Mit dem Fahrrad von der Quelle bis zur Mündung

Seit Jahren wohnt meine Familie in Gera, wo seit der BUGA 2007 der schönste Park direkt am Ufer der Weißen Elster liegt. Doch woher kommt die Weiße Elster eigentlich und wo fließt sie hin? Diesen Fragen sind wir im Frühjahr 2017 nachgegangen und haben uns auf eine Fahrradtour entlang des Flusses begeben. 

Im Gepäck hatten wir ein Zelt, zwei Biwaksäcke (Outdoor-Schlafsäcke), Verpflegung, Kleidung und natürlich ein Erste-Hilfe-Set. Um auch auf Reisen nachhaltig zu sein, hatten wir wiederverwendbare Trinkflaschen, Brotdosen, Besteck und Seifenstücke statt Einwegprodukten oder Produkte mit vermeidbaren Müll dabei.

Insgesamt planten wir vier Tage ein, also ein verlängertes Wochenende und die Etappen waren machbar für Gelegenheitsradfahrer wie uns. 

Für unsere Anreise nutzen wir die Vogtlandbahn bis zur Station Bad Brambach. Von dort aus waren es noch ca. 9 km bis zur Quelle der Weißen Elster in Tschechien. Nach einer kurzen Verschnaufpause ging es auch sofort weiter und wir absolvierten die ersten 50 km der insgesamt etwa 250 km langen Strecke. In Pöhl angekommen, errichteten wir unser Nachtlager auf dem Campingplatz direkt an der gleichnamigen Talsperre. 

Nach einer Stärkung am Morgen mit Brötchen, die wir direkt beim Bäcker in unsere mitgebrachte Brottüte packen ließen, ging unsere Radtour weiter. Unsere zweite Etappe führte uns vorbei an Plauen und Greiz, bis wir schließlich in das 30 km entfernte Berga an der Elster kamen. Zwischendurch gab es bei uns sehr viele Stopps, da meine Eltern leidenschaftliche Geocacher sind. Falls ihr gerne in der Natur seid, aber nicht jedes Mal den gleichen Weg gehen wollt und abgelegene, aber teilweise wunderschöne Plätze finden wollt, dann solltet ihr Geocaching unbedingt mal ausprobieren. Diesmal hieß unser Campingplatz “Am Töpferberg”. 

An Tag 3 legten wir mit 93 km die längste Strecke zurück. Wir fuhren durch unseren Wohnort Gera und kamen bis zum Auensee in Leipzig.

Von Leipzig nach Halle waren es noch 30 km, dann standen wir auf an dem Aussichtspunkt “Hohes Ufer Silberhöhe” im Süden von Halle und blickten auf die Weiße Elster, wie sie in die Saale mündete. Wir hatten sehr viel Schweiß vergossen, Sonnenbrand bekommen, uns tat der Hintern weh, aber wir hatten es geschafft und blickten glücklich auf die letzten vier Tage voller gemeinsamer Zeit zurück.

Warst Du schonmal Wandern und kennst das Gefühl, wenn Du auf dem Berggipfel stehst und all die Anstrengung in den Hintergrund tritt, weil es einfach nur schön ist, dass Du es geschafft hast? Für mich ist es eins der besten Gefühle, denn es zeigt mir, dass ich so gut wie alles schaffen kann, wenn ich es will. Genau so habe ich mich auch nach der Radtour gefühlt. 

Ich hoffe, dass ich Dir mit diesem Reisebericht Lust auf ein Abenteuer vor Deiner Haustür gemacht habe. Man muss nicht weit wegfahren um viel zu erleben. Im Gegenteil, denn direkt vor Deiner Haustür, da bin ich mir sicher, gibt es vieles zu entdecken und das ganze ohne die Umwelt zu belasten. Eine Fahrradtour mag nicht für jeden etwas sein, aber ich hoffe, dass ich Dich trotzdem inspirieren konnte, vielleicht nächstes Mal etwas länger darüber nachzudenken, wie Du reisen wirst. 

von Muriel

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