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Tipps Wissen

Ist mein Lispeln wirklich ein Problem?

Gute Frage, die wir auch oft in unseren Seminaren hören. Erst einmal ein paar kurze Infos: der Begriff Lispeln wird umgangssprachlich als Sammelbegriff für verschiedene Formen von S-Lautbildungsfehlern (Sigmatismen) benutzt. Je nach Zungenlage werden die Sigmatismen unterschiedlich benannt: während beim Sigmatismus addentalis die Zunge an die oberen Schneidezähne stößt, geht der Luftstrom beim Sigmatismus lateralis seitlich an der Zunge vorbei. Der bekannteste S-Lautbildungsfehler ist der Sigmatismus interdentalis, bei dem die vordere Zunge zwischen den Schneidezähnen zu sehen ist. Meist sind Sigmatismen Sprechgewohnheiten, die z. B. durch eine verzögerte Sprachentwicklung entstanden sind. Sie werden manchmal bei Kindern durch Bezugspersonen positiv verstärkt: „Das klingt so süß!“. Selten haben Sigmatismen organische Ursachen, wie z.B. Frequenzschwerhörigkeit, Zahnfehlstellungen oder Lähmungen.

Wie ist das jetzt für Lehrkräfte mit Sigmatismus? Soziophonetische Untersuchungen belegen, dass lispelnde Lehrpersonen als weniger kompetent wahrgenommen und ihre Persönlichkeit als „kindlich“/“niedlich“ empfunden wird. Sigmatismen können beim Zuhören vom Inhalt ablenken, die Konzentration der Schüler:innen kann sinken, im schlechtesten Fall treten sogar Verstehensprobleme auf.

Alles Argumente, die dafür sprechen, den Sigmatismus abzutrainieren. Ja, das geht! Es gibt Übungen für die Umgewöhnung deiner Zungenlage beim Sprechen des S-Lautes. Dazu findest du einige Tutorials online, kannt aber natürlich auch mit logopädischer Unterstützung daran arbeiten.

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Tipps Unterwegs

Lass uns eine Räuberebande gründen

Dieser Ausruf war im Oktober 2024 erneut aus dem ZLB zu hören und das in ganz verschiedenen Varianten und in verschiedenen Emotionen. Die Mentor:innen besuchten im Rahmen ihrer Qualifikation das Modul 5 „Körper- und Sprechausdruck“, welches von unserem Bereich „Kommunikation und Stimme“ durchgeführt wird.

© Mike Erskine // unsplash

Wir haben uns dem Thema gewidmet, wie konkretes, wertschätzendes und hilfreiches Feedback aussieht, das den Sprech- und Körperausdruck der LiV beschreibt. Wir haben die Beobachtung der verschiedenen Parameter geschärft und uns in der Umsetzung geübt. Da darf man dann schon mal wütend oder sehr verliebt zusammen eine Bande gründen.

Weil die Methode so gut angekommen ist und von einer Ethiklehrerin und einem Deutschlehrer gleich in den nächsten Unterricht integriert werden soll, hier eine kleine Beschreibung:

Diese Übung dient zur stimmlichen Aktivierung, fördert das Gruppengefühl und lockert auf. Gleichzeitig übt man sich in verschiedenen Sprechausdrücken bzw. Emotionen.

Gut sichtbar, z. B. auf den Boden verteilt, liegen Karten mit verschiedenen Emotionen. Die Teilnehmenden stehen im Kreis drumherum. Eine Person beginnt. Sie sagt, inspiriert durch die Karten, folgende Sätze in ein und der gleichen Stimmung. Die Gruppe wiederholt jeden Satz in der gleichen Stimmung. Nachdem eine neue Person auserwählt wurde, beginnt die Runde von vorne, wobei die neue Person die Sätze auf eine neue Art und Weise spricht.

„Wollen wir eine Räuberbande gründen?“

(Gruppe wiederholt)

„Und wer soll uns anführen?“

(Gruppe wiederholt)

„(Name) soll uns anführen!“

(Gruppe wiederholt)

neue Person beginnt mit erster Aussage

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Tipps

Mundmotorik

© privat

Mit einer deutlichen Aussprache wirst du gut verstanden. Viel wichtiger aber ist: Du schonst dabei auch deine Stimme! Denn um besser verstanden zu werden, musst du nicht zwangsläufig immer lauter sprechen. Oftmals reicht es einfach schon, mit etwas mehr Präzision zu artikulieren.

Doch wie erreicht man Deutlichkeit beim Sprechen? Dafür brauchst du genau zwei Dinge:

  1. einen locker geöffneten Kiefer (Zähne auseinander!),
  2. eine gute Zungenspannung.

Wenn du Lust hast, dann probier doch mal unser neues Mundmotorik-Video aus. Viel Spaß beim Üben! 😛

(PS.: Wir hatten auch viel Spaß beim Dreh…)

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Tipps

Getränke für die Stimme – Dos & Don’ts

© Kowit Phothisan // unsplash

Stimmt es eigentlich, dass das altbekannte Hausmittel heiße Milch mit Honig bei Halsschmerzen und Heiserkeit gar nicht so gut für die Stimme ist? Die Antwort in kurz: Kommt drauf an. Unsere liebe Kollegin Debora hat sich in ihrem Blog diesem Thema ganz ausführlich gewidmet und eine beeindruckende Übersicht zusammengetragen, welche Lebensmittel und Getränke gut oder eben nicht so gut für die Stimme sind.

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Tipps

Morgenroutine

© Jessica Grashoff

Good Morning Sunshine!

Welcher Morgenmensch bist du: sofort knallwach oder vor dem dritten Kaffee bitte nicht ansprechen? So oder so, dein Körper und deine Stimme freuen sich über ein kleines Aufwärmprogramm am Morgen, denn dadurch

  • bereitest du deine Muskulatur vor, das verhindert Verspannungen und verbessert die Flexibilität,
  • werden deine Stimmlippen besser durchblutet und elastischer, was Überlastungen und Verletzungen vorbeugt,
  • förderst du Konzentration, mentale Fokussierung und dein allgemeines Wohlbefinden.

Probier es aus! Auf Körper·Stimme·Haltung findest du unsere Morgenroutine – einfache Übungen, um deine Stimme zu wecken.