Audio

Ein überzeugendes Erklärvideo ist nicht nur visuell ansprechend, sondern braucht vor allem eine gute Audioqualität. Vielleicht hast du das schon einmal selbst bemerkt: Ist der Ton schlecht und sind die Sprechenden nicht gut zu hören, musst du dich echt anstrengen, um etwas zu verstehen und schaltest wahrscheinlich ziemlich schnell weg.

Auf dieser Seite wirst du lernen, wie du in deinen Erklärvideos für gut Audioqualität sorgen kannst, welche verschiedenen Aufnahmemöglichkeiten es gibt und worauf du beim Einsprechen achten solltest. In der folgenden Übersicht findest du hilfreiche Tipps, wie eine Aufnahme gelingen kann und einige Beispielaufnahmen, damit du unterschiedliche Aufnahmemethoden direkt vergleichen kannst.

  1. Ruhige Umgebung, keine Hintergrundgeräusche: Stelle sicher, dass du deine Audioaufnahme ungestört an einem ruhigen Ort aufnehmen kann. Je nachdem, was für ein Aufnahmegerät du hast und wie viel Zeit du in die Nachbearbeitung deiner Aufnahme investieren willst, lassen sich Rauschen und Störgeräusche zwar unterdrücken bzw. rausschneiden. Sofern die Möglichkeit besteht, Störgeräusche von vornherein zu vermeiden, solltest du dies jedoch tun. Ein freundliches Schild an der Tür, das andere auf deine Arbeit hinweist, kann verhindern, dass du während der Aufnahme gestört wirst.
  2. Hall und Echo vermeiden: Versuche einen Raum zu finden, der nicht zu groß oder leer ist. Für eine Aufnahme schnell ins leerstehende Büro nebenan, oder den aktuell freien Seminarraum zu wechseln, ist also vielleicht keine gute Idee. Im Gegenteil sind kleinere Räume mit vielen Möbeln, textilen Wandbehängen oder idealerweise richtiger Schalldämmung, wie in einem Tonstudio, besser geeignet. Wenn du keinen Zugang zu einem solchen Raum hast, ist eine Wolldecke über Kopf und Mikrofon ein einfaches Mittel um dir schnell ein „Mini-Tonstudio“ zu bauen.
  3. Platzierung des Mikrofons: Platziere das Mikrofon so nah wie möglich vor dir und verwende einen Popschutz. Dieser sorgt dafür, dass gesprochene Plosivlaute, sowie Atmung und andere Luftbewegungen keine Störgeräusche erzeugen.

Audiobeispiele:

Aufnahme über ein Headset mit Popschutz am Laptop in einem kleinen Raum – Vermeidung von Hall, Rauschen und Geräuschen der Mundbewegung ergeben zusammen eine gute Audioqualität.

Aufnahme über ein Handymikrofon mit einer kostenfreien Diktiergerät-App – Hier sind wegen des fehlenden Popschutzes kleine „Klickgeräusche“, die durch die Mundbewegung beim Sprechen entstehen, zu hören. Dennoch ist das Gesprochene gut zu verstehen.

Aufnahme über ein reguläres Laptop-Mikrofon – Laptopmikrofone nehmen häufig wesentlich mehr Geräusche aus der Umgebung auf (teilweise sogar Geräusche, die der Laptop selbst produziert). Die Stimme ist dadurch etwas verrauscht.

Aufnahme in einem Raum mit Hall – Hier sind die restlichen Parameter wie bei der ersten Aufnahme, aber der durch den großen Raum entstehende Hall ist deutlich zu hören.

Beachte, dass es sich hier um Beispiele handelt, wie Aufnahmen unter den genannten Voraussetzungen klingen können. Abhängig von der Technik und den Umständen deiner Aufnahme, können sich deine Ergebnisse nochmal von diesen Beispielen unterscheiden. Es ist immer zu empfehlen, ein paar Testaufnahmen zu machen, bis man die gewünschte Aufnahmequalität erzielt hat.

Hast du einen geeigneten Aufnahmeort gefunden, geht es jetzt ans Einsprechen. Auch hier gibt es einiges zu beachten:

  1. Gleichmäßige Lautstärke: Achte darauf, dass es bei deiner Aufnahme nicht zu starken Schwankungen in deiner Sprechlautstärke kommt. Versuche beim Sprechen einen gleichbleibenden Abstand zum Mikrophon zu einzuhalten.
  2. Gleichmäßiges Tempo, Pausen: In einem Erklärvideo sollte man am besten betont langsam sprechen … oder? Nein! Tatsächlich ist es so, dass schnelles enthusiastisches Sprechen am besten bei den Zuschauenden ankommt. Vor allem, wenn du einfache und passende Visualisierungen hast, ist schnelles sprechen kein Problem. Einschläferndes, betont langsames sprechen wird häufig eher als langweilig empfunden und Zuschauende schalten schnell weg. Dennoch solltest du nicht „rasen“. Setze Sprechpausen, um den Lernenden die Möglichkeit zu lassen Informationen zu verarbeiten und abzuspeichern. Du kannst auch einmal versuchen, während des Einsprechens zu lächeln – ein kleiner „Geheimtipp“ um direkt freundlicher zu klingen.
  3. Deutliches Sprechen, Artikulation: Achte auf deutliche Aussprache, verschlucke keine Silben und Buchstaben am Ende von Worten, aber übertreib es auch nicht. Überartikuliertes Sprechen kann gekünstelt wirken und lenkt zusätzlich vom eigentlichen Inhalt ab.
  4. Betonung: Über Betonungen kannst du (und solltest du) die Aufmerksamkeit auf wirklich wichtige Aspekte legen. Welche Begriffe sind besonders wichtig? Das Verwenden von Gestik und Mimik (ohne Störgeräusche zu produzieren) kann dich dabei unterstützen Betonungen zu setzen, auch wenn man es in der Aufnahme natürlich nicht sieht.
  5. Versprecher: Solltest du dich beim Aufnehmen versprechen, mach eine kurze Pause und fang etwas weiter oben im Skript nochmal an. Durch die Pause ist der Fehler in der Nachbearbeitung besser zu finden und auch leichter herauszuschneiden.

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