Sprechbuehne Aktuell

Hans-Hasso von Veltheim – Ich habe einen guten Kampf gekämpft

Hans-Hasso von Veltheim –
Ich habe einen guten Kampf gekämpft

Szenische Collage

EINFÜHRUNG:
Thomas Bauer-Friedrich, Direktor des Kunstmuseums Moritzburg Halle (Saale)

Termine:

15.10.2023, 16.00 Uhr Schloss Ostrau https://www.ostrau.de/cpt-events/szenische-lesung/
03.11.2023, 18.30 Uhr
Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale)

Karten:

Karten können über den Ticketservice des Kunstmuseums Moritzburg Halle (Saale)
oder den Verein Schloss Ostrau e.V. erworben werden.

Zum Geleit:

Die Sprechbuehne hat sich auf Spurensuche in die jüngere regionale Vergangenheit begeben. Schloss Ostrau im Saalekreis war von 1930 bis 1945 ungeachtet der Repressalien im Nationalsozialismus eine internationale Begegnungsstätte für Kunst, Religion und Wissenschaft. Initiiert und ermöglicht wurde das durch den damaligen Eigentümer Hans-Hasso von Veltheim. Mit Originaldokumenten und literarischen Texten aus dieser Zeit vermittelt die szenische Collage Einblicke in das spannungsreiche und wechselvolle Leben von Veltheim.

Hans-Hasso von Veltheim war der letzte Schlossherr von Ostrau ab 1927 bis zu seiner Vertreibung 1945. Auch seine Kunstsammlung und die umfängliche Bibliothek wurden enteignet. Teile seiner 2008 restituierten Kunstsammlung befinden sich seit 2019 als Dauerleihgabe im Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) und sollen 2025 erstmals ausgestellt werden.

Biografie Hans-Hasso von Veltheim
1885 geboren in Köln, dort und in Ostrau aufgewachsen / lebte ab 8. Lebensjahr ausschließlich in Internaten / Abitur, Militärausbildung / 1907 Studium der Kunstgeschichte und Philosophie in München, 1911 Promotion / 1914–1918 Offizier im 1. Weltkrieg / 1916 Heirat mit Hildegard Duisberg / 1918 Begegnung mit Anthroposoph Rudolf Steiner / 1920 Geburt der Tochter / 1923 Scheidung und Umzug nach Berlin / 1927 Antreten des Ostrauer Erbes / bis 1933 Sanierung von Schloss und Park / 1933 endgültiger Umzug nach Ostrau / 1935–1939 Asienreisen / 1940 Tod der Tochter bei Geburt des Enkelkindes / 1943 Bali-Tagebuch im Suhrkamp-Verlag / Anfang 1945 schwere, lebenslange Erkrankung / Sept. 1945 Enteignung durch Bodenreform in der SBZ / Nov. 1945 Flucht in Amerikanische Besatzungszone / lebte bei Freunden und Verwandten in der BRD / 1956 gestorben auf Sylt, 1990 Urne nach Ostrau überführt.

„Nur der innerlich und äußerlich wirklich freie Mensch respektiert auch die Freiheit anderer Menschen.“ Hans-Hasso von Veltheim

Team
Spielerinnen und Spieler: Xenia Austermühle / Ronja Häußler / Eva Ritzer / Corin Schweigert
Klavier: Lisa-Marie Schneider
Soufflage: Sarah Schmiele
Typografie: Frithjof Meinel
Konzeption: Martina Haase und Team
Regieassistenz: Ronja Häußler
Regie: Martina Haase

Texte nach
Hans-Hasso von Veltheim, Hermann Hesse, Erich Maria Remarque, Thomas Mann,
Jakob van Hoddis, Rainer Maria Rilke, Georg Heym, Franz Marc, Novalis, Ernst Toller, Rabindranath Tagore, Wolfgang Borchert
Palatini, John / Rosentreter, Georg (Hg.) (2012): Alter Adel, neuer Geist. Mitteldeutscher Verlag Halle.
Walther, Karl Klaus (2004): Hans Hasso von Veltheim. Eine Biographie. Mitteldeutscher Verlag Halle.

Musiken von
Erik Satie, Carl Maria v. Weber, Georges I. Gurdjieff, Alexander Scriabin, Komitas Vardapet, Eduard Abramjan, Ottolino Respighi

Mit freundlicher Unterstützung der Kulturstiftung Sachsen-Anhalt für das Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale), der Abteilung Sprechwissenschaft der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, dem Kaulenberg e.V. und dem Schloss Ostrau e.V.

Die Spur der Zeit • Aufbruch und Ernüchterung in der DDR – Literatur • Szenische Lesung

Typografie: Frithjof Meinel unter Verwendung von „Stillleben mit Brille“, 1962 von Willi Sitte
VG Bild-Kunst Bonn 2021

Literatur als Spiegel der Zeit – der Zeit des Malers und Kulturfunktionärs Willi Sitte in der DDR. Begleitend zur Sitte-Retrospektive im Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) lässt die szenische Lesung Texte von Christa Wolf, Sarah Kirsch, Erik Neutsch und Wolf Biermann lebendig werden. Sie spiegeln die Atmosphäre der Jahre vom Mauerbau 1961 bis zur Wende 1989 wider. Mit diesen Autorinnen und Autoren verbanden Willi Sitte zeitweilig feste Freundschaften.

Die Premiere dieser szenischen Lesung fand am 26.11.2021 statt.
Letzte Vorstellung am 05.02.2022

Mitteldeutsche Zeitung 30.11.2021
Foto: Markus Scholz

Flyer als Download

Fotogalerie

Fotos: Markus Scholz

Abschiedsveranstaltung des Einar-Schleef-Projekts

Altarraum in der Marktkirche, Halle (Saale)
30.11.2021, 19:00 Uhr

Als Ersatz für die pandemiebedingt ausgefallene Abschiedsaufführung fand eine Präsentation der DVD zum Schleef-Projekt im Rahmen des EFRE-Konzepts zum Umbau und der denkmalgerechten Sanierung der Marktkirche statt.

Der Direktor des Kunstmuseums Moritzburg Halle, Thomas Bauer-Friedrich, hielt einen Einführungsvortrag zu Einar Schleefs bildkünstlerischem Werk.

Mitteldeutsche Zeitung 30.11.2021

Das Plakat und der Flyer zur Veranstaltung als Download:

Einar-Schleef-Projekt in der Moritzburg

Der Theaterregisseur, Autor und Maler Einar Schleef in seinen Tagebüchern

eine szenische Lesung

Abschiedsvorstellung im Kunstmuseum Moritzburg

pandemiebedingt ausgefallen

https://www.kunstmuseum-moritzburg.de

Hier geht’s zum Trailer!

Foto: Markus Scholz

„Jugend in der Provinz, vielversprechender Karrierebeginn in der DDR, Flucht und Isolation, Skandale und Erfolge, dutzendweise abgebrochene (Theater)Projekte und schließlich ein früher, einsamer Tod.“ (Behrens).

Einar Schleef, dieser genialische, vielseitige Künstler war eine schillernde Persönlichkeit, die „es sich und anderen gern unbequem machte“ – im eigenen Leben und in seiner Kunst. Seine Theaterinszenierungen waren von Anfang an heiß umstritten in Ost und West. In seiner Kunst, seinen Bildern und seinen Büchern gab es eines nicht: den Kompromiss.

1944 in Sangerhausen geboren, zog es ihn bereits als Kind zur Kunst. Er spielte Puppentheater für die Nachbarskinder, malte und begann im Alter von neun Jahren regelmäßig Tagebuch zu schreiben – bis zu seinem Tod. Von Anfang an sind sie für ihn ein Mittel der Selbstverständigung. Diese fünf Tagebücher, die Schleef in späteren Jahren mit Kommentaren versehen und für die Veröffentlichung vorbereitet hat, sind Material und Inspiration für das Projekt der Sprechbuehne. In Kooperation mit dem Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale), das Schleefs bildkünstlerischen Nachlass verwaltet, will die szenische Lesung Einblicke in sein Leben und Werk geben. (Literatur: W. Behrens: Einar Schleef. Theater der Zeit. Berlin. 2003)

Am 17.01.2019 wäre Schleef 75 Jahre alt geworden. Das ist uns Anlass, an diesen bild- und wortgewaltigen Künstler zu erinnern.

„Eigene Sprache heißt Mündigkeit, heißt Schuld, Strafe, heißt Individualität.“ Einar Schleef

Einar Schleef: Klage (Telefonzelle XV), 1978-83, Mischtechnik auf Leinwand, 150 x 80 cm, Leihgabe aus Privatbesitz, Kulturstiftung Sachsen – Anhalt, Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale), Foto: Ludwig Rauch © VG Bild-Kunst, Bonn 2018