Klang und Identität

ˌkikəʀiˈkiː

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Es gibt Klänge, die scheinen uni­versell. Ein und der­selbe Hah­nen­schrei klingt in Frankre­ich genau­so wie in Chi­na, Südin­di­en oder Naum­burg. Sind die Men­schen von dort aufge­fordert, das Gehörte wiederzugeben, tönt einem aber weniger eben dieser Hah­nen­schrei als vielmehr die baby­lonis­che Sprachver­wirrung in den Ohren. Mit dem heuti­gen Beitrag zum Klangkalen­der soll ein klein­er Ein­blick gegeben wer­den in die kul­turelle und sprach­liche Stan­dort­ge­bun­den­heit des eige­nen Hör­erleb­niss­es, die inter­pre­ta­torische Vielfalt von Klän­gen und die Uner­schüt­ter­lichkeit des Hahns. Schließlich kräht er über­all gleich.

Viele wer­den sich wohl von Armin Mai­wald audi­tiv in ihre Kind­heit zurück­ver­set­zen fühlen: Kik­eri­ki ist ein Bericht aus der Sendung mit der Maus. Obwohl der Beitrag inzwis­chen 20 Jahre alt ist, ist er noch immer aktuell und wurde erst kür­zlich, im Jahr 2012, mit dem Kul­tur­preis Deutsche Sprache ausgezeichnet.

Apro­pos deutsche Sprache, auch inner­halb dieser gilt: Hah­nen­schrei ist nicht gle­ich Hah­nen­schrei, „Kik­eri­ki“ ist nicht gle­ich „Kik­eri­ki“. Die Vari­anten und Vari­a­tio­nen des deutschen „Kik­erikis“ wur­den im Juni diesen Jahres bei der ersten Deutschen Meis­ter­schaft im Gock­elkrähen ein­drucksvoll unter Beweis gestellt. Wer möchte, kann auf der Home­page des SWR eine kleine Klangkost­probe bekom­men.

Zum Abschluss darf, an einem Datum wie dem heuti­gen, der wei­h­nachtliche Bezug natür­lich nicht fehlen; deshalb gibt es für alle, die nicht genug auf die Ohren kriegen kön­nen, hier noch mehr wei­h­nachtliche Sprachverwirrung:

Fro­he Wei­h­nacht­en und klangvolle Feiertage!

Ein Beitrag von Susanne Quit­mann zum Audi­tiv­en Adventskalen­der.

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