24. Dezember 2014
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Es gibt Klänge, die scheinen universell. Ein und derselbe Hahnenschrei klingt in Frankreich genauso wie in China, Südindien oder Naumburg. Sind die Menschen von dort aufgefordert, das Gehörte wiederzugeben, tönt einem aber weniger eben dieser Hahnenschrei als vielmehr die babylonische Sprachverwirrung in den Ohren. Mit dem heutigen Beitrag zum Klangkalender soll ein kleiner Einblick gegeben werden in die kulturelle und sprachliche Standortgebundenheit des eigenen Hörerlebnisses, die interpretatorische Vielfalt von Klängen und die Unerschütterlichkeit des Hahns. Schließlich kräht er überall gleich.
Viele werden sich wohl von Armin Maiwald auditiv in ihre Kindheit zurückversetzen fühlen: Kikeriki ist ein Bericht aus der Sendung mit der Maus. Obwohl der Beitrag inzwischen 20 Jahre alt ist, ist er noch immer aktuell und wurde erst kürzlich, im Jahr 2012, mit dem Kulturpreis Deutsche Sprache ausgezeichnet.
Apropos deutsche Sprache, auch innerhalb dieser gilt: Hahnenschrei ist nicht gleich Hahnenschrei, „Kikeriki“ ist nicht gleich „Kikeriki“. Die Varianten und Variationen des deutschen „Kikerikis“ wurden im Juni diesen Jahres bei der ersten Deutschen Meisterschaft im Gockelkrähen eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Wer möchte, kann auf der Homepage des SWR eine kleine Klangkostprobe bekommen.
Zum Abschluss darf, an einem Datum wie dem heutigen, der weihnachtliche Bezug natürlich nicht fehlen; deshalb gibt es für alle, die nicht genug auf die Ohren kriegen können, hier noch mehr weihnachtliche Sprachverwirrung:
Frohe Weihnachten und klangvolle Feiertage!
Ein Beitrag von Susanne Quitmann zum Auditiven Adventskalender.