Startschuss!
Nach einer produktiven, aber auch intensiven Planungsphase ging es gestern, am 12. April 2021 endlich los: Seminarstart! Zum Warm up und leichten Einstieg ins Thema gab es eine kurze ad-hoc-Diskussion zur Frage: Hat die Auseinandersetzung mit Comics in der Geschichtswissenschaft überhaupt eine Zukunft? Über die zusammengetragenen Argumente kann das Team am besten selbst berichten.
10 Gedanken zu “Start ins Sommersemester”
Ich hoffe, dass ich die Aufgabenstellung richtig verstanden habe und eröffne einfach mal die Kommentarsektion.
Ich bin in dieses Semester eigentlich mehr gestresst als entspannt gestartet. Ich muss bis Ende April noch eine Hausarbeit im Basismodul anfertigen und habe mich eigentlich scheitern sehen. Gleich am Montag um 12 startete ich in diese Veranstaltung relativ unvorbereitet und hatte keine wirklichen Gedanken oder sonstiges zur Seminargestaltung gemacht. Im Hinterkopf dämmerte es mir aber: Wird wahrscheinlich ein Seminar mit einem Essay, Referat oder sonstigem unserseits und am Ende eine Hausarbeit. Ich hatte gehofft, falls es zu einer Vortragsverteilung kommt, dass ich diese auf wenigstens Mitte Mai aufschieben könnte. Dann startete die Veranstaltung und ich wurde erst einmal komplett überrumpelt. Eine sehr diskussionsreiche Seminarführung und angenehmes Raumklima haben mich stark auftauen lassen und mich aus meiner leicht getrübten Grundstimmung gezogen. Zudem ist auch die anzufertigende Modulleistung etwas, was ich in dieser Art noch nicht erlebt habe: Ein digitaler Workshop über mehrere Tage, Beteiligung bei der Erstellung eines Blogs und die Anfertigung eines dazugehörigen Reflexionspapiers. Ohne meine anderen Verantstaltungen dieses Semesters besucht zu haben wusste ich sofort, dass diese Verantstaltung höchstwahrscheinlich mein Favorit werden würde dieses Semester. Ich hoffe, dass ich habe nicht zu weit ausgeholt habe, aber das musste mal meinerseits geäußert werden.
Und betreffs der Eis-Brecher-Frage der ersten Sitzung: ich wollte erst eine der PET-Flaschen nehmen, die in größerer Menge sich unter meinem Schreibtisch angesammelt haben. Bei einem längeren Blick in mein Zimmer sind mir aber diverse FUNKO-POPs aufgefallen, und ich finde diese Figuren nicht unbedingt ästhetisch ansprechend (FUNKO-POPs sind Vinyl-Sammelfiguren des Herstellers FUNKO, welche aus Figuren aus den verschiedensten Filmen, Serien, Spielen usw. darstellen. Ikonisch ist ihr Aussehen, was durch vereinfachte Darstellung und übergroßem, quaderförmigen Kopf in der Regel gezeichnet ist. ) Meine Wahl fiel auf die Figur „Pickle Rick“ aus der Serie „Rick and Morty“ Episode 3 der 3. Staffel. Die Figur ist im Endeffekt eine Plastik-Gewürzgurke mit Gesicht und Mono-Augenbraue. Sie steht auf einem Plexiglasständer und das nicht einmal wirklich sicher.
Hier noch ein Link dazu (ist nur imgur, also keine Sorge): https://imgur.com/a/MDWoski
Danke für deinen Beitrag!
„Aber HEUTE jedenfalls nach Ansicht von Illouz, haben FRAUEN die Rolle desjenigen übernommen, der starke Gefühle haben darf, Liebeserklärungen machen darf, sich binden und eine Familie gründen will (ja, ich weiß, das betrifft nicht alle Frauen, nur die Ruhe!!!)“ (Strömquist 2019, S.47)
Dieses Zitat aus Liv Strömquist graphic novel „Ich fühl‘s nicht“ ist wohl eine Reaktion auf die Debatten, Briefe und die hitzigen Auseinandersetzungen, die Strömquists Comics in feministischen Kreisen auslösen. Ja, das interessante an diesem Auszug ist eigentlich das in Klammern geschriebene. Es ist nicht der einzige Verweis auf die dem Format geschuldeten Vereinfachungen, die sie macht. Nach der dritten Warnung dieser Art habe ich beim Lesen hauptsächlich meine Freund*innen vor Augen, die mir an manchen Abenden mit dunklen Rotweinlippen und sehr lauter Stimme ein feministisches Rapbattle vordiskutieren.
Also liebe Liv, vielen Dank für deine Hinweise, wir streiten weiter.
Hallo Karl,
wunderbar, dass du einen konkreten Comic ins Spiel bringst. Magst du den vielleicht noch ein wenig konkreter vorstellen und deutlich machen, was es mit den „Anschuldigungen in feministischen Kreisen“ sowie den „Vereinfachungen“ auf sich hat?
Bei der Anmeldung meiner Veranstaltungen für dieses Semester, catchte mich anfangs vor allem das Wort „Jugendwiderstand“ im Veranstaltungstitel. Wie viele andere wahrscheinlich auch, fühlte ich mich bei diesem Wort sofort an die Widerstandsgruppen rund um die „Weiße Rose“, die „Swing-Jugend“ und die „Schwarze Hand“ erinnert. Somit hatte ich das Gefühl, relativ gut einschätzen zu können, was mich in diesem Seminar erwarten würde. Dass das Wort „zeichnen“ allerdings nicht nur absolut wörtlich gemeint, sondern zudem eine grundsätzliche Rolle für die Erbringung der Modulleistung spielen würde, hatte ich zugegebenermaßen nicht erwartet (zumal ich den Ankündigungstext offensichtlich nicht gut genug gelesen hatte).
Umso mehr freute ich mich jedoch als im Verlauf der ersten Sitzung klar wurde, dass sich dieses Seminar sehr kreativ, offen und abwechslungsreich gestalten würde. Leider beschränken sich meine bisherigen Erfahrungen mit Comics darauf, dass ich in meiner Kindheit das eine oder andere Motiv als der „Mosaik“-Sammlung meines Vaters abgezeichnet habe, allerdings bin ich motiviert mein Wissen in dem Bereich aufzustocken und freue mich auf die weiteren Sitzungen.
Ich bin besonders an dem Seminar interessiert, da es eine andere Herangehensweise an das Geschichtsstudium verspricht als üblich. Das Thema Rund um Jugendwiderstände ist ebenfalls besonders, die Geschichte wird meist von Erwachsenen erzählt, somit finde ich es spannend einen anderen Blick auf die Vergangenheit zu erlangen. Wie war es als Kind mit einer aufgezwängten Ideologie aufzuwachsen? Wie schafften einige es trotzdem diese zu durchstoßen und einen Widerstand zu bilden? Ich bin voller Vorfreude diese und weiter Fragen im Rahmen des Seminars beantwortet zu bekommen.
Wie es mir gelingen soll eigene Comics anzufertigen kann ich mir momentan noch nicht vorstellen, doch auch auf diese Erfahrung bin ich gespannt. Mit Comics hatte ich noch nie richtig zu tun. Als Kind habe ich gerne die Lustigen Taschenbücher und Mickey Maus Hefte gelesen, aber an einem „richtiges“ Comicbuch hat mich bislang nichts gereizt. Möglicherweise ändert sich das ja jetzt!
Hallo Sören,
dass du gleich zum Seminarstart schon Fragen zu Kindheit und Jugend in der DDR hast, finde ich klasse! Warum? Genau das sind die Fragen, die in dem vorgesehenen Zeitzeugengespräch mit Holm Kirsten, einen der Jugendlichen aus der Weimarer „Gurkensalat“-Gruppe gestellt werden können. Ich bin mir ziemlich sicher, dass er sehr erfahrungsreich erzählen wird.
Was erwarte ich von dem Semester?
Ich bin relativ spontan in das Seminar reingeraten, als ich bei der erneuten Lektüre des Modulhandbuches feststellte, dass zum Vertiefungsmodul Moderne sowohl Übung, als auch ein seperates Seminar gehören. Nach einigen „klassischen“ Seminaren im bisherigen Geschichtsstudium reizte mich hier die Interdisziplinarität und Vielfalt der Veranstaltung. Meine Vermutung dahingehend bestätigte sich nach der ersten Sitzung auch.
Interessant finde ich vor Allem den Aspekt der Geschichtsvermittlung, welche eben nicht nur auf herkömmlichem Wege stattfinden kann, sondern auch über, auf den ersten Blick, ungewöhnliche Formen wie Comics.
Auch Gedänkstätten erfüllen eine wichtige Funktion in der Erinnerungskultur, deshalb freue ich mich, dass dieses Seminar in Kooperation mit der Andreasstraße stattfindet.
Alles in allem bin ich gespannt auf das Seminar!
Als ich mir im März die Seminare für mein Modul ansah, sprang mir sofort das Wort „Jugendwiderstand“ ins Auge. Ich dachte sofort, was ein spannendes Thema, dass Seminar muss ich besuchen. Also meldete ich mich an, ohne davor die Beschreibung zu lesen. Als ich dann die Beschreibung gelesen habe, war ich letztendlich überzeugt, dass ich diese Veranstaltung unbedingt besuchen möchte. Komischerweise war ich mir der Bedeutung des Verbes „Zeichnen“ nicht bewusst und erfuhr am Montag in unserer ersten Sitzung, dass wir wirklich zeichnen werden. Erst war ich ein bisschen überfordert, aber das legte sich schnell und ich freute mich auf das Seminar. Endlich mal wieder kreativ werden zu können und sich einer neuen Herausforderung zu stellen. Außerdem ist gerade dieses kreative Arbeiten ein guter Ausgleich zu den Online-Veranstaltungen in der Corona-Zeit. Man sitzt nicht nur vorm Computer und hört sich Vorträge an, sondern wird selber tätig.
Dann wurde die Eingangsfrage gestellt: „Welche Comics findest du gut?“ Ich dachte zu erst an Asterix und Obelix, die ich als Kind verschlungen habe. Aber ich habe irgendwie noch nie einen Gedanken darüber verloren, dass man auch Geschichte in Comics darstellen könnte. Aber in der folgenden Diskussion, ob Comics in der Geschichtswissenschaft von Nutzen seien oder nicht, habe ich angefangen darüber nachzudenken. Daher freue ich mich sehr auf das Seminar, um noch mehr Aspekte zu sehen, was eigentlich alles mit Comics möglich ist und auf welche Weise man Geschichte darstellen kann.
Oft wird der Wissenschaft vorgeworfen, im sprichwörtlichen „Elfenbeinturm“ zu sitzen. Forschung findet demnach abgeschieden von der Außenwelt statt und ihre Ergebnisse verlassen kaum mal die wissenschaftliche Bubble. Die Lösung dafür dürfte „gute Wissenschaftskommunikation“ lauten. Diese dient nicht nur dem Austausch zwischen unterschiedlichen Fachbereichen, sondern auch dem Austausch mit der Öffentlichkeit. Comics können dabei eine von vielen Möglichkeiten sein, Wissen und Erkenntnisse auch einem nicht-wissenschaftlichen Publikum anschaulich zu vermitteln – dies war eines der Argumente, die in der ad-hoc-Diskussion für eine Auseinandersetzung mit Comics in der Geschichtswissenschaft sprachen.
An sich weist uns das ganze Seminar durch diesen Blog und die Kooperation mit der Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße Wege aus dem „Elfenbeinturm“ heraus. Dies war auch der Hauptgrund dafür, dass ich mich für dieses Seminar entschieden habe. Auch wenn ich bereits sehr spannende und tolle „klassische“ Geschichtsseminare besuchen durfte, in denen viele wissenschaftliche Diskussionen stattfanden und zum Schluss alle eine Hausarbeit schrieben, freue ich mich, nun auch mal ein Seminar mit einer etwas anderen Herangehensweise erleben zu können.
Es hat mir jetzt schon einige neue Blickwinkel und Anreize für mögliche berufliche Tätigkeiten abseits der Forschung – wo ich mich ehrlich gesagt sowieso kaum sehe – geben können. Daher bin ich sehr gespannt, was noch kommt und freue mich ganz besonders auf den Workshop.