Verleihung des 10. Romanikforschungspreises

Renommierter internationaler Forschungspreis des ERZ wurde bei der Romanikpreisverleihung auf der Huysburg vergeben

Am 21. Mai 2022 wurde im Kloster Huysburg der 10. Romanikforschungspreis des Europäischen Romanik Zentrums verliehen. Die Preisverleihung wurde erstmals gemeinsam mit den weiteren Romanikpreisen des Landes Sachsen-Anhalts in einer feierlichen Zeremonie überreicht: dem 27. Romanikpreis gestiftet von der FDP, dem 15. Sonderpreis der “Straße der Romanik” des Ministeriums für Wirtschaft, Tourismus, Landwirtschaft und Forsten, sowie dem ersten TRANSROMANICA-Preis des Tourismusverbands Sachsen-Anhalt e.V..

Mit dem 10. Romanikforschungspreis des ERZ, gestiftet von der Stiftung Saalesparkasse, wurde die französische Kunsthistorikerin Dr . Alexandra Sotirakis für ihre herausragende Dissertation “Espaces voûtés du chevet dans l’architecture romane en Europe: formes et fonctions“ („Gewölbte Chorräume der europäischen Romanik: Formen und Funktionen“) gewürdigt. Während der Preisverleihung entrichtete der Vorstandsvorsitzende der Saalesparkasse, Dr . Jürgen Fox, das Grußwort in der Klosterkirche. Die Laudatio wurde von der ersten Vorstandsvorsitzenden des ERZ, Prof. Dr. Ute Engel (Universität Halle-Wittenberg), gehalten.

Zu Ehren der Preisträgerin fand am Vorabend der Preisverleihung, dem 20. Mai 2022, bereits ein öffentlicher Festvortrag des Historikers Prof. Dr . Marc von der Höh (Universität Rostock), zum Thema “Die Kirchen der Kommunen. Baufinanzierung und Verfassungsentwicklung im hochmittelalterlichen Italien”, im Europäischen Romanik Zentrum in Merseburg statt. Im Anschluss daran gab es einen Umtrunk im schönen Kreuzgang des Merseburger Doms.

Der internationale Romanikforschungspreis wird vom ERZ seit 2011 jährlich für herausragende Dissertationen auf dem Gebiet der Kunstgeschichte, Archäologie, Geschichte, Kirchen -, Literatur- oder Rechtsgeschichte im Hochmittelalter vergeben. Der Preis ist mit 2.000 Euro dotiert, gefördert wird er durch die Stiftung der Saalesparkasse in Halle und Herrn Gerhard Mauch aus Ludwigshafen .

Die weiteren Preisträgerinnen und Preisträger waren:

Den Romanikpreis 2021 in Gold erhielt der Verein zur Förderung der Hansekultur in der Hansestadt Halle an der Saale e. V . für sein Projekt „Von Dom zu Dom – Thietmars Flussreise“. Von 2015 bis 2021 wurde das Projekt jährlich im Juli als einwöchiger Veranstaltungszyklus durchgeführt, mit dem das Wirken des Merseburger Bischofs und Chronisten Thietmar (975-1018) sowie der von ihm eingeleitete Bau des Kaiserdoms gewürdigt wurde.

Der Förderverein Musikfreunde EULE-Orgel Zeitzer Dom e. V. erhielt die Silbermedaille . Mit der Aufnahme des Zeitzer Domes 2017 als 32. Station in die „Straße der Musik“ ist eine Anerkennung der Leistung des Vereins und eine Erhöhung der Attraktivität des Domes zu verzeichnen. Seit Gründung des „Fördervereins Musikfreunde EULE-Orgel Zeitzer Dom e.V.“ im April 2012 werden in jedem Jahr durch ihn Orgelkonzerte veranstaltet und bekannte Jubiläen aufgegriffen sowie musikalisch umrahmt. Die langjährige Geschäftsführerin des Tourismusverbandes Sachsen-Anhalt e.V. Bärbel Schön wurde für ihr unermüdliches Wirken und Engagement zur Bekanntmachung und Vernetzung der „Straße der Romanik“ mit einem Sonderpreis geehrt.

Das Prignitz-Museum am Dom Havelberg im Landkreis Stendal wurde für sein Projekt „Multimedia-Einsatz zur Optimierung der musealen Präsentation und Geschichtsvermittlung“ mit dem „Straße der Romanik“ – Sonderpreis 2022 des Ministeriums für Wirtschaft, Tourismus, Landwirtschaft und Forsten des Landes Sachsen-Anhalt gewürdigt und ausgezeichnet. Anlass für das Projekt war 2018 die Fertigstellung der Sanierung des Westflügels der Domklosteranlage und die damit verbundene Neugestaltung der Dauerausstellung „Nichts ist so beständig wie der Wandel“ zur Geschichte der Regionen Altmark, Prignitz und Havelland.


Ein weiterer Preis wurde erstmals vom Verein TRANSROMANICA e. V. gestiftet. Die Auszeichnung erhielt das Projekt „Heritage Carers“ (Kulturerbepfleger) aus Portugal, das im Rahmen des vom Europarat und der Europäischen Kommission geförderten Wettbewerbs „European Heritage Days Stories“ durch das TRANSROMANICA-Mitglied „Rota do Românico“ entwickelt wurde. TRANSROMANICA setzt sich dafür ein, das europäische Erbe der romanischen Kunst und Architektur zu fördern, touristisch aufzuwerten und somit eine nachhaltige Regional- und Wirtschaftsentwicklung zu unterstützen. Seit 2007 ist TRANSROMANICA als “Kulturroute des Europarats” anerkannt und verbindet das gemeinsame kulturelle Erbe der Romanik über neun europäische Länder hinweg.


Einen Mitschnitt der Veranstaltung können Sie sich auch hier ansehen.

Die Preisträgerin des 10. Romanikforschungspreises Dr. Alexandra Sotirakis mit Laudatorin und erster Vorstandsvorsitzenden des ERZ Prof. Dr. Ute Engel (v.r.)
Die Preisträgerinnen und Preisträger
Führung durch Kloster Huysburg mit Bruder Jakobus, Preisträger des 26. Romanikpreises
Prof. Dr. Marc von der Höh (Universität Rostock) während seines Festvortrages zum Thema ” Die Kirchen der Kommunen. Baufinanzierung und Verfassungsentwicklung im hochmittelalterlichen Italien.”
Umtrunk im Kreuzgang des Merseburger Doms am Vorabend der Preisvergabe