Sport gehört für die meisten Menschen zum Leben dazu. Doch nur die wenigsten beschäftigen sich damit, wie die Belastung tatsächlich auf den Körper wirkt, wie die biomechanischen Prozesse im Körper funktionieren und worauf es bei der Ernährung ankommt. An der Universität Halle vermitteln die Sportwissenschaften genau diese Hintergründe – wir geben Einblicke in einen der abwechslungsreichsten Studiengänge.
Womit beschäftigen sich die Sportwissenschaften?
Der Studiengang Sportwissenschaften hat in den letzten Jahren einen deutlichen Aufschwung erlebt. Allein an der Deutschen Sporthochschule in Köln studieren aktuell rund 3.000 Menschen Sportwissenschaften, deutschlandweit waren es im Wintersemester 2021/22 insgesamt 31.157 Studierende in diesem Fachbereich.
Die Sportwissenschaft untersucht, wie Bewegung wirkt – sowohl auf den Körper als auch auf den Geist und die Gesellschaft. Bei ihr handelt es sich also um eine interdisziplinäre Wissenschaft, welche Aspekte aus Medizin, Biologie, Chemie, Pädagogik und Sozialwissenschaften zusammenfasst. Ziel ist es, den Einfluss körperlicher Aktivität zu verstehen.
Inhalte
An der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg umfasst das Studium sowohl theoretische Grundlagen als auch die praktische Anwendung des Gelernten. Zu den zentralen Inhalten gehören unter anderem:
- Biomechanik und Bewegungsanalysen
- Bewegungslehre und Trainingswissenschaft
- Techniktraining spezifischer Sportarten
- Psychologische Grundlagen des Sports
- Didaktik sportlicher Aktivitäten (v. a. im Lehramtsstudium mit Fokus Sport)
Ziel ist es, Bewegung und Training nicht nur auszuführen, sondern nachhaltig zu verstehen. Damit geht der Studiengang über das klassische Bild vom Sport hinaus und findet immer mehr auch Anwendung im Profibereich. Leistung wird planbarer, was sich beispielsweise in der systematischen Belastungssteuerung im Fußball zeigt.
Berufliche Perspektiven – was mache ich nach dem Studium?
Mit dem Sportstudium an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg gibt es zahlreiche berufliche Wege, die nach Abschluss eingeschlagen werden können. Je nach Studienschwerpunkt können Studierende sowohl in öffentlichen als auch in privaten Bereichen eingesetzt werden.
Ein typischer Bereich ist beispielsweise der Leistungs- und Profisport. Sportwissenschaftlerinnen und Sportwissenschaftler beschäftigen sich hier mit Athletiktraining, Sportanalysen, Leistungstests oder individuellem Coaching. Gefragt sind zudem Kompetenzen im Bereich der Regeneration, Verletzungsprävention und Sportpsychologie.
Wer sich für eine berufliche Zukunft an einer öffentlichen Institution entscheidet, kann sich das Feld der Forschung und Lehre genauer anschauen. Hochschulen und sportmedizinische Einrichtungen suchen häufig Unterstützung im Bereich Diagnostik, Bewegungsanalyse oder empirische Methoden. Wer ein Lehramtsstudium absolviert hat, kann seine berufliche Zukunft auch im Schuldienst als Sportlehrerin oder Sportlehrer suchen.
Tipps für Praxiserfahrung während des Studiums
In kaum einem anderen Studiengang ist der Praxisbezug so entscheidend wie in den Sportwissenschaften. Theoretisches Wissen macht hier nur und 50 Prozent aus, alles Weitere ergibt sich durch die Arbeit mit Sportlerinnen und Sportlern. Wer sich also für diesen Studiengang entscheidet, muss frühzeitig lernen, das Wissen anzuwenden.
Das sind unsere Tipps für einen reibungslosen Praxiseinstieg:
- Passende Praktika finden sich beispielsweise in Fitnessstudios, Reha-Zentren oder an Schulen und bei Sportvereinen. Hier kann viel theoretisches Wissen angewendet werden.
- Sportpraktische Lehrveranstaltungen sollten immer besucht werden, um Sportarten nachhaltig zu verstehen.
- Engagement als Übungsleiter in Hochschulsportgruppen, so kann das Wissen in der Arbeit mit Gruppen direkt angewendet werden.
- Alle Erfahrungen sollten in einem kleinen Portfolio dokumentiert und erfasst werden, denn das erleichtert den späteren Berufseinstieg enorm.
Die Universität Halle unterstützt durch Kooperationen mit Praxispartnern und eine gute Betreuung bei Pflichtpraktika. Zudem haben Studierende die Möglichkeit, modernste Diagnostikmöglichkeiten auszuschöpfen.