsgrad der Übung anzupassen. Du kannst auch festlegen, wie oft ein Hörbeispiel abgespielt werden darf, ob Interpunktion für die Bewertung relevant sein soll und ob kleine Fehler wie Tippfehler als kein Fehler, als ganzer Fehler oder nur als halber Fehler gezählt werden sollen.


Hier geht es weiter zur Schritt-für-Schritt-Anleitung.