3. Jul 2016
Nach der Diskussion – Hankel
Bei der Reflexion des Aufsatzes von Hankel „Simmel und das moderne Geldwesen“ fiel zunächst sein von den anderen Texten abweichender Ductus auf. Er sei sehr viel wertender und pathetischer abgefasst. Das scheint ganz gut zu Hankels Intention Simmel nach einer speziellen Lesart interpretieren zu wollen zu passen. Denn wo Simmel gemäß seiner relativistischen Auffassung bisweilen vage bzw. wertfrei bleibt, liest Hankel Eindeutiges heraus. Das schreibt er sogar selbst, wie nachzulesen ist:
Das alles steht natürlich so nicht bei Simmel, aber es lässt sich aus seiner Philosophie des Geldes herauslesen …
Ein weiterer Diskussionpunkt war der Zusammenhang zwischen Wirtschaft und Kultur unter der Betrachtungsweise des Materialismus. Hankel stellt Simmel dabei als einen Art „Anti-Marx“ (Wortwahl nach Seminar) heraus, da er genau gegensätzlich argumentiert – Kultur und Geist bestimmen die Wirtschaft für ihn. Das Hankel dabei ein Fehler bei der Zitation unterläuft – er schreibt an dieser Stelle vom Marxismus, anstatt vom Materialismus – spricht für sich.