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Resonanzpädagogik: Wie deine Stimme das Klassenzimmer zum Knistern bringt

© Krystle van der Salm / unsplash

Erinnerst du dich noch an meinen letzten Blogbeitrag? Ich habe dir den Artikel von Prof. Dr. Joachim Bauer zur Bedeutung der Beziehung für schulisches Lernen vorgeschlagen. Heute gibt es einen weiteren Lektüretipp von mir: Resonanzpädagogik von Hartmut Rosa.

Der Soziologe Hartmut Rosa beschreibt Resonanz als eine Form der Weltbeziehung, in der Subjekt und Welt in Wechselseitiger Schwingung miteinander stehen.

Und was hat das wieder mit Schule zu tun? Rosa beschreibt es so:

„Wenn es dem Lehrer gelingt, die Aufmerksamkeit seiner Schüler so zu fesseln, dass es im Klassenzimmer »knistert«, entstehen Momente des wechselseitigen geistigen Berührens und Berührtwerdens. Auch wenn es knistert, weil ein Konflikt im Klassenzimmer zu spüren ist oder weil es Meinungsverschiedenheiten gibt und sich eine spannende Diskussion entwickelt.“

Wenn du gerade lieber in der Sonne liegst oder ohnehin viel zu viel Lesestoff abarbeiten musst, kannst du dir seinen Vortrag auch einfach anschauen. Rosa spricht schnell und unterhaltsam und der Vortrag gibt viele neue Denkanstöße.

Und weißt du, dass du bereits ein Instrument besitzt, mit dem du wunderbar Resonanz herstellen kannst: deine Stimme. Du kannst mit ihr eine Atmosphäre herstellen in der sich deine Schüler:innen „berührt“ und angesprochen fühlen. Mit einer warmen und freundlichen Stimme schaffst du Vertrauen und Sicherheit. Indem du ruhig und bestimmt sprichst, kannst du zu mehr Struktur und Klarheit beitragen. Eine begeisterte und energetische Stimme fördert die Motivation und das Engagement. Und zu guter Letzt hat sie sogar eine Wirkung auf deine eigene Befindlichkeit. Dazu erfährst du mehr in unseren Präsenzseminaren.

Viel Spaß beim Lesen oder Hören!

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Machen gute Beziehungen schlau?

© freepik

Hast du dich schon mal gefragt, warum wir uns so gut fühlen, wenn wir von anderen gesehen und wertgeschätzt werden?

Ganz einfach – in positiven Beziehungen produzieren wir unsere körpereigenen Drogen.

Wahrgenommen zu werden, soziale Unterstützung, Wertschätzung und Gemeinschaftserfahrung stimulieren nämlich die Produktion von Dopamin, Opioiden und Oxytocin – Botenstoffe, die für das Gefühl von Belohnung, Wohlbefinden und Vertrauen zuständig sind.

Der US Amerikanische Neurowissenschaftler T.R. Insel beschreibt bereits 2003 in seinem Artikel Is social attachment an addictive disorder, dass unser Gehirn auf gute zwischenmenschliche Beziehungen angewiesen ist. Dabei geht es nicht nur um ein psychologisches Bedürfnis.
Es ist viel mehr: Positive Beziehungen bilden die Grundlage für die biologische Aktivierung unserer Motivationssysteme.

Und wenn du mehr über die Bedeutung der Beziehung für schulisches Lehren und Lernen wissen möchtest, dann lies doch mal den Text von Prof. Dr. Joachim Bauer. Übrigens hat er noch einiges an guter, schulrelevanter Literatur zu bieten: z. B. Lob der Schule.

Viel Spaß beim Lesen!

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DikoLa und LSQ Kommunikation

© Friderike Lange

Über 4 Jahre begleiteten und unterstützten uns die Kolleg:innen von DikoLa. In dieser Zeit haben wir im LSQ-Bereich viel über die Möglichkeiten digitaler Teilhabe gelernt und jede Menge neuer digitaler Methoden und Tools entdeckt, ausprobiert und schlussendlich auch in unseren Seminaren eingesetzt, weiterentwickelt und verstetigt.

Es ist und war eine traumhafte und enge Zusammenarbeit, die unter anderem auch in mehreren Veröffentlichungen mündete.

In den folgenden Veröffentlichung findest du viele Best-Practice-Beispiele zur digitalen Lehre an der MLU.

Ballod, Matthias / Heider, Katharina [Hg.]: Bildung nachhaltig transformieren. Ergebnisse aus dem BMBF-Projekt DikoLa. Halle (Saale): Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Zentrum für Lehrer*innenbildung, 2023. (Hallesche Beiträge zur Lehrerinnenbildung, 7).

http://dx.doi.org/10.25673/110210 

Ballod, Matthias / Heider, Katharina [Hg.]: Lehren für eine Bildung in der Digitalen Welt. Lehrer*innebildung vor dem Hintergrund der digitalen Transformation. Publikation zur Jahrestagung 2021. Halle (Saale): Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Zentrum für Lehrer*innenbildung, 2021. (Hallesche Beiträge zur Lehrerinnenbildung, 5).

https://opendata.uni-halle.de/handle/1981185920/98475

Zentum für Lehrer*innenbildung [Hg.]: Digitale Medien in der Lehrer*innenbildung. Halle (Saale): Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Zentrum für Lehrer*innenbildung, 2020. (Hallesche Beiträge zur Lehrerinnenbildung, 3).

https://opendata.uni-halle.de/handle/1981185920/98484

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Geschichten aus dem Sommer

© Magda Vrabetz / unsplash

Mein Baustein zum Thema „Storytelling“ ist weiterhin Teil meiner Seminare. Meinen Studierenden üben ihre Sprechausdrucksweise und denken sich Geschichte aus, die möglichst zu einem ihrer Unterrichtsfächer passen. Diese Geschichte verwandeln sie in ein Audio.

Es entstanden viele schöne kurze Hörspiele für unterschiedliche Fächer und Themen.

Viel Spaß beim Stöbern.

einige Hörspiele aus den Seminaren im Sommersemester:

Abbau von Alkohol in der Leber – Biologie, Klasse 8 und 9
Aus der Finsternis – Biologie
Die Wanderung – Sachkunde, Grundschule
Eine Freundschaft ohne Hindernisse – Ethik
Kant und seine Imperative – Philosophie
Der Flug – Englisch
Wer war es? – Deutsch
Konkurrenz im eigenen Team – Sport
Geschichten erzählen – Geschichte
Bücherwurm – Kunst
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Komm doch mal zum Punkt!

Finde deine Lösungstiefe

© Steven Skerritt / unsplash

Wenn wir vor oder mit anderen Menschen sprechen, insbesondere in Vortragssituationen erleben wir es häufig, dass wir weniger variabel sprechen als im privaten Miteinander. Das könnte u.a. daran liegen, dass wir in Vorträgen in unserer Stimme weniger Emotionen hörbar werden lassen, sondern eher eine Art „sachlichen“ Ausdruck bedienen. Wir schauen auf unseren Stichwortzettel und formulieren die Gedanken meistens so, dass wir am Ende unserer Sätze oder Gedanken mit der Stimme nach oben gehen. Das ist für die Zuhörenden eher schwierig, weil sie anhand der Sprechmelodie kein deutliches Signal bekommen, wann der Gedanke zu Ende ist und dementsprechend als Informationseinheit verarbeitet werden kann. Dadurch bleiben sie tendentiell innerlich angespannt und warten förmlich darauf, dass stimmlich und sprecherisch ein Punkt gesetzt wird. Diese Spannung beim Zuhören strapaziert die Konzentration und noch dazu ist es sehr herausfordernd, sich die Inhalte gut zu merken, denn unsere Hör-Merk-Spanne ist einfach begrenzt.

Um diesem Problem zu begegnen gibt es ein ganz einfaches Werkzeug, welches sowohl für dich als Sprecher:in, aber vor allem auch für deine Zuhörenden unterstützend sein kann: DIE LÖSUNGSTIEFE!

© Luise Gebauer

Aber was ist das genau? Schau einmal in die Abbildung: Jede:r hat einen individuellen Tonhöhenumfang, vom allertiefsten singbaren bis zum allerhöchsten singbaren Ton. Fürs Sprechen benutzt du in der Regel nur das untere Drittel deines Gesamtstimmumfangs. Der Bereich, den du am meisten fürs Sprechen nutzt, wird MITTLERE SPRECHSTIMMLAGE genannt. Diese sollte in der sogenannten INDIFFERENZLAGE liegen, dem Stimmbereich, der deinen organischen Voraussetzungen entspricht und für deine Stimme der unangestrengteste und ökonomischste Tonhöhenbereich ist.

Die LÖSUNGSTIEFE ist wirklich ein recht tiefer stimmlicher Bereich knapp über deinem allertiefsten singbaren Ton. Beim Vorlesen senken wir unsere Stimme bis dorthin ab, wenn im Schriftbild ein Punkt notiert ist, und zeigen damit für unsere Zuhörenden an, dass der Satz oder Gedanke zu Ende ist.

Genau auf dieses Mittel kannst du auch im freien Sprechen zurückgreifen um dir selbst, aber auch deinen Zuhörenden eine Verarbeitungspause zu ermöglichen. Die Lösungstiefe ist (neben der Pausensetzung) das wichtigste Struktur- und Gliederungselement im freien Sprechen – auch und vor allem in sachlichen Vorträgen!

Generell gilt aber darüber hinaus dennoch: eine flexible, variable und spannende Sprechgestaltung ist nicht nur im privaten Kontext angemessen – auch für Lehrer:innen ist die stimmliche und sprecherische Variabilität super wichtig, weil so die Schüler:innen besser zuhören können und der Merkerfolg höher ist!