Hallische Höllenqualen: Sterben in Halle

Gestorben wird IMMER!

Orgeln kommen nicht von irgendwo, oder?

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Immer wieder stolpern wir beim Transkribieren über Dinge, die wir vorher noch nicht wussten. Oder wissen Sie, wer die Orgel in der Marienkirche auf dem Markt gebaut hat? Ich denke einige Interessierte schon, ich jedenfalls nicht. Das hat sich aber mit folgendem Eintrag schlagartig geändert.

Springen wir in das Jahr 1714, in den August um es genau zu nehmen:

1714_August_Christoph Cunzius_Orgel Marienkirche

Montag, 27. [August 1714] Herr Christoph Cunzii der Orgelbauer /: welcher die Orgel in der Lieb(en) frauen Kirche Jetzo bauet:\ tochterl(ein) Christina Elisabeth gestorben den 26. [August 1714] hor(a) 6 po(st) m(eridiem) halbe thaler S(chule) begr(aben). Alt 18 Wochen.

Christoph Cuntzius stammte aus Wernigerode und kam 1713 nach Halle, wo er in der Marienkirche und auch in St. Georgen in der Vorstadt Glaucha Orgeln baute. Seine größte war die in der Marienkirche, mit immerhin drei Manualen und 56 Registern. In vielen Kirchen sind die Orgeln leider nicht erhalten. In der Marienkirche allerdings ist das Prospekt auf uns gekommen. Gestorben ist er natürlich auch in Halle und zwar am 8. November 1722 mit 46 Jahren. Sein Sohn sollte zum führenden Orgelbauer des Baltikums aufsteigen wohin er 1762 übersiedelte. Sollte mir der Sterbeeintrag von Cuntzius in die Hände fallen, werde ich ihn natürlich hier hinzufügen.

Ein Besuch in der Marktkirche ist immer lohnenswert also schauen Sie sich doch einmal die Cuntzius-Orgel an, wenn Sie in der Nähe sind.

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