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Repo! The Genetic Opera

Im Jahr 2056 wird die Menschheit von einer Pandemie heimgesucht, die Organversagen verursacht. Organhandel entpuppt sich fortan als Geschäftsidee sondergleichen.

Der Biotech-Konzern GeneCo unter Leitung des Firmenchefs Rotti Largo bietet Ersatzorgane an, auch gegen Kreditfinanzierung. Wer jedoch den Zahlungen nicht nachkommen kann, wird von sogenannten Repo-Men besucht, die das unter Eigentumsvorbehalt eingepflanzte Organ wieder für den Konzern zurückholen.

Shilo Wallace, ein 17-jähriges Mädchen, leidet an einer seltenen Blutkrankheit und wird daher von ihrem Vater Nathan zuhause umsorgt. Dieser kommt nicht über den Tod seiner Frau Marni, die bei Shilos Geburt ums Leben kam, hinweg. Nathan kümmert sich deshalb besonders fürsorglich um Shilo, was diese jedoch als störend empfindet. Was Shilo nicht weiß, ist, dass ihr Vater ein Doppelleben führt. Nathan ist GeneCos rücksichtslosester und erfolgreichster Repo-Man, dessen nächster Auftrag, der von Shilo bewunderten Sängerin der GeneCo-Oper Blind Mag die künstlichen Augen zu entnehmen, sein ganzes Konzept ins Wanken bringt. Blind Mag ist nämlich Shilos Patin und war die beste Freundin von Nathans verstorbener Frau.

Rotti Largo erfährt unterdessen, dass er nicht mehr lange zu leben hat und macht sich Gedanken um sein Erbe. Seine drei Kinder, Amber Sweet, eine junge Frau, die süchtig nach Schönheitsoperationen ist, Luigi Largo, ein jähzorniger Kerl, der den ganzen Tag Menschen ohne jeden Grund dahinmetzelt, und Pavi Largo, ein Mann, dessen Gesicht zerfetzt ist und der junge Frauen verführt und tötet, nur um ihre Gesichter als Maske zu tragen, kommen für Rotti nicht in Frage; er würde sein Erbe lieber an Shilo, die Tochter seiner verstorbenen Ex-Verlobten Marni, vererben.

Dem Regisseur Darren Lynn Bousman gelingt mit „Repo! The Genetic Opera“ eine gekonnte In-szenierung, die sich als Konglomerat aus „The Rocky Horror Picture Show“, „Sweeney Todd“ und „Sin City“ beschreiben lässt. Ob Farbfiltereinsatz, Kostüme, Ausleuchtung, Kulisse, integrierte Comicsequenzen oder musikalischer Mix aus Industrial Rock, Punk Rock und Jazz – die ästhetische Umsetzung des Films hinterlässt beim Zuschauer ein Chaos der Sinne. Vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen Debatten rund um das Thema Organspende ein hochbrisanter Film mit vielen Diskussionsgrundlagen. Es bleibt die Hoffnung, dass sich dieses dystopische Szenario in der Zukunft nicht bewahrheitet.

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Repo! The Genetic Opera 
(OmU)USA 2008; 94 min
Regie: Darren Lynn Bousman
Darsteller: Alexa Vega, Anthony Stewart Head, Paul Sorvino

 

Unser Experte für diesen Abend, PD Dr. Lars Schwettmann, ist Gesundheitsökonom am Helmholtz Zentrum München – Deutsches Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit (GmbH). Zudem lehrt er an der MLU Halle-Wittenberg sowie der LMU München. In seiner Forschung hat er sich unter anderem mit den Auswirkungen des „Transplantationsskandals“ in Deutschland beschäftigt.

 

 

 

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