23. April 2024 / 19:00 - 21:30
Europäische Museen und Sammlungen sind in den letzten Jahren zunehmend Gegenstand von Debatten zum Umgang mit der Kolonialgeschichte. Die von ihnen aufbewahrten Objekte wurden teils in den Kolonien geraubt und geplündert, die musealen Präsentationen unterstützten die kolonialen Projekte und reproduzierten rassistische Bilder. Heute finden sich die Hinterlassenschaften der einstigen Sammelwut zumeist in den Depots, ohne Wissen um Geschichte und Bedeutung der Objekte.
Der Film „You hide me“ von 1970 (Trailer>) zeigt, dass dies zu problematisieren kein neues Phänomen ist. Der ghanaische Filmemacher Nii-Kwate Owoo zeigt die unzähligen Gegenstände aus afrikanischen Ländern in den Depots des British Museum in London und fordert deren Restitution. Rund fünfzig Jahre später zeigt „Palimpsest of the Africa Museum“ (Trailer >) eine spannungs- und konfliktgeladene Umgestaltung des Afrika Museum in Tervuren, gebaute Manifestation des belgischen Kolonialismus. Beide Filme thematisieren historischen und gegenwärtigen Umgang mit der Kolonialität europäischer Museen.
Die aufgeworfenen Fragen zu Dekolonisierung und Restitution werden im Anschluss an die Filmvorführungen mit Dr. Aqtime Gnouléléng Edjabou und Dr. Elias Harakawa diskutiert, die sich als Germanisten in Togo u.a. mit der Geschichte des deutschen Kolonialismus auseinandersetzen und in Restitutionsprozessen aktiv sind.
Ein Abend von und mit Dr. Aqtime Gnouléléng Edjabou und Dr. Elias Harakawa, Université de Kara (Togo) sowie Christina Brinkmann (Kunsthochschule Burg Giebichenstein Halle)
Organisation und Moderation: Christina Brinkmann
Ort: Puschkino