März 30th, 2017 § § permalink
Notizen zur Bolognareform
Wie lässt sich der Wandel der Universität im Wandel der Gesellschaft beschreiben? Der Vortrag versucht ein Blick auf historische Schlaglichter der Veränderung zu werfen und so die Besonderheit der neoliberal ausgerichteten Bologna-Reform zu thematisieren. Die Kernbegriffe der Reform – etwa Autonomie, Kompetenz, Wissen oder Lernen des Lernens – die das Selbstverständis der „modernen“ Unis rahmen, sollen dabei kritisch unter die Lupe genommen werden. Es kommt darauf an, Ungereimtheiten und Widersprüche der Rationalisierung des Hochschulstudiums auf den Punkt zu bringen und die Konsequenzen eben jener zu diskutieren.
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Exzellenz als ökonomisches Dispositiv an Hochschulen
‚Exzellenz‘ gilt als wirkmächtiges Schlagwort, mit dem vielfältige Imperative einer ökonomisch verwertbaren und gesellschaftlich relevanten Wissenschaft verbunden sind. Die damit verbundene ökonomische Rationalität entfaltet ihre Wirksamkeit durch spezifische rhetorische Strategien und organisationale Arrangements, mit denen eine vielfach bedingte Universität geformt wird. Im Vortrag wird herauspräpariert, auf welche Weise die inhärente ökonomische Rationalität des Exzellenz-Gedankens umgesetzt wird, wie Technologien der Sichtbarmachung und des inszenierten Wettbewerbs wissenschaftsförmig gemacht und welche spezifischen Anforderungen an exzellente Wissenschaftler als marktförmige Subjekte gesetzt werden. Mit Bezug auf die bestehende Kritik der gegenwärtigen Verfasstheit der Universität im Zeichen der Exzellenz, wird angelehnt an Derrida die Position der unbedingten Universität diskutiert.
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Diskussion zur Karriereplanung linker Studierender
Wir brauchen eine Diskussion über die Karriereplanung der linken Studis! Wer kennt das nicht: Leute, die früher besetzte Häuser mitorganisiert, in konspirativen Antifa-Gruppen gearbeitet und Aufrufe zur Abschaffung von Staat und Kapital geschrieben haben, „gehen über ins Berufsleben“ und üben mit einem Mal an der Uni, in NGOs oder in Kulturinstitutionen eine Tätigkeit aus, die sie früher aufs Schärfste denunziert hatten. Sie werden „erwachsen“: Es gehe doch darum, „real und konkret“ Änderungen zu erreichen. Diesen offensichtlichen Widerspruch wollen wir in dem Vortrag auf den Grund gehen und klären, inwiefern das studentische Dasein, die Universität und die linke Szene die Entwicklung befördern, was daran zu kritisieren ist und wie es anders funktionieren könnte.
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Perspektiven und Probleme kritischer Erziehung und Wissenschaft
Dem Befund einer Bildungskatastrophe in den 1950er Jahren, die allemal Ausdruck der Nachwirkungen der gesellschaftlichen Katastrophe des deutschen NS-Terrors war, folgten Bestrebungen, Erziehung und Wissenschaft zu wesentlichen Antriebskräften der Demokratisierung zu machen. Aufgegriffen wurde das auch – spätestens im Zuge der so genannten 68er-Bewegung – von der Linken: in den 1970ern haben die kritische, materialistische Bildungstheorie und dialektische Pädagogik einen enormen Auftrieb erfahren. Bis in die 1980er Jahre hinein gelang es, in den Bereichen Wissenschaft und Erziehung vielfältige Reformprozesse mitzugestalten.
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Positionen des Fachschaftsrats Phil Fak I
Im Wintersemester 2016/2017 haben wir vom Fachschaftsrat der Philosophischen Fakultät I einen „Leitfaden für eine bessere Lehre“ herausgegeben, der für einige Diskussionen sorgte. Dort würde „zum Sozialismus aufgerufen“, ganze Fachbereiche verächtlich gemacht oder Professor*innen grundsätzlich diffamiert, waren einige der weniger konstruktiven Kritiken. Es gab allerdings auch berechtigte Einwände gegen einige Schlussfolgerungen, Zuspruch zu unserer Analyse und viel Interesse daran, über die konkrete Verbesserung der Lehrsituation zu reden. Wir wollen bei dieser Veranstaltung zum einen über die bestehende Kritik reflektieren aber vor allem den Fokus auf unser eigentliches Interesse legen: Die Situation für Studierende ist weit davon entfernt, gut zu sein und es gibt einiges, was konkret daran zu verändern wäre.
Den Leitfaden könnt ihr euch hier runterladen.
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Eine Einführung
Liebe Kommiliton*innen,
etwas verspätet gibt es nun auch noch den FSR-Beitrag zur „Kritischen Einführungswoche“. Und zwar wollen wir – basierend auf unserem Leitfaden und der letzten Reihe „Uni im Kapitalismus“ – mit euch über die realen Probleme an der Uni reden und wie sie mit den bestehenden gesellschaftlichen Verhältnissen zusammenhängen. Wieso kann man sich wenig selbst aussuchen und alles ist in Module aufgeteilt? Wieso geht es allzu oft um Verwertung und weniger um den Sinn des Ganzen? Worin besteht der Zusammenhang zwischen autoritären Maßnahmen (Anwesenheitspflicht z.B.) und dem Bildungsbegriff? Und wie hat dieser sich historisch entwickelt, z.B. im Protestantismus, der ja gerade in Halle und Sachsen-Anhalt gefeiert wird (Lutherjahr & Francke)?
Dazu wollen wir euch herzlich einladen. Das Ganze soll einsteiger*Innnfreundlich gestaltet sein und lässt ausreichend Raum für Diskussionen.