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Verbeamtung und Gesundheit

Was du über Psychotherapie und Stimmtherapie wissen solltest

Du hast dein Lehramtsstudium erfolgreich abgeschlossen und strebst nun die Verbeamtung an? Doch neben der Freude auf eine sichere berufliche Zukunft tauchen bei vielen angehenden Lehrkräften auch Fragen zur gesundheitlichen Eignung auf. Besonders die Themen Psychotherapie und Stimmtherapie sorgen für Unsicherheit. Was bedeutet eine psychische Erkrankung für meine Chancen auf die Verbeamtung? Kann eine Stimmtherapie die Verbeamtung gefährden? In diesem Beitrag möchten wir ein bisschen Licht ins Dunkel bringen. Im Anschluss findest du noch ein Interview aus dem Jahr 2011, das noch etwas detaillierter aufklärt.

Verbeamtung und Gesundheit: Ein komplexes Zusammenspiel

Die Verbeamtung ist ein attraktiver Karriereweg, der mit zahlreichen Vorteilen verbunden ist. Doch um verbeamtet zu werden, musst du bestimmte Voraussetzungen erfüllen, darunter auch die gesundheitliche Eignung. Die amtsärztliche Untersuchung dient dazu, deine Tauglichkeit für den öffentlichen Dienst zu prüfen.

Psychische Erkrankungen und Verbeamtung

Eine psychische Erkrankung stellt nicht automatisch ein Ausschlusskriterium für die Verbeamtung dar. Vielmehr wird im Einzelfall geprüft, ob die Erkrankung die Erfüllung deiner dienstlichen Pflichten beeinträchtigt oder in Zukunft beeinträchtigen könnte. Eine erfolgreich abgeschlossene Psychotherapie kann sogar positiv gewertet werden, da sie zeigt, dass du an deiner Genesung arbeitest und bereit bist, Verantwortung für deine Gesundheit zu übernehmen.

Wichtige Punkte, die bei der Bewertung berücksichtigt werden:

  • Art der Erkrankung: Die Schwere und die Art der Erkrankung spielen eine entscheidende Rolle.
  • Therapieverlauf: Eine erfolgreiche Therapie und eine stabile Remission sprechen für eine Verbeamtung.
  • Prognose: Die Prognose für den weiteren Verlauf der Erkrankung ist ebenfalls von Bedeutung.
  • Auswirkungen auf den Dienst: Die Frage, ob die Erkrankung deine Fähigkeit zur Erfüllung deiner dienstlichen Pflichten beeinträchtigt, steht im Mittelpunkt.

Stimmtherapie und Verbeamtung

Auch eine Stimmtherapie kann bei der Verbeamtung eine Rolle spielen. Wenn du aufgrund von Stimmstörungen in deiner beruflichen Tätigkeit eingeschränkt bist, kann dies die Verbeamtung erschweren. Allerdings wird auch hier im Einzelfall geprüft, ob eine erfolgreiche Stimmtherapie eine ausreichende Verbesserung deiner Stimmfunktion ermöglicht.

Was du tun kannst:

  • Offenheit: Sprich offen mit deinem behandelnden Arzt oder Therapeuten über deine Pläne zur Verbeamtung.
  • Dokumentation: Sammle alle relevanten Unterlagen (ärztliche Atteste, Therapieberichte) für die amtsärztliche Untersuchung.
  • Rechtliche Beratung: Bei Unsicherheiten kannst du dich an einen Rechtsanwalt oder eine Gewerkschaft wenden.

Fazit

Eine psychische Erkrankung oder eine Stimmstörung muss nicht das Ende deiner Träume bedeuten. Mit einer offenen Kommunikation, einer konsequenten Therapie und einer guten Vorbereitung auf die amtsärztliche Untersuchung stehen deine Chancen auf eine Verbeamtung durchaus gut.

Wichtiger Hinweis: Dieser Beitrag ersetzt keine individuelle Rechtsberatung. Für eine umfassende Einschätzung deiner persönlichen Situation solltest du dich an einen Fachanwalt oder eine Fachärztin wenden.

Hier ein spannendes Interview zur Verbeamtung und Psychotherapie.

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Herbst Uni – Wir waren dabei.

Was für eine organisatorische Höchstleistung. 70 Schüler:innen der Klassenstufe 10-13 nahmen für drei Tage an der Herbst-Uni teil. Sie konnten in diesen Tagen zahlreiche Workshops ausprobieren. Dafür wurde das Projekt der MLU mit der „Hochschulperle des Monats“ ausgezeichnet.

Das Programm der Herbst-Uni umfasste fast 50 Workshops und Seminare zu verschiedenen Themen und Angeboten, die alle Schulfächer und Schulformen abdeckten. Die Schüler:innen konnten u.a. die eigene Stimme testen, eine Escape-Box für Lernschwierigkeiten kennenlernen oder Geocaching als digitale Vermittlungsstrategie ausprobieren.

Wir durften unser Angebot „Mit dem Sprech- und Körperausdruck experimentieren“ gleich zwei mal anbieten. Wir waren begeistert von der Offenheit, Neugier und der Reflexion der Teilnehmenden. Wir sind das nächste Mal gern wieder dabei!

Mehr zur Herbst-Uni findest du hier:

https://www.campus-halensis.de/artikel/herbst-uni/

Hier geht es zum Video https://youtu.be/lj88ZO1gqb8

Stifterverband verleiht MLU die Hochschulperle des Monats Oktober für die „Herbst-Uni Lehramt“ (uni-halle.de)

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Nonverbal kommunizieren

Körperausdruck in Studium und Beruf erfolgreich einsetzen

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Das ist der Titel unseres neuen Buches, welches im UTB-Verlag erschienen und seit dem 2. September überall erhältlich ist. Wir sind seit diesem Tag 2 cm gewachsen.

Hier geht es zu unserem Buch.

Es ist ein Übungsbuch für den eigenen Körperausdruck. Es unterstützt einen, sich mit dem eigenen Körper und Körperausdruck auseinanderzusetzen. Es beinhaltet viele Wahrnehmungsübungen und Beobachtungsaufträge und fördert dadurch die Entwicklung, sich seiner Selbst bewusster zu werden und dadurch sicherer aufzutreten.

Hier ein kleiner Ausschnitt aus einer ersten Rezension:

[…] Für alle, die ihre nonverbale Kommunikation verbessern möchten, sei es im Studium, Beruf oder im privaten Bereich, kann ich dieses Buch nur empfehlen. Es ist praxisnah, gut strukturiert und bietet einen reichen Schatz an Übungen und Tipps, die einem helfen, authentisch und souverän aufzutreten. Die Autoren zeigen eindrucksvoll, wie wichtig es ist, den eigenen Körper als Kommunikationsinstrument zu verstehen und gezielt einzusetzen, um die gewünschten Wirkungen zu erzielen. Dabei wird stets darauf geachtet, dass die vorgestellten Techniken alltagstauglich und leicht umsetzbar sind, was das Buch zu einem wertvollen Begleiter für den Alltag macht.(Mediennerd von Daniel Pietrzik, 09/2024)

Die komplette Rezension findet ihr hier.

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Resonanzpädagogik: Wie deine Stimme das Klassenzimmer zum Knistern bringt

© Krystle van der Salm / unsplash

Erinnerst du dich noch an meinen letzten Blogbeitrag? Ich habe dir den Artikel von Prof. Dr. Joachim Bauer zur Bedeutung der Beziehung für schulisches Lernen vorgeschlagen. Heute gibt es einen weiteren Lektüretipp von mir: Resonanzpädagogik von Hartmut Rosa.

Der Soziologe Hartmut Rosa beschreibt Resonanz als eine Form der Weltbeziehung, in der Subjekt und Welt in Wechselseitiger Schwingung miteinander stehen.

Und was hat das wieder mit Schule zu tun? Rosa beschreibt es so:

„Wenn es dem Lehrer gelingt, die Aufmerksamkeit seiner Schüler so zu fesseln, dass es im Klassenzimmer »knistert«, entstehen Momente des wechselseitigen geistigen Berührens und Berührtwerdens. Auch wenn es knistert, weil ein Konflikt im Klassenzimmer zu spüren ist oder weil es Meinungsverschiedenheiten gibt und sich eine spannende Diskussion entwickelt.“

Wenn du gerade lieber in der Sonne liegst oder ohnehin viel zu viel Lesestoff abarbeiten musst, kannst du dir seinen Vortrag auch einfach anschauen. Rosa spricht schnell und unterhaltsam und der Vortrag gibt viele neue Denkanstöße.

Und weißt du, dass du bereits ein Instrument besitzt, mit dem du wunderbar Resonanz herstellen kannst: deine Stimme. Du kannst mit ihr eine Atmosphäre herstellen in der sich deine Schüler:innen „berührt“ und angesprochen fühlen. Mit einer warmen und freundlichen Stimme schaffst du Vertrauen und Sicherheit. Indem du ruhig und bestimmt sprichst, kannst du zu mehr Struktur und Klarheit beitragen. Eine begeisterte und energetische Stimme fördert die Motivation und das Engagement. Und zu guter Letzt hat sie sogar eine Wirkung auf deine eigene Befindlichkeit. Dazu erfährst du mehr in unseren Präsenzseminaren.

Viel Spaß beim Lesen oder Hören!

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Machen gute Beziehungen schlau?

© freepik

Hast du dich schon mal gefragt, warum wir uns so gut fühlen, wenn wir von anderen gesehen und wertgeschätzt werden?

Ganz einfach – in positiven Beziehungen produzieren wir unsere körpereigenen Drogen.

Wahrgenommen zu werden, soziale Unterstützung, Wertschätzung und Gemeinschaftserfahrung stimulieren nämlich die Produktion von Dopamin, Opioiden und Oxytocin – Botenstoffe, die für das Gefühl von Belohnung, Wohlbefinden und Vertrauen zuständig sind.

Der US Amerikanische Neurowissenschaftler T.R. Insel beschreibt bereits 2003 in seinem Artikel Is social attachment an addictive disorder, dass unser Gehirn auf gute zwischenmenschliche Beziehungen angewiesen ist. Dabei geht es nicht nur um ein psychologisches Bedürfnis.
Es ist viel mehr: Positive Beziehungen bilden die Grundlage für die biologische Aktivierung unserer Motivationssysteme.

Und wenn du mehr über die Bedeutung der Beziehung für schulisches Lehren und Lernen wissen möchtest, dann lies doch mal den Text von Prof. Dr. Joachim Bauer. Übrigens hat er noch einiges an guter, schulrelevanter Literatur zu bieten: z. B. Lob der Schule.

Viel Spaß beim Lesen!