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Wissen

Die Heavy Metal Stimme

© DALL·E

Tillmann hat uns zu unserer Newsletter-Rubrik MYSTERIUM STIMME eine Frage geschickt: Ich hätte mal Lust, etwas über „Growling“ beim Singen zu lesen. Häufig höre ich, dass es (richtig ausgeführt) gar keine Gefahr für die Stimme birgt, kann das aber nicht so richtig glauben.

Danke für deine Frage, lieber Tillmann! Wir haben uns in die Recherche gestürzt: Müssten Heavy Metal-Sänger:innen wegen des großen Drucks, der bei den für diese Musikform typischen Gesangstechniken wie Growling und Screaming auf Stimmlippen und Schleimhäute wirkt, nicht ständig an Stimmerkrankungen leiden? Der bekannte Leipziger Phoniater Michael Fuchs hat dazu gemeinsam mit zwei Kollegen geforscht und festgestellt, dass die von ihm untersuchten Heavy Metal-Sänger tatsächlich stimmlich alle in Topform waren! Das Geheimnis: Sie aktivieren dabei den oberen Bereich ihres Kehlkopfes und ihren Rachenbereich, was eine Entlastung für die Stimmlippen darstellt. Außerdem produziert ihre Kehlkopfschleimhaut viel Schleim, und dieser ist essenziell. Einerseits wirkt er wie eine Schutzschicht für die empfindliche obere Epithel der Stimmlippen. Und dann dient er beim Singen auch als mitschwingendes Element – und genau das erzeugt die erwünschte Geräuschhaftigkeit beim Growling.

Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt eine Studie aus dem Jahr 2021: Alle der 32 untersuchten Heavy Metal-Sänger:innen waren stimmgesund! Allerdings gibt es auch einen Zusammenhang zwischen dem Ausbildungsgrad der Stimme und der stimmlichen Gesundheit: In einer aktuellen Studie von Carmen Unterhofer und Kolleginnen zeigte sich, dass 9 von 74 untersuchten Heavy Metal-Sänger:innen einen erhöhten VHI-Score hatten, also stimmlich auffällig waren. Der Knackpunkt: Sechs dieser neun stimmlich auffälligen Proband:innen hatten das Singen autodidaktisch erlernt. Bei allen Proband:innen, die hauptberuflich sangen oder Gesang studierten, wurde keine Dysphonie festgestellt.

Überrascht uns nicht, denn es ist ja kein Geheimnis, dass eine ausgebildete Stimme belastungsfähiger ist als eine unausgebildete: Die Muskulatur ist durch den höheren Grad an Training robuster und leistungsfähiger und die Eigenwahrnehmung ist differenzierter (vgl. Bergauer/Janknecht 2011, 16).

Unser Fazit: Growlt und screamt, was das Zeug hält – aber nur, wenn du vorher ordentlich trainiert hast! Und zwar nicht autodidaktisch, sondern mit jemandem, der sich damit auskennt. Spaß macht so ein Workshop garantiert! 😉🤘

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Unterwegs

Links stinkt’s.

© Maxi Grehl

Dank des @wards stellten wir eine studentische Hilfskraft ein. Durch die Unterstützung des Digitalen Lernlabors (DLL) hatten wir einen wunderbaren Raum. Unsere Kollegin Freja Kullmann aus Leipzig sagte zu und so sperrten wir uns Ende letzten Jahres ein. Der Dreh für weitere Übungsvideos für Körper·Stimme·Haltung konnte beginnen.

Nach einigen Zungenbrecher-Versprechern und professionellem Rumgeblubber waren wir erschöpft, glücklich und fertig. Jetzt befindet sich das Videomaterial im Schnitt und der Postproduktion.

Es erwarten dich zwei neue Videos: ein hartes Artikulationstraining. Wir sagen nur soviel:

„Links stinkt’s, rechts fließt’s sprudelnd, unten zischt’s spritzend und …“

Lieblings-Zungenbrecher meiner Kollegin Friderike Lange

und wir stellen dir die Blubber-Methode oder auch LAX-VOX-Methode vor. Dazu braucht man nicht mehr als einen Strohhalm oder Schlauch, ein Glas mit Wasser und ein wenig kindliche Freude.

Und das ist dabei rausgekommen:

zum Video Mundmotorik
zum Video Blubbertechnik

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Tipps

Stimmgesundheit und Maske tragen

Die medizinische Maske ist als eine der wichtigsten und effektivsten Schutzmaßnahmen gegen das Coronavirus überall präsent. Viele tragen sie mehrere Stunden täglich. Vor allem in Situationen, in denen wir viel sprechen, hat die Maske Auswirkungen auf die Gesundheit unserer Stimme.

Unsere Kolleg:innen aus Leipzig haben einige hilfreiche Informationen zusammengetragen, wie du trotz Maske deine Stimme schonen und entlasten kannst.