YouTube als Bildungsmedium

Prof. Dr. Susanne Vollberg
Klug durch YouTube?! Zur Relevanz populärer Wissenschaftskanäle für Kinder und Jugendliche

Wie eine erfolgreiche Vermittlung von Wissen und Wissenschaft gelingen kann, ist die grundlegende Frage von Wissenschaftskommunikation. Wissensformate, die sich vornehmlich an Kinder und Jugendliche richten, spielen seit Beginn des linearen Kinderfernsehens eine Rolle und sind in ihrer medialen Ausformung in den letzten Jahrzehnten immer vielfältiger geworden – von den Sachgeschichten der Maus oder Wissen macht Ah! hin zu einer unendlichen Bandbreite an Wissenschaftsformaten und Erklärvideos auf YouTube. Dabei geht es nicht lediglich darum, möglichst unterhaltsam wissenschaftliche Erkenntnisse zu kommunizieren, sondern Wissen(-schaft) als kreativen Prozess und Zugang zur Welt für diese Zielgruppe erfahrbar und nachvollziehbar zu machen.

Präsentation
Video

Sebastian Fischer
Moralische Spiele auf YouTube

Moderne Computerspiele erschaffen komplexe Welten, in denen sich Spielende nicht selten gezwungen sehen, kontrovers zu handeln oder schwierige moralische Entscheidungen zu treffen. Somit regen sie zu ethischen Reflexionen an, die beispielsweise auch im Schulunterricht aufgegriffen werden können. Aber Spiele werden heute nicht mehr nur aktiv rezipiert. Insbesondere auf YouTube schauen Millionen Menschen täglich Videos von ‚Let’s-Playern‘, die ihre eigenen Spielerlebnisse aufzeichnen und live kommentieren. Dabei erschließen die Videoproduzenten*innen das ethische Potential der gezeigten Spiele, indem sie deren Möglichkeitsräume erkunden und ihre subjektiven Empfindungen und Entscheidungsprozesse verbalisieren. Die Rezipient*innen greifen die Inhalte der Videos wiederum auf und diskutieren darüber in den Userkommentaren. Auf diese Weise vollzieht sich eine massenhafte Distribution und Diskussion von moralischen Ideen, die weit über den virtuellen Raum YouTubes hinaus wirkt und die prinzipiell auch in der Schule genutzt werden kann.

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