DFG erlässt Leitlinien zum Umgang mit Forschungsdaten

Ende September 2015 hat die DFG Leitlinien zum Umgang mit Forschungsdaten verabschiedet.

Leitlinien zum Umgang mit Forschungsdaten (DFG)

Sie stellen nicht nur die Bedeutung von Forschungsdaten als Grundlage wissenschaftlichen Arbeitens deutlich heraus, sondern geben gezielte Hinweise für die Projektplanung und Antragstellung. Letztlich ist damit jeder Wissenschaftler und jede Wissenschaftlerin aufgefordert, sich über das Datenmanagement bereits vor Beginn eines Forschungsprojektes gezielt Gedanken zu machen. Gleichzeitig informiert die DFG über prinzipielle Anforderungen an Forschungsdaten:

Dabei wird berücksichtigt, dass in den einzelnen Fachdisziplinen ganz unterschiedliche Regularien existieren, wie mit Forschungsdaten umgegangen wird. Gerade in den Geisteswissenschaften fehlt es noch an klaren Standards und Voraussetzungen, um Forschungsdatenmanagement im Verbund erfolgreich zu betreiben. Die Initiativen der DFG sind daher ein wichtiges Zeichen.
Als Forscherin, die sich schon länger mit eHumanities beschäftigt, als es das Wort überhaupt gibt, unterstütze ich nachdrücklich auch den letzten Absatz der Leitlinien. Hier wird gefordert, die eben nicht in Publikationen abrechenbaren Leistungen von Forscherinnen und Forschern bei der Würdigung wissenschaftlicher Qualifikationen stärker zu berücksichtigen. Allerdings fehlt es – jedenfalls in den Geisteswissenschaften –  in dieser Hinsicht noch an guten Ideen, wie dies auch praktisch umsetzbar ist.

RDA-Deutschland Treffen 2015

Das zweite Treffen der Research Data Alliance, gemeinsam mit der Deutschen Initiative für Netzwerkinformation (DINI) veranstaltet, findet nächste Woche in Potsdam statt. Am 25./26. November 2015 treffen sich Teilnehmer im Deutschen GeoForschungsZentrum GFZ. Zunächst werden RDA-Aktivitäten vorgestellt, der zweite Teil der Veranstaltung widmet sich dagegen verschiedenen Trainingskursen. Ein Schwerpurda_d_logonkt ist die Archivierung von Forschungsdaten als eine institutionelle Aufgabe. Daneben spielten vor allem Fragen der komponentenbasierten Softwareentwicklung (Common Components) eine große Rolle. Der Workshop richtet sich vor allem an große Einrichtungen, die eigene Datenrepositorien betreiben.

http://oa.helmholtz.de/bewusstsein-schaerfen/workshops/rda-de-15.html

Evaluation von Forschungsdaten

Diese Woche fand in Essen ein DINI-Nestor Workshop der AG Forschungsdaten zur Auswahl und zur Bewertung von Forschungsdaten statt. Bisher ging es in der Arbeitsgruppe meist um die Frage, wie Forschungsdaten überhaupt langfristig archiviert werden können und was zu unternehmen ist, um Workflows für ein nachhaltiges Datenmanagement zu entwickeln. Grundsätzlich stand dabei auch die Erkenntnis über die Endlichkeit des zur Verfügung stehenden Speichervolumens im Raum. In der Praxis waren jedoch andere Kriterien sehr viel wichtiger.

Mittlerweile hat sich die Situation allerdings entscheidend verändert. Gerade in den Naturwissenschaften fallen enorme Mengen automatisiert erzeugter Daten an. Da etliche Datenzentren nunmehr eine geregelte Tätigkeit aufgenommen haben, mehren sich die Datenmengen rasant. Auswahlkriterien und Evaluationsstrategien gewinnen daher an Bedeutung. Der Workshop der AG Forschungsdaten stellte Herausforderungen und Ansätze zusammen. Die Abstracts zum Workshop geben einen kleinen Einblick in die verhandelten Themen:

http://dini.de/veranstaltungen/workshops/forschungsdaten-auswaehlen-und-bewerten/

Die Zukunft der Grundwissenschaften (Geschichtswissenschaften): eHumanities

Eine spannende Diskussion um die Zukunft der Grundwissenschaften ist diese Woche im Fachportal H-Soz-Kult gestartet. Versammelt werden die Beiträge von mehr als 20 Forschenden aus dem In- und Ausland, die sich Gedanken um die Zukunft der Grundwissenschaften gemacht haben und zugleich besonders auf die Herausforderungen von eHumanities verweisen. In den vergangenen Jahrzehnten sind die Grundwissenschaften in Deutschland institutionell stark zurückgefahren worden. Professuren verschwanden und damit auch zentrale Kompetenzen rund um die Entschlüsselung alter Materialien und Methoden. Grundwissenschaftler und -wissenschaftlerinnen als Experten der Nachnutzung von hsozDaten aller Art könnten heute allerdings ihr Wissen gewinnbringend in die Herausforderungen des langfristigen Forschungsdatenmanagements einbringen. Vor allem was die Fragen der Decodierung von Daten oder auch der Herangehensweisen und Dokumentationen betrifft, ist Expertenwissen sehr gefragt. Ein Blick in die Online-Diskussion „Historische Grundwissenschaften und die digitale Herausforderung“ lohnt sich auf jeden Fall.

Diskussionsforum Grundwissenschaften

Der 12.10.2015 – Was für ein besonderes Datum

Das Besondere am 12. Oktober 2015 war, dass es der 5. landesweite Tag der Genderforschung war. Im Hallischen Saal der MLU referierten Experten zu ganz unterschiedlichen Themen aus dem Bereich der Genderforschung und natürlich waren auch wir dabei und stellten unser Projekt vor. Wir hoffen, wir konnten euch ausreichend informieren. Falls jedoch noch Fragen offen geblieben sind, dann schreibt uns. Nutz dazu einfach die Kommentar-Funktion.

An dieser Stelle auch einen Dank an die Veranstalter, die uns die Möglichkeit geboten haben uns zu präsentieren.

Auf die Plätze, fertig, los!

Den Start im neuen Haus (GSZ) wollten wir zünftig beginnen: Nämlich mit einem gemeinsamen, fachübergreifenden Projekt innerhalb der Philosophischen Fakultät I. Lange brauchten wir daher nicht überlegen, als die Gleichstellungsbeauftragten eine Ausschreibung zur „Unterstützung für Professorinnen, Nachwuchswissenschaftlerinnen und Studentinnen durch die Förderung von fakultätsspezifischen Gleichstellungsprojekten“ herumschickten. Die Idee, Workshops zum Forschungsdatenmanagement zu veranstalten, war schnell geboren. Mit diesem Plan haben wir uns schon länger befasst und nach einer geeigneten Form gesucht. Daher war die Freude groß, als unser Projekt tatsächlich den Zuschlag bekam. Ein Jahr lang werden wir jetzt von Oktober 2015 bis September 2016 Methoden, Techniken und Strategien des Forschungsdatenmanagements unter den Frauen der Fakultät bekannt machen. Wer sich dafür schon jetzt interessiert, kann sich gerne mit Fragen und Anregungen an uns wenden. Ganz offiziell startet das Projekt am 29. Oktober 2015 mit einer kleinen Präsentation um 18:00 Uhr im Familienraum der Philosophischen Fakultät I in der Emil-Abderhalden-Str. 28.