Das Bode-Museum in Berlin – ein virtueller Rundgang durchs UNESCO-Welterbe

In Berlin im Stadtteil Mitte an der Spree liegt die Museumsinsel, eine der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten unserer Hauptstadt. Dort befinden sich fünf weltweit bekannte Museen, die Alte Nationalgalerie, das Alte Museum, das Bode-Museum, das Neue Museum und das Pergamonmuseum, welche zusammen einen bedeutenden Komplex bilden, der seit 1999 sogar zum UNESCO-Welterbe zählt.

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An der Spitze der Berliner Museumsinsel liegt das Bode-Museum. Es beherbergt zwei bedeutende Sammlungen: einerseits befinden sich dort die Skulpturensammlung, mit zahlreichen Skulpturen und Plastiken, und das Museum für Byzantinische Kunst, welches spätantike und byzantinische Kunstwerke darstellt, sowie andererseits das Münzkabinett, mit Münzen und Medaillen vom Beginn der Münzprägung bis in die Gegenwart hinein.

Wie viele andere Museen ist auch das Bode-Museum von der Coronakrise betroffen und hat deshalb seinen Fokus vermehrt auf die Online-Präsenz umgestellt. Auf der Website der Staatlichen Museen zu Berlin erhält man daher einen sehr guten Einblick in die Arbeit und Ausstellungsstücke des Museums und kann so auch von Zuhause aus das Museum online besichtigen.

Besonders ins Auge springt auf der Startseite zunächst der virtuelle Rundgang. Dabei handelt es sich um einen 360 Grad Rundgang durch die Räumlichkeiten des Bode-Museums, welcher sehr authentisch aufbereitet wurde. Klickt man auf den entsprechenden Link, gelangt man direkt in die imposante Eingangshalle.

Vor dem Rundgang erhält man eine kurze stichpunktartige Einweisung in das Menü und die Bedienung des virtuellen Rundgangs, welche man sich alternativ auch als Video anschauen kann. Neben den zu sehenden Objekten befinden sich Informationsfelder, über die man Hintergrundinformationen zum jeweiligen Werk erhält, wie beispielsweise den Titel und den Autor bzw. Künstler oder auch Informationen zum Entstehungszeitpunkt, zum Fundort und zum Material der Ausstellungsstücke. Die Bildqualität ist sehr gut, mithilfe der Zoomfunktion sind teilweise sogar die kleinen Beschriftungstafeln an den Wänden und in den Vitrinen von Zuhause aus online lesbar.

Zur Anschaulichkeit des Rundgangs trägt außerdem ein Grundriss des Museums bei, welchen man am unteren Bildschirmrand einblenden kann. Dort kann man sehen, in welchem Teil des Bode-Museums man sich momentan befindet, auf welcher Etage und in welchem Ausstellungsraum. Außerdem sind die verschiedenen Standorte eingezeichnet, von denen aus man die Räumlichkeiten betrachten kann und man kann sehen, in welche Richtung des jeweiligen Raumes man gerade blickt.

Ergänzend zu diesem klassischen Rundgang durch die Museumsräumlichkeiten kann man virtuell die neueste Ausstellungsreihe, „Der zweite Blick“, besichtigen. Diese orientiert sich an der Dauerausstellung des Bode-Museums und bietet anhand aktueller gesellschaftsrelevanter Themen eine neue und alternative Sicht auf die Museumsinhalte.

Der erste Teil dieser Reihe, „Spielarten der Liebe“, wirft einen zweiten Blick auf Ausstellungsstücke, die sich der Vielfalt sexueller Identitäten widmen, bezogen auf die Künstler der Werke oder auch die abgebildeten Personen. Dafür sind verschiedene thematische Routen durch das Museum entstanden. Der Ausstellungskatalog, in dem die Routen und die zu betrachtenden Werke verzeichnet sind, steht online zum Download bereit, sodass man auch von Zuhause aus anhand des virtuellen Rundgangs und mithilfe des Materials diese Ausstellung digital erleben kann.

Als Abschluss des virtuellen Museumsbesuches in den eigenen vier Wänden kann man den Webshop der Staatlichen Museen zu Berlin besuchen. Hier können verschiedenste Souvenirs und ergänzendes Begleitmaterial zu den Museumsinhalten online erworben werden, die man zwar erst mit zeitlicher Verzögerung in den Händen halten kann, die jedoch zum authentischen Erlebnis eines Museumsbesuches beitragen.

Neben dem virtuellen Rundgang hat der Internetauftritt des Bode-Museums natürlich noch einiges mehr zu bieten. So gibt es beispielsweise den Blog „Museum and the City“, der mit Hintergrundgeschichten, Bildern und Interviews einen guten Einblick hinter die Kulissen gibt oder die Video-Reihe „Lieblingsstücke“, in der die Museumsmitarbeiter ihre Lieblingsausstellungsstücke aus dem Museum vorstellen. Im Zuge der Corona-Pandemie ist zudem die Video-Reihe „Allein im Museum“ entstanden, bei der die DirektorInnen der jeweiligen Sammlungen eine Führung durch ihre Ausstellungen geben und den Zusehenden mit vielen ergänzenden Informationen über dieselben versorgen.

Da die Website, auf der das Bode-Museum zu finden ist, von den Staatlichen Museen zu Berlin gemeinsam betrieben wird, kann man außerdem bei Interesse jederzeit über das Menü auch auf die zahlreichen Inhalte zu den anderen Museen der Museumsinsel zugreifen.

Die Website des Bode-Museums ist sehr anschaulich gestaltet und gibt einen sehr informativen und umfassenden Einblick hinter die Museumstüren. Es stehen viele Informationen über den Museumsalltag und die Ausstellungsstücke zur Verfügung, die man wahrscheinlich nicht einmal bekommen würde, wenn man tatsächlich vor Ort wäre. Dabei werden verschiedene Formate bedient, die Museumsinhalte sind in Form von Blogbeiträgen, Videos, Online-Datenbanken und auch auf Social-Media zugänglich, aus denen der virtuelle Besucher eine Auswahl treffen kann, die ihm persönlich am besten gefällt.

Mithilfe des sehr übersichtlich gestalteten virtuellen Rundgangs bekommt man das Bild eines realistischen Museumsbesuchs, bestehend aus dem Aufenthalt im Museum und, wenn man will, sogar einem anschließenden Besuch im Museumsshop, jedoch alles von Zuhause aus. Auch wenn die Exponate sicherlich wesentlich eindrucksvoller sind, wenn man ihnen gegenüber steht, so bietet der Internetauftritt des Museums doch vorerst einen guten Ersatz in einer Zeit, in der man das Museum leider nicht persönlich besuchen kann.

https://www.smb.museum/museen-einrichtungen/bode-museum/home/