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Wie wäre es mit einer Story?

Angeregt durch meine Teilnahme am Programm „Vordenker:innen – Lehre neu gedacht“ , konzipierte ich für meine Seminargruppen dieses Semester einen neuen Baustein. Das Thema „Storytelling“ hat mich gepackt. Ich sah hier die Möglichkeit, meinen Studierenden einen sinnvollen Übungsraum zu geben, um ihre Sprechausdrucksweise zu entdecken und anzuwenden. Die Studierenden bekamen als Seminarleistung den Auftrag, sich eine Geschichte auszudenken, die möglichst in einem ihrer Unterrichtsfächer verwendet werden kann. Diese Geschichte sollte im zweiten Schritt in eine Audiodatei verwandelt, geschnitten und bearbeitet werden.

Geschichten begeistern uns seit je her. Sie fesseln und reißen uns mit in andere Zeiten, zu anderen Orte und Wirklichkeiten. Geschichten helfen uns, komplexe Zusammenhänge besser zu greifen. Der Inhalt einer guten Story wirkt daher nachhaltiger als die bloße Vermittlung von Zahlen und Fakten. Im Vergleich zu abstrakter Information haben Geschichten den Vorteil, unsere Emotionen anzusprechen, verständlicher zu sein, stärker im Gedächtnis zu bleiben und Sinn stiften zu können

Als Vorbereitung beschäftigten wir uns im Seminar mit bekannten Erzählmustern (Aufbau und Plots), mit verschiedenen Figuren und deren Aufgaben und Motiven. Wir übten uns im Improvisieren von kleinen Geschichten. Wir erweckten u. a. den Feuerlöscher im Seminarraum zum Leben und tauchten mit allen Sinnen in neue Welten. Die Studierenden bekamen Raum, sich gegenseitig zu beraten und zu inspirieren. Der Fokus lag in diesem Seminar auf der Kreativität und dem Sprechausdruck. Nicht berücksichtigt wurde die Herausforderung, neben einer packenden Geschichte immer noch fachlich korrekt zu sein. Vielleicht ist einigen dennoch beides gelungen. Es entstanden viele schöne kurze Hörspiele für unterschiedliche Fächer und Themen.

Viel Spaß beim Stöbern.

einige Hörspiele aus den Seminaren:

„Die Wasserquelle“ geeignet für Spanisch und Englisch 5.-9. Klasse
„Verschwunden. Verschollen. Verschlafen“ geeignet für den Sachunterricht (Thema: Winterschlaf und Winterruhe)
„Ferdinand & Luise“ geeignet für den Deutschunterricht 9./10. Klasse
„Pettys Traum“ geeignet für den Sachunterricht 3./4. Klasse
„Bobs Höhle“ geeignet für den Philosophieunterricht 10.-12. Klasse
„Das Lächeln“ geeignet für den Religionsunterricht für Grundschulen (Thema: Familie und Erwachsen werden)
„Das kleine Weiß“ geeignet für den Kunstunterricht für Förder- und Grundschulen
„Mein Freund der Papagei“ geeignet für den Sachunterricht 1.-4. Klasse
„Taschi der Taschenrechner“ geeignet für den Matheunterricht ab 5. Klasse
„Pinguine“ geeignet für den Deutschunterricht Grundschule
„Das kleine Regentröpfchen“ geeignet für den Sachunterricht Grundschule
„Billy und Bianca“ zum Thema Parasitismus und Symbiose
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Unterwegs

Links stinkt’s.

Dank des @wards stellten wir eine studentische Hilfskraft ein. Durch die Unterstützung des Digitalen Lernlabors (DLL) hatten wir einen wunderbaren Raum. Unsere Kollegin Freja Kullmann aus Leipzig, sagte zu und so sperrten wir uns Ende letzten Jahres ein. Der Dreh für weitere Übungsvideos für Körper·Stimme·Haltung konnte beginnen.

Nach einigen Zungenbrecher-Versprechern und professionellem Rumgeblubber waren wir erschöpft, glücklich und fertig. Jetzt befindet sich das Videomaterial im Schnitt und der Postproduktion.

Es erwarten euch zwei neue Videos: ein hartes Artikulationstraining. Wir sagen nur soviel:

„Links stinkt’s, rechts fließt’s sprudelnd, unten zischt’s spritzend und …“

Lieblings-Zungenbrecher meiner Kollegin Friderike Lange

und wir stellen euch die Blubber-Methode oder auch LAX-VOX-Methode vor. Dazu braucht man nicht mehr als einen Strohhalm oder Schlauch, ein Glas mit Wasser und ein wenig kindliche Freude.

Bleibt gespannt.

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Wissen

Vocal Fry

Vocal Fry ist spätestens seit Kim Kardashian in aller Munde. Auch bei den Studierenden in unseren Seminaren hören wir immer häufiger in ihrem Stimmklang den sogenannten Vocal Fry. Das melden wir meistens nach ihren Präsentationen oder nach dem Hören ihrer Audioprodukte im Feedback zurück. Nicht selten werden wir dann gefragt: „Aber ist das Knarren in meiner Stimme denn ein Problem?“

Schauen wir mal genau hin: Was ist überhaupt Vocal Fry, wie entsteht das Knarren und was bedeutet es für deine Stimme? Auf diese Fragen gibt es heute Antworten.

Wie entsteht Vocal fry?

Die Stimme entsteht ja bekanntermaßen im Kehlkopf durch die Schwingung der Stimmlippen. Schauen wir uns diese mit einer Stroboskopkamera während der Stimmgebung an, sehen wir im Optimalfall, dass sich die Stimmlippen vollständig schließen und wieder öffnen und das in einem sehr hohen Tempo (side fact: Wenn wir den Stimmgabelton a‘ (440 Hz) singen, öffnen und schließen sich unsere Stimmlippen 440-mal pro Sekunde). Bei vollständigem Stimmlippenschluss mit einer gesunden Muskelspannung klingt die Stimme klar, nicht heiser oder behaucht. Schließen die Stimmlippen nicht vollständig, sondern verengen sich nur zueinander hin und die Muskelspannung ist eher gering, hören wir eine niederfrequente, unregelmäßige, geräuschhafte Stimme. Diesen Stimmgebraucht nennen Expert:innen creaky voice, Glottalisierung, Strohbass oder Knarrstimme.

Welche Auswirkungen hat das Knarren?

Die gute Nachricht ist, dass das Knarren zunächst keine Schäden an der Stimme verursacht. Es wird als unterspannte Stimmgebung eingeordnet, die sich aber oft als stimmliche Gewohnheit manifestiert. Die Wirkung auf andere Menschen ist sehr unterschiedlich. Für die meisten signalisiert das Knarren Entspanntheit und Wohlbefinden. Manche jedoch empfinden das Knarren als Zeichen dafür, dass die sprechende Person gelangweilt, desinteressiert oder sogar arrogant ist. Profisprecher:innen in den Medien nutzen das Knarren in der Stimme als Strategie um wie jede:r andere auch zu klingen (Moderator:innen inszenieren sich damit als „normale Menschen von Nebenan“). Damit erhoffen sie sich in der Wirkung mehr Nahbarkeit und Authentizität.

Fakt ist, das Knarren nimmt der Stimme zum Teil Variabilität und Klangfülle. Beides ist für dich als angehende Lehrkraft wichtig fürs Unterrichten. Denn je flexibler deine Stimme ist, desto besser können dir deine Schüler:innen zuhören und sich deine Inhalte merken. Außerdem wird von manchen Hörer:innen beschrieben, dass das Knarren sie vom Gesagten ablenke. Diese Aspekte sind zu berücksichtigen, wenn die Frage gestellt wird, ob Knarren bei Lehrkräften in der Schule okay ist oder nicht.  Zusammengefasst können wir festhalten, dass es definitiv (wie immer) von der Situation, der aktuellen Gesprächsart, deiner Rolle sowie von deinem Ziel abhängt, ob das Knarren für dich als Lehrer:in angemessen ist oder nicht. 

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Unboxing Kehlkopfmodell

Es ist Weihnachten! Auch bei uns im Büro. Ein nigelnagelneues Kehlkopfmodell? Und dann auch noch SO EIN WUNDERSCHÖNES? Ja, da können drei Sprechwissenschaftlerinnen schon mal Schnappatmung bekommen. Schaut uns beim Unboxing zu!

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„Komm doch mehr aus dir raus vor der Klasse.“

Mentor:innenqualifikation für Lehrkräfte „Körperausdruck und Sprechausdruck“

Mit dem oberen Zitat wird es schon deutlich: sehr häufig geht es in der Beratung von Referendar:innen oder Praktikant:innen um die Präsenz vor der Klasse. Dabei spielen natürlich die Aspekte rund um Stimme, Sprechen und Körperausdruck eine sehr große Rolle. Um die Mentor:innen für diese Themen zu sensibilisieren, ihre Wahrnehmung zu schärfen, aber auch ihre Feedbackkompetenzen dahingehend zu erweitern, gibt es das Modul 5 in der Mentor:innenqualifizierung.

Wir haben für diese Fortbildung einen bunten Mix aus Theorie und Praxis rund um Körperausdruck und Stimme im Gepäck: so schauen wir erst einmal, was eigentlich Körper- und Sprechausdruck alles umfasst. Im zweiten Schritt reflektieren wir mithilfe von Videoausschnitten aus dem Film „Zwischen den Stühlen“, wie individuell Körper- und Sprechausdruck auf uns wirken. Dabei loten wir auch aus, wie wir unsere Wahrnehmung in einem Feedback wertschätzend und konstruktiv formulieren können, damit die zukünftigen Lehrkräfte in ihrer Entwicklung unterstützt werden. Zuletzt besteht ein großer Teil dieses Fortbildungstags aus ganz praktischen Übungen rund um Körper, Stimme und Sprechen. Denn die Selbsterfahrung ist sehr wertvoll, wenn man andere in diesem Bereich beraten möchte. Und natürlich macht es auch einfach Spaß, selbst mit Körper- und Sprechausdruck zu experimentieren!

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KSH – ein Blick auf die Zahlen. Wir tanzen.

86.000 Zugriffe und über 550 Abonnent:innen. Das sind die aktuellen Zahlen unseres YouTube-Kanals „Körper.Stimme.Haltung“ (KSH). Das Projekt „Körper, Stimme, Haltung – Wirkungsstrategien für Lehrer*innen“ unterstützt mit seinem Videomaterial (angehende) Lehrkräfte, sich mit ihrer Stimme, Sprechweise und Wirkung auseinanderzusetzen. Die Videos sind mittlerweile fester Bestandteil unsere Präsenzlehre und Onlinelehre geworden. Darüber hinaus werden Sie auch von Kolleg:innen und Lehrkräften aus anderen Bundesländern verwendet.

26.000 Zugriffe früher, im Jahre 2021 zogen wir unsere erste Bilanz. Wie jedes Jahr veranstaltete die Deutsche Gesellschaft für Sprechwissenschaft und Sprecherziehung (DGSS e.V.) eine (Online-)Tagung. Über allen Vorträgen und Workshops stand das Thema „Sprecherziehung in der Lehrer:innenbildung und Hochschullandschaft“. Und wir waren mit einem Vortrag und einem Videobeitrag mit dabei.

Hier könnt ihr euch unseren Vortrag (Dauer: 8 Minuten) zum KSH-Projekt ansehen.

In unserem Videobeitrag, sprechen wir über die Entstehung von Körper.Stimme.Haltung, über unsere Gedanken zur Zielgruppe und die Konzeption des Materials . Wir stellen ersten Ergebnisse vor und … wir tanzen. … Ja wir hatten viel Spaß bei der Erstellung des Videos. Jetzt wünsche wir euch viel Spaß beim Angucken.

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„Ich freue mich darauf, die Referendar:innen zu unterstützen!“

Mentor:innenqualifikation für Lehrkräfte „Gestaltung von Beratungsgesprächen“

Heute möchten wir euch einen Einblick in einen Bereich unserer Arbeit geben, der außerhalb der klassischen universitären Lehre liegt. Neben unseren LSQ-Seminaren leiten wir jedes Jahr im Herbst Fortbildungen für Lehrer:innen, die sich als Mentor:innen weiterbilden lassen möchten. Diese Mentor:innenqualifizierung wird von den Universitäten Magdeburg und Halle sowie von den staatlichen Seminaren für Lehrämter organisiert und durchgeführt. In mehreren Modulen bekommen die Lehrkräfte für das Mentoring von Referendar:innen und Praktikant:innen theoretisches Wissen, aber auch praktische Werkzeuge an die Hand. Während in Modul 1 und 2 vor allem die aktuellen Bedingungen des Vorbereitungsdiensts, der rechtliche Rahmen, die Rollenreflexion sowie die Arbeit mit den Beobachtungskategorien stattfindet, thematisiert Modul 3 die praktische Gesprächsführung, die im Mentoring zumeist beratenden Charakter hat.

Zunächst stellen wir die Eigenschaften von Beraten und Bewerten gegenüber und überlegen, welche Grundhaltungen sich daraus für das Mentoring ergeben. Wir reflektieren anhand von Beispielen aus dem Dokumentarfilm „Zwischen den Stühlen“, was ein gutes Beratungsgespräch darüber hinaus braucht und finden mithilfe eines Phasenmodells den (idealen) Ablauf eines Beratungsgesprächs. Unsere Fortbildung ist sehr praxisorientiert, es wird sehr viel geübt. Vor allem die Gesprächstechniken des Aktiven Zuhörens (paraphrasieren und verbalisieren), aber auch der Umgang mit (systemischen) Fragen und die Arbeit mit Feedback stehen dabei im Vordergrund.

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Wissen

Das soll meine Stimme sein?

Sicher kennst du den Moment, in dem du dir eine Voicemail von dir selbst noch einmal anhörst oder dich selbst auf einem Handyvideo ansiehst. Die meisten, die ihre eigene Stimme auf einer Aufnahme hören sind entsetzt und denken: „Das soll meine Stimme sein? Klingt die etwa immer so?“

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Unterwegs

Körper·Stimme·Haltung goes Wien

Die Internationale Tagung der Deutschlehrerinnen und Deutschlehrer war diesen Sommer zu Gast im schönen Wien – und wir waren mit dabei!

Mit einem Poster und zwei Videovorträgen haben wir die Lernplattform dort vorgestellt, damit auch Lehrkräfte, die weltweit an deutschen Schulen arbeiten, von den Übungsvideos profitieren können. Wenn ihr Lust habt, euch unseren Pecha-Kucha-Vortrag (10 Bildfolien zu je 20 Sekunden, dauert insgesamt exakt 3 Minuten 20 Sekunden) zum KSH-Projekt anzusehen, klickt hier.

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Fundstücke

Was für eine Stimme!

Es gibt diese markanten Stimmen, die man einmal hört und nie wieder vergisst. Die von Mechthild Großmann, Schauspielerin, Synchron- und Hörbuchsprecherin, gehört definitiv dazu.