Spuren im Sand – Ein Portrait

In Ihrem Auftreten verbinden sich eine kreative Ausstrahlung und Unsicherheit fast symbiotisch. Ihr ungewöhnliches Aussehen unterstreicht dies.
Rebecca Hillmann ist eine Person, die man einfach übersehen könnte. Mit ihren 1,65m verschwindet sie schnell in der Menge. Doch ein auffällig dunkler Kleidungsstil, zwei schwarze und eine türkise Strähne heben sie von dieser ab. Ihre Hände werden von vier Ringen geschmückt, drei an der linken und einem an der rechten Hand. Allerdings trägt sie diese nicht grundlos, hinter jedem steckt eine eigene Geschichte und eine eigene Bedeutung.
Als wir das erste Mal gemeinsam im Seminar saßen, war sie für mich einfach nur eine weitere neue Person, mit welcher ich arbeiten würde. Doch schon nach den ersten zehn Minuten der Vorstellungsrunde hatte sie meine ungeteilte Aufmerksamkeit, da uns zahlreiche Dinge verbinden. Schnell war klar, dass wir Arbeitspartner werden wollten. Das erste Treffen war sofort arrangiert.
Als sie am verabredeten Abend vor meiner Tür stand, begrüßte sie mich mit einem breiten Grinsen. Statt einem 19jährigen, schüchternen Mädchen aus Naumburg sah ich nun eine aufgeschlossene, kommunikative junge Frau.

 Den Eindruck den sie jetzt vermittelte, hatte nichts mehr mit meinem ersten Eindruck zu tun.
Nach einigen Minuten des zaghaften Vorstellens sagt sie: „Ich hatte immer Angst, dass es falsch ist anders zu sein.“ Ich frage zögerlich nach und erfahre, sie kommt aus einer streng christlichen Familie, welche mit ihrer Vorliebe für Frauen und die japanische Anime- und Mangaszene nicht viel anfangen kann. Sie ist Cospalyerin, wie ich, womit die Basis für ein interessantes Gespräch gelegt ist. Wenn sie über ihre Hobbys, das Tanzen, das Nähen und den Sport spricht, leuchten ihre Augen vor Begeisterung und Tatendrang. Sie redet von körperlichen Veränderungen, der Schwierigkeit Kontakte zu knüpfen und vielen Stolpersteinen, die ihr in den Weg gelegt wurden. Und doch möchte Sie etwas bewegen. Sie will Spuren hinterlassen. „Man kann alles werden was man will!“ sagt sie mir gegen Ende des Gespräches, „Allein der Wille zählt.“
Diese beiden Sätze sind ein Teil der Spur, die sie bei mir hinterlassen hat. Nach außen ist sie eine schüchterne junge Frau. Doch innen drin ist sie eine Kämpferin die Rock, Metal Musik und Poesie liebt und am liebsten aller Welt zeigen will, was in ihr steckt.

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