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Prof. Dr. Matthias Ballod (Foto: MLU / Norbert Kaltwaßer)

Liebe Nutzerinnen und Nutzer dieses Blogs,

die Verwaltung der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg umfasst ca. 1.600 Angestellte. Dies wiederum bedeutet, dass Texte der internen und externen Kommunikation der Universität in 1.600 Schreibstilen verfasst werden.

Neben den Hürden einen verständlichen und nutzerfreundlichen administrativen Text zu verfassen, kommt somit auch die Schwierigkeit hinzu, Schreiber und Bearbeiter von Informationen für stimmige und verständliche Texte zu sensibilisieren und Orientierungshilfen zum Verfassen anzubieten.

Administrative Texte erfordern die Aufbereitung der Inhalte, so dass diese von Nutzern leicht und zugleich korrekt zu erfassen sind. Dabei müssen teils komplexe Verwaltungsvorgänge unter Einbezug aller relevanten Gesetze und Paragraphen in die Texte integriert und übersetzt werden. Folglich stehen sich zwei schwer zu vereinend erscheinende Sachverhalte gegenüber: Auf der einen Seite der Anspruch, dass die Texte von Außenstehenden verstanden werden und auf der anderen Seite die formale, juristische Absicherung der Organisation.

Der erarbeitete Leitfaden soll Möglichkeiten der Vereinbarkeit von Textverständlichkeit und formeller Richtigkeit aufzeigen. Nutzerfreundlichkeit und Verständlichkeit eines Textes ergeben sich nicht alleine aus der Überarbeitung des Textinhaltes, sondern entstehen erst im Zusammenspiel von Gestaltung, Inhalt und Sprache. Diese drei Felder bilden entsprechend das Gliederungsgerüst des Leitfadens. Alle drei Ebenen sind wiederum nach Einzelkriterien sortiert. Es werden zunächst Empfehlungen gegeben, die zum Ende eines jeden Kapitels exemplarisch aufgegriffen und anwendungsorientiert dargestellt werden.

Grundlage des Leitfadens bilden zum einen die Arbeitsresultate, die gemeinsam mit Studierenden der Germanistik in Projektseminaren in den Jahren 2012 bis 2015 entstanden. In diesem Zeitraum wurden zudem zwei Usability-Untersuchungen (u.a. mit Eye-Tracking) durchgeführt. Die Ergebnisse dieser Feldforschung wurden ebenso einbezogen, wie konzeptionelle und theoriegeleitete Überlegungen der Verständlichkeitsforschung (s. Literatur). Zu den Ergebnissen und dem Gesamtprojekt ist zudem eine Buchpublikation in Arbeit, die im Laufe des Jahres 2016 erscheinen wird.

Schließlich bildet der Leitfaden die Textbasis für diesen Online-Blog, der Redakteuren und Interessierten die Möglichkeit bietet, Kommentierungen, Ergänzungen und Erweiterungen vorzunehmen, sodass sich Blog und Leitfaden sukzessive weiterentwickeln.

Mein Dank gilt allen, die im Laufe des Projekts zu dessen Fortgang und Erfolg beigetragen haben. Zunächst Herrn Torsten Evers vom Hochschulmarketing, der das Projekt über die Jahre hinweg ideell und materiell gefördert hat. Daneben auch den Verantwortlichen in der Verwaltung, die dem Projekt insgesamt jederzeit offen gegenüberstanden und es ermöglicht haben, Einblick zu nehmen, Kritik anzubringen und Änderungen vorzuschlagen. Insbesondere Frau Katrin Eckebrecht (Abteilungsleitung Referat 1.1), Herrn Dr. Ralf Kessler (Immatrikulationsamt), Frau Annelie Breitfeld (Referatsleiterin Studienberatung) und Frau Kati Moritz (Abteilungsleitung Studien- und Prüfungsrecht).

Die Durchführung des Projekts war auf operativer und kooperativer Ebene nur durch engagierte, kompetente und zusätzliche Mitarbeit möglich. Hier gilt mein besonderer Dank Denise Reschwamm, Christine Daniela Grützemann und Sabine Paschke.

Auch allen Studierenden gilt mein Dank, die sich in ausgewählten Germanistik-Seminaren – zumeist in Kleingruppen – an dieses praktische, aber nicht immer leicht zu erschließende Gebiet herangewagt und einen durchweg guten Beitrag geleistet haben.

 

Matthias Ballod

Halle, im Dezember 2015