Das Kunstkraftwerk in Leipzig ist Kunst einmal ganz anders erlebt. Allein schon das Gebäude, in welchem man das Kunstkraftwerk findet, ist ein ganz besonderes. Das über 100 Jahre alte Areal in Leipzig-Lindenau verfiel nach der Wende in einen tiefen Dornröschenschlaf und geriet in Vergessenheit.
Erst 2012 wurde es von Markus Löffler, Professor für Medizinische Informatik, Statistik und Epidemiologie an der Universität Leipzig, und Ulrich Maldinger, Architekt und Designer, wiederentdeckt. Die beiden verliebten sich in den rauen Charme des ehemaligen Heizkraftwerkes und trafen spontan die Entscheidung, der Industriebrache neues Leben einzuhauchen. Was ihnen vorschwebte: im ursprünglichen Ambiente der industriellen Ästhetik ein internationales und interdisziplinäres Kunstzentrum zu schaffen. Und dies ist Ihnen gelungen! Mit ihrem digitalen aber auch interaktiven Museum schaffen die Besitzer des Kunstkraftwerkes ein Museum für Groß und Klein, für Jung und Alt. Herzstück des Museums sind die immersiven Videoinstallationen, 360 Grad Projektionen, die den gesamten Raum ausfüllen. Der Betrachter taucht in die Werke ein, bewegt sich im Raum und erlebt die Shows multimedial. (z.b. mit Bildern von Van Gogh). Immersive Kunst ist eine neue Form des Kunstexperiments, die zum Ziel hat, Kunstwerke ganzheitlich zu erleben. Mit Projektionen, Bildern und Musik wird der Betrachter Teil des Werkes.
So entsteht ein neuer Zugang und es wird einem breiten Publikum ermöglicht, sich Kunst zu nähern. Neben den Videoinstallationen versteht sich das Kunstkraftwerk auch als offener Raum für Ausstellungen und Installationen auch für junge Künstler. Der Austausch über die Kunst hinaus geschieht über wissenschaftliche Vorträge und interaktive Vermittlungsangebote. So bietet es eben auch zwei rein Interaktive ebenen. In dem man im Bezug auf Kunst verschiedenste Experimente durchführen kann und so, gerade Kinder, spielerisch an Kunst herangeführt wird.
Nun stellt sich eben die Frage, in wie weit kann man dies online wieder geben?
Ich muss sagen, dass sich das Kunstkraftwerk sehr viel Mühe mit ihrer Online-Präsens gibt. Man kann in einer 360o-Ausstellung einmal durch das ganze Museum wandern und es sogar von Außen betrachten, so das man das Museum in seiner Ganzheit sehr gut verstehen kann. Da das Kunstkraftwerk sich gerade durch den Ort seiner Ausstellung, das alte Industriegebäude auszeichnet.
Besonderen Wert legt das Museum auch in seiner Online-Präsens auf ihren großen multimedialen Raum. Hier bekommt man sogar mehr Infos über die momentane Ausstellung als vor Ort im Museum. Klickt man auf das kleine i, so kann man sich über die Ausstellung belesen und Informieren. Man steht wie im Raum selbst und kann sich einmal 360o um sich selbst drehen und so den Raum von allen Seiten und in seiner Vollkommenheit betrachten. Jedoch fehlen die musikalische Untermalung und die Bewegung in der Online Ausstellung, welche für das volle Erlebniss dieses Multimedialen Raumes von Wichtigkeit sind. Ein Pluspunkt ist es jedoch dafür das man sich hier mehrere Ausstellungen anschauen, nicht so wie vor Ort, wo man sich nur das aktuelle Programm ansieht.
Wandert man durch das restliche Museum Online so ist zu betrachten, das man sonst sehr wenig Informationen zu den ausgestellten Bildern bekommt. Aber auch hier findet man ab und an das kleine i welches Informationen für einen bereit hält. Auch die Interaktiven Ebenen kann man in der Online- Ausstellung natürlich nicht benutzen. Trotz allem kann man sich die Bilder und das Gebäude auch hier in der 360º Perspektive frei ansehen.
Trotz allem finde ich, dass die Online-Ausstellung gut gelungen ist. Zudem findet man auch Videos zu den Ausstellungen auf Youtube, auch auf Instagram und Facebook ist das Kunstkraftwerk präsent. Mit seiner großen und Umfangreichen Online Präsens bietet das Museum, gerade in Corona Zeiten eine gute alternative für Museumsgänger. Auch für Online Unterricht als eine Art Virtuelle Exkursion eignet sich das Kunstkraftwerk damit sehr gut und kann den Unterricht aufwerten. Ebenfalls im Präsensunterricht ist das Museum vielleicht eine Alternative zum normalen „Filme“ schauen.
Aber es gibt nunmal Dinge, die man in einer Online-Ausstellung noch nicht wieder geben kann, vielleicht auch nicht will.Gerade der Multimediale Raum entfaltet seine gigantische Wirkung erst in einem Präsensbesuch. Wenn man in die Kunstwerke mit der Musikalischen Bekleidung eintaucht. Jedoch macht der Online-Auftritt des Kunstkraftwerkes Lust auf mehr. Er reizt einen und zieht einen in das Museum. Alles in allem ist der Onlineauftritt eines solchen Multimedialen Museums sehr gelungen und steht für das Kunstkraftwerk.
Hier gehts zur Online-Ausstelung: https://360.goterest.com/sphere/kunstkraftwerk-leipzig-virtual-tour