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Nebel im August

„Nebel im August“ erzählt von Ernst Lossa, der 1942 mit 13 Jahren als schwer erziehbar in die Heil- und Pflegeanstalt Kaufbeuren-Irsee eingewiesen wurde.

Er wurde dort am 9. August 1944 im Alter von 14 Jahren ermordet.

Im Film wird er nach anfänglichem Widerstand gegen die Behandlung in der Heilanstalt Helfer des Hausmeisters Witt und durchschaut zunehmend die perfide Grausamkeit, die hinter der scheinbaren Menschlichkeit des Anstaltsleiters Dr. Veithausen steckt. Ernst versucht, den anderen Kindern der Anstalt zu helfen, und hofft für sich selbst, dass eines Tages sein Vater kommt und ihn abholt. Als er aber zunehmend mit der Mordpraxis in der Anstalt konfrontiert wird, beschimpft er Dr. Veithausen als Mörder und Lügner.

Der Film sucht die Auseinandersetzung mit einem nach wie vor unzureichend aufgearbeiteten Thema: die Euthanasie an (vermeintlich) psychisch kranken und behinderten Menschen im Nationalsozialismus. Dabei blitzt immer wieder das menschenverachtende Vokabular der Täter auf, das stärker als jede Erklärung die Unmenschlichkeit des Mordens verdeutlicht.

Nebel im August
DE, AT 2016; 126 min
Regie: Kai Wessel
Darsteller: Ivo Pietzcker, Sebastian Koch, Henriette Confurius, Fritzi Haberlandt


Referentin:

PD Dr. Maike Rotzoll ist Medizinhistorikerin und Fachärztin für Psychiatrie sowie Kommissarische Leiterin des Instituts für Geschichte und Ethik der Medizin an der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Sie forscht insbesondere zu medizinhistorischen Fragen der Psychiatrie mit Schwerpunkten zur Psychiatrie in der NS-Zeit und der Psychiatriereform.

 

 

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