Digitaler Kurzurlaub in Nancy?

In einem Artikel der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 15.04.2020 urteilt Andreas Kilb, virtuelle Angebote könnten realen Museen kaum nahe kommen, da ihnen die Raumerfahrung fehle [vgl. 1]. Eine Alternative, museale Inhalte in digitalen Umgebungen zu vermitteln sind hybride Apps. Diese versuchen gar nicht erst, das Museum so gut wie möglich zu adaptieren, sondern sind eher für den Einsatz als begleitender Guide im Museum, oder daheim zum Nachlesen designt worden. Im folgenden möchte ich die drei Apps des Musée de l’école de Nancy (MEN), der Villa Majorelle (VM) und des Musée des beaux Arts (MBA) rezensieren. Ich habe die ersten beiden genannten Museen auch in ihrer physischen Form besuchen können. Dies motivierte für mich die Fragestellung, ob diese „Guiding-Apps“, die den Besuch im Museum wirkungsvoll untermauern, auch eine echte Alternative für diejnigen Personen bieten können, denen ein reales physisches Erleben der Museen verwehrt bleibt.

Nancy und der Jugendstil

Rund um 1900 erlangte Nancy mit dem Jugendstil und seinen herausragenden Künstlern weltweite Bekanntheit. Dieses außergewöhnliche Kunstabenteuer, das eine Allianz zwischen Kunst und industrieller Produktion besiegelte, zog unter dem Namen „Schule von Nancy“ in die moderne Welt ein.

https://www.nancy-tourisme.fr/de/entdecken-sie-nancy/hauptstadt-des-franzoesischen-jugendstils-art-nouveau/andere-jugendstilgebaeude-und-rundgaenge/
Abb. 1: Die drei hier rezensierten Apps

Die Stadt Nancy definiert sich teilweise sehr stark über ihre (Jugendstil-)Kunstwerke. So sind drei der zentralen Museen das MBA, das MEN, dessen namensgebende Künstler:innengemeinschaft weit über die Stadt- und Landesgrenzen hinaus bekannt ist, und die Jugendstilvilla Majorelle, die Kunstwerk und zeitgenössisches Wohnhaus in einem ist. [vgl. 2, 3, 4]

Das Musée des Beaux Arts

Das Nancy’er Musuem der schönen Künste | Musée des beaux Arts (MBA) hat eine geschichtsträchtige Sammlung. So stammten die ersten Ausstellungsstücke direkt aus den Kirchen und Privateigentümern derer, die vor der französischen Revolution flohen. Das MBA ist ein Beispiel für das Chaptal-Dekret von 1801 und bekam 44 Gemälde durch den Staat zugeteilt. Auch das Gebäude selbst ist ein Kunstwerk, ein Pavillon aus dem 18. Jahrhundert über einem Keller der alten Befestigungsanlagen von Nancy. [vgl. 5]

Die Gründung des Museums in Nancy ist beispielhaft für die Geburt der Museen in Frankreich während der Französischen Revolution und des Kaiserreichs.

https://musee-des-beaux-arts.nancy.fr/de/das-museum-seine-geschichte-3222.html

Heute umfassen die Sammlungen auch Asiatische Sammlungen, Zeitgenössische Kunst, die Glassammlung von Daum, Grafiken, Malerein und Skultpuren. Ein weiterer Fokus liegt auf Leben und Werk Jean Prouvés, sowie Kunst in und aus Nancy. [vgl. 6]

Auf der Website des Museums, die in Deutsch, Französisch und Englisch verfügbar ist, im Deutschen jedoch teilweise eher holprig übersetzt klingt, werden einige wenige ausgewählte Werke bereits digital vorgestellt. Die Auswahl derer ist gut gewählt und scheint die Sammlungen des Museums sehr gut zu repräsentieren, sodass von jeder Ausstellung ein Vorgeschmack gewonnen werden kann, der Lust auf mehr macht.

Das Musée de l’École de Nancy

Auch das Museum der Nancy’er Schule befindet sich in einem zu deren Geschichte passendem Bauwerk: im ehemaligen Wohnhaus ihres Mäzens Corbin, an das ein denkmalgeschützter Garten angeschlossen ist.

Die Räume des Museums sind durch die Vielfalt der Objekte, die von der Schule von Nancy geschaffen wurden – Malerein, Möbel, Keramiken, immer wieder auch Glaskunst, Textilien – die nebeneinander ausgestellt werden als stimmungsvolle Gesamtkunstwerke in sich geschlossen. Die Objekte sind dabei nicht gereiht, sondern befinden sich an den Stellen, wo sie für den relaen Zweck und Gebrauch vorgesehen wären.

Wussten Sie, dass dieses Museum das einzige weltweit ist, dass nur dieser einmaligen Strömung gewidmet ist?

https://www.nancy-tourisme.fr/de/entdecken-sie-nancy/hauptstadt-des-franzoesischen-jugendstils-art-nouveau/schule-von-nancy/

Die Sammlungen umfassen ausschließlich Objekte der Nancy’er Schule und bilden so einen Querschnitt durch deren Geschichte und Werk ab. So gibt es folgende Sammlungen:

  • Sammlung mit Gegenständen für die Villa Majorelle
  • Glassammlung
  • Bleiglasfenster
  • Lampen und Lichtobjekte
  • Möbel
  • Keramiken
  • Leder und Textilien
  • Malerein
  • Skulpturen
  • Graphiken
  • Fotografien

[vgl. 2, 7]

Auf der Website des MEN werden ebenfalls einige Exponate – in französischer Sprache – in Text und Bild vorgestellt und erwecken genauso wie beim MBA die Neugier die gesamte Ausstellung zu sehen. Zu den Sammlungen gibt es außerdem Fotos von zugehörigen Exponaten mit einigen wenigen Daten, ohne Erklärtext, die auf der Website einsehbar sind.

Vergangene Ausstellungen befassten sich ebenfalls mit dem Jugendstil und der Region. Die Verknüpfung der Nancy’er Schule mit dem politisch-sozialen Kontext ihrer Zeit geschah ebenfalls im Rahmen einer solchen temporärern und abgeschlossenen Ausstellung. [vgl. 9] An dieser Stelle wäre eine solche Einordnung auch dauerhaft und langfristig wünschenswert.

Das Museum der Villa Majorelle

Die Villa Majorelle, das ehemalige Wohnhaus der Künstlerfamilie Majorelle, ist ein dreidimensionales Jugendstilkunstwerk. Das Bauwerk wurde erst vor Kurzem renoviert und steht nun wieder der Öffentlichkeit zur Verfügung, wobei nicht alle Stockwerke bereits wieder geöffnet sind. Die Villa zeigt einen Eindruck aus dem Leben der Künstlerfamilie und präsentiert sich auch unabhängig ihrer ehemaligen Bewohner:innen als Gesamtkunstwerk, das mit Möbeln und Kunstobjekten der Art Noveau eingerichtet ist. Sie wurde nicht nur von der Familie Majorelle geschaffen, sondern besteht aus künstlerischen Elementen verschiedenster Meister. Einen Eindruck über Fotos ohne Text kann man sich auf der verlinkten Seite machen.

Außerdem wurden und werden in Zusammenhang mit der Villa Majorelle verschiedenste kleine Onlinespiele entwickelt (diese können auf der oben verlinkten Website relativ weit unten gefunden werden), sodass der Aspekt der musealen Gamification Einzug nimmt. Sie bieten kein professionelles gamifiziertes Bildungserlebnis, zeugen jedoch seitens der Kurator:innen von Neugier und Bereitschaft auf neuen digitale Wege zu wandeln. [vgl. 10]

Auf diesem Blog befindet sich außerdem ein weiterer Beitrag zum Hackathon Coding da Vinci. In dessen Rahmen habe ich in diesem Semester mit einem Team einen Beitrag zu den digitalen Angeboten der Villa Majorelle geleistet. Mein Beitrag stellt den Hackathon vor und analysiert das Format als niederschwelliges Angebot um selbst digitale Kulturangebote zu schaffen.

Technisches

Die Apps der Nancy Musées sind für Android und iOs kostenfrei verfügbar. Ich teste die Apps hier auf iPhone und iPad, jeweils ausgestattet mit der neusten iOS-, bzw. iPadOS-Version.

Die Inhalte der Vermittlungsapps sind auch ohne Internetverbindung verfügbar. Doch das hat einen Haken: Für die Nutzung der Apps muss die nutzende Person Speicher auf dem Smartphone, bzw. Tablet frei haben oder frei machen. Ein optionaler Download für die Offline-Nutzung steht nicht zur Verfügung, Nutzer:innen müssen in jedem Fall zuerst durch Klick auf einzelne Themengebiete sämtliche Inhalte herunterladen. Die App MEN nimmt rund 1 GB, die des Musée des beaux arts (MBS) rund 500 MB und die App der Villa Majorelle etwa 200MB Speicher ein. Die App fordert über Benachrichtigungen immer wieder zum Download weiterer Inhalte auf. Dies wirkt teilweise willkürlich, teils fehlerhaft. Aus diesem Grund kann der endgültige Speicherbedarf nicht zuverlässig ermittelt werden.

Alle drei Apps laufen auf meinem iPhone und iPad nicht flüssig, ich habe während der Tests immer wieder mit schwarzen Bildschirmen und Absturzverhalten gekämpft. Auch der Download läuft nicht immer fehlerfrei, oft ist wie bereits erwähnt unklar was bereits heruntergeladen wurde.

Im iOS-Store ist für die App der Villa Majorelle und die des MBA eine Altersempfehlung ab 17 Jahren, für die MEN-App eine Empfehlung ab 4 Jahren vorgegeben. Diese Einordnung erscheint mir willkürlich, zumal die App der Villa Majorelle über eine interne Version für Jugendliche, die des MBA sogar über eine Kinderversion verfügt.

Die Museen selbst bewerben die Apps folgendermaßen:

Fini les audioguides ! Désormais, c’est votre smartphone qui sert de fil d’Ariane lors de vos sorties au musée de l’École de Nancy ou à la Villa Majorelle, grâce à une application ludique, personnalisable et gratuite.

https://musee-ecole-de-nancy.nancy.fr/visiter/telechargez-l-application-3067.html

Sagt „Tschüss“ zu den Audioguides! Von nun an gibt Ihr Smartphone Ihnen den roten Faden beim Museumsbesuch der l’École de Nancy oder der Villa Majorelle vor. Das wird durch eine spielerische, personalisierbare und kostenlose App möglich.

sinngemäße Übersetzung des französischen Zitates

Dabei wird deutlich dass die eigentliche Zielgruppe die Besucher:innen der Museen sind, die durch die Apps informative und individuelle Unterstützung erhalten sollen. Damit ist das Angebot ein hybrides, kein rein virtuelles.

Aufbau und Inhalt der Apps

Abb. 2: links: Ein Schild am Eingang zur Villa Majorelle in Nancy – rechts: Drei Startscreens Nancy’er Museumsapps
Abb. 3: Der Aufbau der Nancy’er Museumsapps

Mit Blick auf das Design der Apps fällt auf, dass sie zusammengehören. Vor allem die Apps des MBA und des MEN sind sehr ähnlich designt und verfügen über ein Kachelmuster. Die Apps sind optisch klar strukturiert und sprechen das Auge an. Die Interaktion mit ihnen verläuft über einfache Symbole relativ problemlos, auch wenn technisch an einigen Stellen Probleme auftreten, Text fehlt oder Audio nicht abgespielt werden kann. Vor allem letzteres tritt in der Kinderversion der App des MBA deutlich häufig auf, was schade ist, da Kindern, die noch nicht oder schlecht lesen können so die Audiounterstützung genommen wird.

Alle drei Anwendungen sind in Deutsch, Französisch und Englisch verfügbar – ich teste vor allem die deutsche Version, die bei allen drei Apps noch Übersetzungs-, Ortographie- und Schreibfehler beinhaltet und teilweise auch noch nicht verfügbar ist. Die unter [11] versprochene Gebärdensprache kann ich bei keiner App finden.

Am besten funktioniert die Interaktion mit den Apps im Hochformat, drehe ich meinen Bildschirm, so passt sich das Design in einigen Fällen nicht an und eine Interaktion ist nicht mehr möglich.

Die Apps des MBA und des MEN bieten die Möglichkeit Themen für den Besuch auszuwählen. Beim MBA gibt es zwar nur zwei Auswahlmöglichkeiten, das MEN hingegen bietet schon einige Möglichkeiten eigene Schwerpunkte zu setzen. Dort kann die Kachel „Thematischer Besuch“ angewählt werden. Anhand der beiden Fragen „Wie möchten Sie das Museum heute sehen?“ und „Wie viel möchten Sie sehen?“ wird dann eine semi-individualisierte Auswahl der Exponate vorgenommen.

Abb. 4: Der Aufbau der Seiten zu den Exponaten ist klar und zeigt das jeweilige Exponat eindurcksvoll.

Alle Apps folgen dabei einem ähnlichen Vermittlungsmuster, das bei jeder durch besondere Effekte wie „Zoom-In“, oder die Möglichkeit Exponante als Favoriten zu markieren noch ein wenig anders gestaltet wird: Die benutzende Person wählt ein Kunstwerk, bzw. Exponat aus und landet auf einer Seite wie der in Abb. 4 gezeigten. Dort kann sich der Standort des Exponats angezeigt werden lassen, was bei gründlicher Vorbereitung des Museumsbesuchs eine sehr individuelle Route durch das Museum aufbauen und beim rein digitalen Besuch zumindest einen, wenn auch nicht sehr überwätligenden Eindruck von der Räumlichkeit vermitteln kann. Außerdem gibt es zu den ausgewählten Exponaten ausführliche Erklärtexte, welche auch als Audios abgespielt werden können. Damit kommen die Apps ihrer eigentlichen Funktion als Ersatz für Audio-Guides sehr nah, bieten jedoch auch für zu Hause eine Möglichkeit das Museum ein Stück weit ins eigene Wohnzimmer zu holen, indem sich auf ein bestimmtes Exponat fokussiert, es auf dem Bildschirm betrachtet und dann das Audio dazu gehört wird.

Den Text zu lesen gestaltet sich in den meisten Fällen schwierig, da das Fenster in die zwei Blöcke Bild und Text geteilt zu sein scheint, sodass das Bild seine Größe stest behält, egal wie durch den Text gescrollt wird. Die – vermutliche – Idee dahinter, nämlich das Exponat stets betrachten zu können und nicht nur reinen Text vorliegen zu haben, macht die schlechte Umsetzung leider nicht praktischer.

Abb. 5: Die Reihung der Kunstwerke in der App des MBA ist klar strukturiert. Das MEN baut die Inhalt ähnlich auf, die Kapitel der App der Villa Majorelle sind ebenfalls so geordnet.

Die Auswahl der Exponate ist jeweils stimmig und aufeinander aufbauend. So stehen sie jeweils mit Text, Bild und Audio für sich, doch durch ihre Reihung erschaffen sie einen nachhaltigen Wissenszuwachs, bei dem die Kontextualisierung in einen größeren Zusammenhang jedoch nur lose vonstatten geht, so ist zum Beispiel die Präsentation der „Meisterwerke“ im MBA (Abb. 5) eine chronologische Reihe von eben diesen Meisterwerken ohen weitere, z.B. epochale Unterteilung, die das Ganze noch einmal gegliederter hätte. An dieser Stelle fällt besonders stark auf, dass diese Einordnung eigentlich durch den räumlichen Aspekt der Ausstellungen gedacht und in den Apps nicht vorgesehen wird. Die Verweise auf das jeweilige Stockwerk und die Verortung in der Karte unterstützen zwar beim realen Museumsbesuch, eine zielführende Ordnung für den virtuelle Besuchende hätte hier aber mehr Übersicht schaffen können.

Kinder-/Jugendlichenversion und Erwachsenenversion unterscheiden sich vor allem in der Auswahl der Exponate, Text und Audio sind in den meisten Fällen fast identisch. Die MBA- und MEN-Apps bieten außerdem jeweils vier Kunstspiele an, die die Vermittlung der Inhalte zum Beispiel in Quizform teilweise noch ein wenig lebhafter und spannender und die Auseinandersetzung mit der Kunst, zum Beispiel durch Puzzles noch intensiver gestalten. Versionen für Menschen mit besonderen Bedürfnissen, z.B. durch einfache Sprache, existieren nicht.

Einschätzung der Apps und Fazit

Die Apps vermitteln ausführlich und anschaulich Fakten über die drei Nancy’er Museen. Diese werden frisch und lebendig präsentiert und überzeugen durch gutes Storytelling. Die Vorauswahl der Exponate wird in den drei Apps zu verschiedenen Graden individualisiert und bietet damit die Möglichkeit verschiedene Schwerpunkte zu setzen oder Besuche unter anderen Gesichtspunkten zu wiederholen. Außerdem werden stets auch Kinder und Jugendliche als Zielgruppe mit eigenen Angeboten angesprochen. Diese Vorauswahl schränkt die Besucher:innen allerdings stark in ihrer Freiheit ein. Als ergänzender Audio-Guide vor und nach dem Besuch, oder im Museum selbst können die Apps nachhatlig Informationen vermitteln, die die (Kunst)geschichte der Stadt Nancy eindrucksvoll präsentieren. Auf kritische Stimmen derer gegenüber trifft man jedoch nicht. Als Audioguide im Museum fokussieren und lenken die Apps die Blicker der Besucher:innen gezielt und schaffen so Nähe zwischen Exponat und Besucher:in. Sie dienen in diesem Fall ausgezeichnet als Bindeglied zur Interaktion mit den musealen Artefakten.

Werden die Apps und Websites als einzige Quelle genutzt, so geht auch bei dieser virtuellen Form der Museumsrepräsentation der räumliche Aspekt wie von Kilb beschrieben verloren. Bei den Museeen zur Schule von Nancy und der Villa Majorelle ist das besonders tragisch, da die Exponate erst miteinander verknüpft ein Stimmungsbild zu erzeugen vermögen. Ohne die Architektur, in der sie sich befinden und ohne einander, schaffen sie dies nicht. Auch das Musée des Beaux Arts büßt so einiges an Strahlungskraft ein.

Technisch ist die Installation und Einrichtung der Apps aufwendig, sprachlich sind sie teilweise noch nicht ausgereift.

Beim alleinigen Nutzen der Apss, ohne Besuch der Museen dienen diese und die Websites der Nancy’er Museen sehr gut zur Recherche, zum Belesen. Sie sind sehr gut aufeinander abgestimmt und im Großen und Ganzen klar und zielführend designt. Wer des Französischen mächtig ist, dem wird eine gute Mischung aus gesprochener Sprache, Text und Bild mit Zügen zur Interaktion und Personalisierung geboten. Teilweise wirken bewegte Zoom- oder Videoeffekte jedoch ein wenig überladen. Dann kann ein virtueller Besuch fachlich bilden. Den überwältigenden Effekt der klassischen Ausstellungen, die wirken ohne zu sprechen, können die Apps jedoch nicht einmal annähernd bieten.

Die vorgestellten Angebote aus Nancy machen klar, dass die ostfranzösische Statd in ihrer Museumskultur zunehmend auf digitale Angebote setzt. Sie geht dabei verschiedenste Wege und ersetzt klassische Angebote wie Audioguides durch modernere Smartphone-App-Varianten, die damit bestechen, dass sie auch zu Hause genutzt werden können. Außerdem kann sie durch Kooperation mit Studierenden und dem Hackathon Coding da Vinci mit Gamification-Elementen punkten. So wird durchgehend auf verschiedensten Ebenen versucht digitale Angebote zu schaffen, die die bestehenden physischen sinnvoll ergänzen. Für dieses „Ergänzen und Ersetzen“ haben die vorgestellten Nancy’er Museen zahlreiche gute Ansätze. Ihre Ausstellungen sind gut aufbereitet, erzählen die lokale (Kunst)geschichte teilweise jedoch etwas einseitig. Die digitalen Angebote scheinen zu wachsen und ich bin spannend, was zukünftig noch entwickelt werden und wie die Fülle an Formaten noch ergänz werden wird.

Ressourcen

Die Links zur „App für iOS“ leiten zum Apple App Store, die Links zur „App für Android“ zum Google Play Store weiter. Die Websiten sind in framzösischer Sprache formuliert.

Hier geht’s zur App und zur Website des MEN:
Hier geht’s zur App und zur Website des MBA:
Hier geht’s zur App der Villa Majorelle:

Bibliographie

[1] Was das digitale Museum nicht kann (2020), Andreas Kilb in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, erreichbar über: https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/kunst/virtuelle-rundgaenge-was-das-digitale-museum-nicht-kann-16724997.html (zuletzt abgerufen am 05.09.2020)

[2] Schule von Nancy (2020), Destination Nancy, Office de Tourisme, erreichbar über: https://www.nancy-tourisme.fr/de/entdecken-sie-nancy/hauptstadt-des-franzoesischen-jugendstils-art-nouveau/schule-von-nancy/ (zuletzt abgerufen am 06.09.2020)

[3] Museen (2020), Destination Nancy, Office de Tourisme, erreichbar über: https://www.nancy-tourisme.fr/de/aktivitaeten/erbe-und-kultur/museen/ (zuletzt abgerufen am 06.09.2020)

[4] Jugendstil‑Architektur (2020), Destination Nancy, Office de Tourisme, erreichbar über: https://www.nancy-tourisme.fr/de/entdecken-sie-nancy/hauptstadt-des-franzoesischen-jugendstils-art-nouveau/jugendstil-architektur/ (zuletzt abgerufen am 06.09.2020)

[5] Das Museum / Seine Geschichte (2020), Musée des Beaux Arts Nancy, erreichbar über: https://musee-des-beaux-arts.nancy.fr/de/das-museum-seine-geschichte-3222.html (zuletzt abgerufen am 06.09.2020)

[6] Die Sammlungen (2020), Musée des Beaux Arts Nancy, erreichbar über: https://musee-des-beaux-arts.nancy.fr/de/die-sammlungen-3225.html (zuletzt abgerufen am 06.09.2020)

[7] Le musée (2020), Musée de l’École de Nancy, erreichbar über: https://musee-ecole-de-nancy.nancy.fr/le-musee-2675.html (zuletzt abgerufen am 06.09.2020)

[8] Les collections (2020), Musée de l’École de Nancy, erreichbar über: https://musee-ecole-de-nancy.nancy.fr/les-collections-2674.html (zuletzt abgerufen am 06.09.2020)

[9] Expositions passées (2020), Musée de l’École de Nancy, erreichbar über: https://musee-ecole-de-nancy.nancy.fr/les-expositions/expositions-passees-3030.html (zuletzt abgerufen am 06.09.2020)

[10] La Villa Majorelle (2020), Musée de l’École de Nancy, erreichbar über: https://musee-ecole-de-nancy.nancy.fr/la-villa-majorelle-2887.html (zuletzt abgerufen am 06.09.2020)

[11] Téléchargez l’application, Musée de l’école de Nancy (2020), erreichbar über: https://musee-ecole-de-nancy.nancy.fr/visiter/telechargez-l-application-3067.html (zuletzt abgerufen am 06.09.2020)

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