Hehe hört mal bitte zuerst, bevor ihr weiterlest und ratet, was ihr da hört! ;)
Ein kleiner Tipp: Ich studiere Biodiversität und Ökologie — handelt es sich um von mir selbst in der Natur aufgenommene Geräusche, Klänge oder gar Musik?!
Um das kleine Rätsel aufzulösen: Die Audiodatei ist ein Zusammenschnitt von Rufen von 4 verschiedenen Fledermausarten. Aufgenommen habe ich sie im Sommer 2014 mit einem sogenannten Fledermausdetektor, welcher die Rufe der Tiere aus dem Ultraschallbereich in den für Menschen hörbaren Bereich umwandelt. Darunter sind Aufnahmen im “Heterodyn”-Modus, der die Rufe in Originalgeschwindigkeit aufnimmt, aber auch Aufnahmen im “Time-Expansion”-Modus, welcher die Rufe 10fach dehnt.
Durch das Gerät wird uns Menschen so eine faszinierende Klangwelt zugänglich gemacht, mit Klängen, die wir vorher vielleicht nicht für möglich gehalten hätten oder sie zumindest nicht Fledermäusen zugeordnet hätten. Wir bekommen Einblick bzw. eher “Einhör” :) in eine Welt, in der Geräusche und ihre Echos die zentrale Rolle in der räumlichen Orientierung zur Fortbewegung und Nahrungsbeschaffung haben.
Mich beeindruckt diese Welt! Jede Fledermaus hat für den Menschen auch mit komplizierter Technik nur ansatzweise festzustellende feine Nuancen in den Rufen, minimale Frequenzunterschiede, die sie wissen lassen, welches Echo von ihr selber und welches von den nebenan fliegenden Kameraden ist. Und anhand des Echos kann sie feinste Strukturen erkennen und z.B. Käfer von Blättern eines Baumes im Flug absammeln! Einfach bombastisch, wie die Evolution hier Klang so raffiniert eingesetzt hat!
Für mich war, als mir die Idee kam, sofort klar: Das ist ein weiterer wunderbarer Aspekt, um die enorme Vielfalt des Themas “Klang und Identität” sicherlich für den ein oder anderen nochmals zu erweitern!
Ein Beitrag von David Singer zum Auditiven Adventskalender.
Ein Kommentar
Schreibe einen Kommentar →