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25. Mai 2010

„Beurteilungskriterien für Lernsoftware“ im Rahmen der Initiative „Neue Medien an der Lehre für Universitäten und Fachhochschulen“

In seinen „Beurteilungskriterien für Lernsoftware“ klärt Andreas Holzinger, Dozent an der Universität Graz,
zunächst die Allgemeindefinition des Begriffs „Evaluation“  als Auswertung und Bewertung erhobener Daten.
Eine solche möchte Holzinger sowohl systematisch als auch methodisch und prozessorientiert
durchgeführt sehen. In diesem Zusammenhang gibt es summative Evaluationen die nach der Fertigstellung des
Produkt als Rezension erstellt werden und formative Evaluationen, die als Preview noch während der Fertigstellung
des Produkts erstellt werden.
Daneben gibt es die subjektive Evaluation. Diese umfasst die mündliche und schriftliche Befragung sowie das laute Denken.
Dagegen umfasst die objektive Evaluation sowohl die anwesende als auch die abwesende Beobachtung.
Das fertige  Produkt wird anhand eines aufgabenorientierten Leitfadens beurteilt:
Dabei kommen verschiedene Skalen in Betracht, dies können Nominalskalen, Rangskalen oder gar Verhältnisskalen sein.
Essentiell für die Messungen sind Verlässlichkeit, Gültigkeit und Sachlichkeit der erhobenen Daten.
Erhebungsverfahren können Einstufung, Reihung, Punktevergabe, und Aufteilung/Zuteilung sein.
Auch eine Beurteilung nach Schulnoten ist möglich.
Multimedia-Systeme können mit Hilfe von Checklisten beurteilt werden:
Dabei wird zunächst mit allgemeinen Fragestellungen begonnen:
Diese sind die Frage nach dem Preis-Leistungsverhältnis und der Zielgruppe.


Daran schließen sich die technologischen Fragen an:
Dies sind die Hardware und Softwareanforderungen sowie die verwendete Programmiersprache und die Ladezeiten.
Die sogenannten HCI Fragen umfassen die Bildschirmaufteilung, Screendesign, Art der Farbenverwendung,
Benutzerfreundlichkeit, Textgrößen, sowie „Learnability“ und „Experienced User Performance“.
Dem schließen sich die Fragen nach dem multimedialen Hintergrund, nämlich die nach Grafikleistung,
Sprach- und Tonqualität,  Animationen und Grad der Interaktivität an.
Anschließend folgt der Bereich der Lerndidaktik mit den Fragen nach Motivationserzeugung, Lerneffizienz,
Lernatmosphäre, Lernintensität, Steigerung der Neugierde, Überraschung, Humor, Erwartungshaltung, Lernzielerreichbarkeit Kreativität, Feedback uva.
Zuletzt schließen sich die kognitionspsychologischen Fragen nach Wissensvermittlung bezüglich Faktenwissen,  Konzeptwissen und Problemlösungswissens sowie der Steigerung der Problemlösungskompetenz bei Programmbenutzern an.
Zusammenfassen beharrt Herr Holzinger darauf, dass ein Gesamturteil schwierig zu erstellen ist und nur sehr selten gerecht sein wird, da jedes Produkt spezifische und kaum vergleichbare Vor-und Nachteile haben wird.

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