Einige Wochen sind seit dem Workshop bereits vergangen und nun ist es soweit. Der ersehnte Museumsbesuch in der „Andreasstraße“ in Erfurt steht bevor. Am Mittwoch (21.07.2021) wollen wir (Paula und ich) unsere Zusage wahrmachen und der Gedenkstätte „Andreasstraße“ in Erfurt einen Besuch abstatten. Zugegebenermaßen wäre die „Andreasstraße“ vor dem Workshop nicht mein erstes Ziel von zahlreichen in Erfurt gewesen.
Und jetzt? Ist sie es auch nicht.
Und dennoch freue ich mich auf den Besuch. Und dies liegt nicht allein an der Stadt oder daran, dass nun nach einer monatelangen Pause von Museumsbesuchen diese wieder möglich sind. Neben der Hoffnung auf eine zuverlässige Bahnverbindung, sind es vor allem die zahlreichen Informationen und (teilweise offenen) Fragen die sich aus dem dreitägigen Workshop ergaben welche ich nach Erfurt mitnehme. Insbesondere jene zur musealen Gestaltung, den pädagogischen Konzepten und allgemein zur Geschichtsvermittlung in der „Andreasstraße“.
Auch wenn der „virtuelle Rundgang“ ein Bestandteil des Workshops war, ist für mich klar, dass der Museumsbesuch dadurch nicht ersetzt werden kann. Gerade im Falle einer standortbezogenen Gedenkstätte wie der „Andreasstraße“. Die Lage innerhalb der Stadt, Größe und Gestaltung des Gebäudes (sowohl in der jeweiligen Epoche als auch in seiner Nutzung als Museum), Farben, Geräusche, die Haptik einzelner Gegenstände, die Konzeption der Ausstellungen, Installationen innerhalb des Museums und nicht zuletzt deren Zusammenspiel ergeben oftmals einen Eindruck, den ein „virtueller Rundgang“ nicht leisten kann. Wohl kaum ein Beispiel verdeutlicht dies besser als das des Geruchs. Zuweilen unangenehm muffig bis „alt“ und doch irgendwie besonders ist dieser meist museumsspezifisch und steht daher (für mich) wie kaum etwas anderes für einen Museumsbesuch in Gedenkstätten.
Doch auch auf die Geschichten, welche die Gedenkstätte zu erzählen versucht, bin ich gespannt. Sicherlich werden uns einige Bilder, Dokumente, Räume, Erzählungen und Namen (wie der Karl Metzners oder Holm Kirstens) nicht neu sein – andere hingegen schon. Und gerade letzteren gilt unseren Besuch.
Und während ich mir die Hoffnung auf eine zuverlässige Bahnverbindung für die Rückfahrt nach Halle bewahre, hoffe ich doch die ein oder andere offene Frage in der „Andreasstraße“ lassen zu können.
PS: Zu den Einrücken und Erfahrungen des Besuchs folgt natürlich auch (mindestens) ein Beitrag.