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25. Mai 2010

Akademische Medienkompetenz

Joachim Wedekind beschäftigt sich in seinem Text „Akademische Medienkompetenz“ , anders als die üblichen Artikel mit dieser Thematik, mit der Frage der Medienkompetenz der lehrenden Akademiker. Der Autor schildert die Situation der Lehrenden und versucht ein wenig Abhilfe zu schaffen.

Der Autor deutet bereits in der Einleitung an, dass die Lehrenden dem Vorurteil den Studenten in Sachen Medienkompetenz hinterher zu hinken trotzen, da so gut wie jeder Wissenschaftler zwar nicht die typischen Web 2.0 – Anwendungen wie YouTube nutzt, aber „Online-Zeitschriften, Datenbanken, Bibliotheksdienste oder auch kollaborative Werkzeuge, angefangen von E-Mail, Foren über Konferenztools und kollaborative Review-Werkzeuge“ (S. 3).

An diesem Punkt fehlt jedoch den Lehrenden der Hochschulen eine Definition der Medienkompetenz, wie sie für Studierenden vorhanden ist, z.B. kooperatives Arbeiten, Informationssuche, soziale Kompetenz in virtuellen Gruppen.

Wedekind verschärft an dieser Stelle des Textes die Begriffserklärungen der Medienpädagogik und der Mediendidaktik, und stellt klar, dass „die Medienpädagogik […] sich mit den Wechselwirkungen zwischen technologischen und sozialen Prozessen und daraus resultierenden pädagogischen Implikationen (befasst)“ (S. 2) und „die Mediendidaktik befasst sich mit der Gestaltung von Lernumgebungen mit Medien.“ (S. 2).

Das Fehlen einer Definition der Akademischen Medienkompetenz wird im Text auch anhand der Forderungen der bildungspolitischen Gremien deutlich, die zwar eine gewissen Medienkompetenz erwähnen, aber diese nicht spezifizieren, des weiteren wird das E-Learning nur am Rande erwähnt;

„Solche Kompetenzen sind auch für den Hochschullehrernachwuchs und die Hochschullehrer erforderlich, verbunden mit auf multimediale Lehrformen ab-hebenden pädagogischen und didaktischen Kenntnissen. […] Um sicherzustellen, dass sich besonders der wissenschaftliche Nachwuchs angemessen auf den Einsatz von Multimedia in Forschung und Lehre vorbereitet, sollten künftig entsprechende Kenntnisse und Fähigkeiten Bestandteil des Qualifizierungsverfah-rens zum Hochschullehrer werden.“ (WR, 1998, S. 26/27) , (S. 3-4).

Als Beispiel für die Medienkompetenz wird das Konzept eCompetence der Universität Hamburg angegeben, welches sich in vier Untergruppen gliedert; Technische Kompetenz (Nutzung des Internets, Softwareanwendungen und Programmierungen), Didaktische Kompetenz (Online-Evaluation, Formen der Online-Betreuung), Gestaltungskompetenzen (Webseiten, Animationen) und Projektmanagement (Umsetzung von E-Learning Projekten, Vermarktung erstellter Lehrangebote).

Es gibt weitere Angebote der verschiedenen Universitäten sowie die entsprechende Literatur für den Erwerb der Medienkompetenzen seitens der Hochschullehrenden, jedoch werden diese Angebote eher selten wahrgenommen, da sie arbeitsaufwändig sind und somit oftmals mit der üblichen Arbeit nicht vereinbar, außerdem scheint der Stellenwert des E-Learnings/Teachings zu unrecht gering zu sein.

Ein anderes Problem an dieser Stelle ist auch die rapide Entwicklung der verschiedenen Angebote, so sind z.B. Anwendungen, welche vor wenigen Jahren an der Tagesordnung waren, heute veraltet und kaum genutzt, somit ist eine ständige Weiterbildung von Nöten um immer auf der Höhe der Zeit zu sein. So lässt sich diese Problematik leicht an den Blogs darstellen; vor knapp zwei Jahren war der Blog die Plattform schlechthin und wurde zunehmend von den Professoren zur Publikation genutzt, heute sind es solche Dienste wie Twitter und man kann gespannt sein ob die Professoren der Zeit gerecht werden.

Abschließend listet der Autor die Notwendigkeiten zur Medienkompetenz auf (S. 11-12):

• Herausarbeiten eines notwendigen, minimalen Kanons an Wissen und Fertigkeiten, die für Unterrichtsplanung, Unterrichtsorganisation und Unterrichtsdurchführung mitsamt Evaluation gesichert sein müssen.
• Bereitstellen dieses Kanons für alle Beteiligten in niedrigschwelliger und modularer Form.
• Bereitstellen von Beratung und Unterstützung für die konkrete Umsetzung vor Ort.
• Erschließen der aktuellen Forschung zu E-Learning/E-Teaching für die Praktiker.
• Fördern einer Kultur des Austauschs (Wiederverwendbarkeit), der Kooperation und Kollaboration (Open Source, Open Access, Open Content).

Letztendlich is zu sagen, dass Wedekind zwar die Problematik der Medienkompetenz der Hochschullehrenden darzustellen schafft und die Anforderungen an jene deutlich macht, jedoch kommt die „Problemlösung“ oder sonstige Ideen die Situation zu verbessern zu kurz, so dass an dieser Stelle ein wichtiger Aspekt in seinem Text fehlt, welchen mal letztendlich erwarten hätte.

Quelle (Stand 1.05.2010)

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