Die Albertina in Wien – Museum online erleben

Das Museum von außen

Gerade zu Zeiten von Corona mussten Museumsfans kreativ werden, da der normale Besuch im Museum nicht möglich war. So legte sich das Augenmerk plötzlich auf die Onlinepräsenzen der Museen. Tatsächlich haben viele Museen schon vor Corona in eine ausführliche Onlinepräsenz investiert. Gerade interessant sind Museen, welche nicht in der direkten Nähe liegen.

Die Albertina ist ein Kunstmuseum im 1. Wiener Gemeindebezirk, der Inneren Stadt. Sie beherbergt unter anderem eine der bedeutendsten grafischen Sammlungen der Welt. Das Museum ist im Palais Erzherzog Albrecht untergebracht, einer historischen Residenz der Habsburger. Der Name Albertina bezieht sich auf Albert Casimir Herzog von Sachsen-Teschen, Schwiegersohn von Kaiserin Maria Theresia, der die Sammlung 1776 in Pressburg gründete, wo er als Vertreter von Maria Theresia für das Königreich Ungarn residierte.

Doch wie steht es um die Onlinepräsenz eines so altehrwürdigen Museums?

Die Albertina hat eine sehr ausergwöhnliche, trotz allem sehr moderne Art einer Onlinepräsenz. Unter dem Menüpunkt „Austellungen“ auf der Hauptseite kommt man zu den aktuellen Austellungen, welche das Haus zu bieten hat. Hier erwartet einen jedoch keine 3D-Führung durch das Gebäude, sondern eine kleine Aufklärung über die Austellung und daneben werden die dazugehörigen Gemälde mit Kurzbeschreibung aufgezeigt. Hier kann man sich durch die Bilder klicken und sie in sehr guter Auflösung, jedoch losgelöst vom Austellungsraum und Zusammenhang, betrachten. Einen kleine einblick in die Räumlichkeiten bekommt man jedoch ganz am Ende der jeweiligen Bildersammlung doch. Dort wird einen ein einzelnes Foto eines Austellungsraumes gezeigt, um sich gegebenenfalls besser vorstellen zu können in welchen Räumlichkeiten die Bilder sich befinden und um zukünftige Besucher in Haus zu locken, ihnen so zu sagen die Ausstellungen schmackhaft zu machen ohne zu viel zu verraten.

Bilder Sammlung zur Austellung „Mesiterwerke der Moderne“

Aber die Albertina umfasst nicht nur Gemälde, Skulpturen und Fotographien, welche man Online betrachten kann. Nein auch Prunkräume gehören mit zur Sammlung welche man auch Online in einer Bildershow betrachten kann. Auch hier bekommt man nur eine Perspektive des jeweiligen raumes gezeigt. Mit einem 3D oder 360º konzept Arbeitet die Albertina nicht. Dies ist jedoch keineswegs ein Mangel. Das konzept, welches die Albertina sich für ihre Online Präsens gewählt hat pass sehr gut zu Ihrem erscheinungsbild.

Zudem wird die Website in vielen verschiedenen Sprachen angeboten, sogar chinesisch und koreanisch. Trotz das man hier nicht viele Informationen zu den gezeigten Objekten bekommt, ist dies lobenswert und auch ein heraustellungsmerkmal der Albertina. Zudem bietet die Albertina auch einen Newsletter an, welchen man Abonnieren kann und immer über die neusten Austellungen, Angebote usw. Infomiert wird.

Doch hat die Albertina noch ein sehr interessantes Feature. Auf der Website unter „Sammlungen Online“ findet man Bilder von Staturen, Gemälden usw., welche nicht Platz in den zurzeit gezeigten Austellungen finden, sondern welche hinter den Kulissen gelagert werden. So wird der Onlineauftritt der Albertina mit diesem Feature aufgewertet und sogar einzigartig gemacht. Die Suche kann nach Künstler oder Jahr geordnet werden und man bekommt sogar eine kleine Karteikarte mit Randinformationen zu den gezeigten Objekten.

Albertina Sammlungen Online

Zum weiteren sind auf der Website auch die anderen Medienkanäle, welche die Albertina besitzt, verlinkt. So Instagram und Youtube, welche gegebenenfalls als Zugänge für jüngere Zielgruppen gedacht sind. Trotz allem bleibt die Albertina ein eher klassisches Museum. Ihre Zielgruppe sind dementsprechend vorwiegend Erwachsene, welche sich auch wirklich für die dort präsentierten Objekte interessieren und weniger für Teenager und Kinder. Jedoch auch für Studenten ist die Website der Albertina sehr interessant da sie eine Recherche Funktion in ihren Sammlungen bietet, in denen man sehr gut Forschen kann. Auch für Lehrer könnte diese Art der online Präsens eine gute Form zur Unterstützung für Online Unterricht bieten, da es Interaktiver ist und so zum Lernen anregen kann.

Zu beachten ist auch das dies sich auf die Website der Albertina bezieht, denn seit neusten hat die Albertina einen zweiten Standort und zwar die ALBERTINA MODERN. Die ALBERTINA MODERN zählt zu den größten Museen für die Kunst der Moderne und der Gegenwart. Am 27. Mai 2020 eröffnete der zweite Standort der ALBERTINA, der über eine Sammlung von über 60.000 Werken von 5.000 Künstlerinnen und Künstlern verfügt. Auf über 2.000 Quadratmeter präsentiert die ALBERTINA MODERN umfassende Ausstellungen moderner und zeitgenössischer Kunst, deren Ausgangspunkt die eigenen Bestände und vor allem Hauptwerke der seit 2017 in der ALBERTINA beheimateten Sammlung Essl sind.

Natürlich hat auch die Albertina Modern einen Online Auftritt, welcher jedoch nicht so umfangreich gestaltet ist wie der, der Albertina. Aber trotz allem bekommt man auch hier unter Austellungen einen kleinen einblick in die Momentanen Austellungen. Jedoch ist das Museum noch sehr Jung und es wird sicherlich noch einiges, auch für die Online Pärsens des Museums getan werden.

Jedoch um so länger man sich auf der Website der Albertina aufhält, umso mehr Lust bekommt man, sich dieses große und prunkvolle Museum in seinem ganzen einmal in Persona anzuschauen. Aber auch die Online Präsens, gerade in Zeiten von Corona bietet eine gute Alternative.

Hier gehts zur Website: https://www.albertina.at/home
Hier gehts zur Online Sammlung: https://sammlungenonline.albertina.at/?language=de#/query/03238534-eb02-4045-94ec-ecb943bd296c

Das Kunstkraftwerk Leipzig – Offline und Online

Multimedialer Raum des Kunstkraftwerks

Das Kunstkraftwerk in Leipzig ist Kunst einmal ganz anders erlebt. Allein schon das Gebäude, in welchem man das Kunstkraftwerk findet, ist ein ganz besonderes. Das über 100 Jahre alte Areal in Leipzig-Lindenau verfiel nach der Wende in einen tiefen Dornröschenschlaf und geriet in Vergessenheit.

Erst 2012 wurde es von Markus Löffler, Professor für Medizinische Informatik, Statistik und Epidemiologie an der Universität Leipzig, und Ulrich Maldinger, Architekt und Designer, wiederentdeckt. Die beiden verliebten sich in den rauen Charme des ehemaligen Heizkraftwerkes und trafen spontan die Entscheidung, der Industriebrache neues Leben einzuhauchen. Was ihnen vorschwebte: im ursprünglichen Ambiente der industriellen Ästhetik ein internationales und interdisziplinäres Kunstzentrum zu schaffen. Und dies ist Ihnen gelungen! Mit ihrem digitalen aber auch interaktiven Museum schaffen die Besitzer des Kunstkraftwerkes ein Museum für Groß und Klein, für Jung und Alt. Herzstück des Museums sind die immersiven Videoinstallationen, 360 Grad Projektionen, die den gesamten Raum ausfüllen. Der Betrachter taucht in die Werke ein, bewegt sich im Raum und erlebt die Shows multimedial. (z.b. mit Bildern von Van Gogh). Immersive Kunst ist eine neue Form des Kunstexperiments, die zum Ziel hat, Kunstwerke ganzheitlich zu erleben. Mit Projektionen, Bildern und Musik wird der Betrachter Teil des Werkes.

Das Kunstkraftwerk von außen

So entsteht ein neuer Zugang und es wird einem breiten Publikum ermöglicht, sich Kunst zu nähern. Neben den Videoinstallationen versteht sich das Kunstkraftwerk auch als offener Raum für Ausstellungen und Installationen auch für junge Künstler. Der Austausch über die Kunst hinaus geschieht über wissenschaftliche Vorträge und interaktive Vermittlungsangebote. So bietet es eben auch zwei rein Interaktive ebenen. In dem man im Bezug auf Kunst verschiedenste Experimente durchführen kann und so, gerade Kinder, spielerisch an Kunst herangeführt wird.

Nun stellt sich eben die Frage, in wie weit kann man dies online wieder geben?

Ich muss sagen, dass sich das Kunstkraftwerk sehr viel Mühe mit ihrer Online-Präsens gibt. Man kann in einer 360o-Ausstellung einmal durch das ganze Museum wandern und es sogar von Außen betrachten, so das man das Museum in seiner Ganzheit sehr gut verstehen kann. Da das Kunstkraftwerk sich gerade durch den Ort seiner Ausstellung, das alte Industriegebäude auszeichnet.

Besonderen Wert legt das Museum auch in seiner Online-Präsens auf ihren großen multimedialen Raum. Hier bekommt man sogar mehr Infos über die momentane Ausstellung als vor Ort im Museum. Klickt man auf das kleine i, so kann man sich über die Ausstellung belesen und Informieren. Man steht wie im Raum selbst und kann sich einmal 360o um sich selbst drehen und so den Raum von allen Seiten und in seiner Vollkommenheit betrachten. Jedoch fehlen die musikalische Untermalung und die Bewegung in der Online Ausstellung, welche für das volle Erlebniss dieses Multimedialen Raumes von Wichtigkeit sind. Ein Pluspunkt ist es jedoch dafür das man sich hier mehrere Ausstellungen anschauen, nicht so wie vor Ort, wo man sich nur das aktuelle Programm ansieht.

YouTube Auftritt des Kunstkraftwerks Leipzig

Wandert man durch das restliche Museum Online so ist zu betrachten, das man sonst sehr wenig Informationen zu den ausgestellten Bildern bekommt. Aber auch hier findet man ab und an das kleine i welches Informationen für einen bereit hält. Auch die Interaktiven Ebenen kann man in der Online- Ausstellung natürlich nicht benutzen. Trotz allem kann man sich die Bilder und das Gebäude auch hier in der 360º Perspektive frei ansehen.

Teil des Virtuellen Rundganges mit Erklärung

Trotz allem finde ich, dass die Online-Ausstellung gut gelungen ist. Zudem findet man auch Videos zu den Ausstellungen auf Youtube, auch auf Instagram und Facebook ist das Kunstkraftwerk präsent. Mit seiner großen und Umfangreichen Online Präsens bietet das Museum, gerade in Corona Zeiten eine gute alternative für Museumsgänger. Auch für Online Unterricht als eine Art Virtuelle Exkursion eignet sich das Kunstkraftwerk damit sehr gut und kann den Unterricht aufwerten. Ebenfalls im Präsensunterricht ist das Museum vielleicht eine Alternative zum normalen „Filme“ schauen.

Aber es gibt nunmal Dinge, die man in einer Online-Ausstellung noch nicht wieder geben kann, vielleicht auch nicht will.Gerade der Multimediale Raum entfaltet seine gigantische Wirkung erst in einem Präsensbesuch. Wenn man in die Kunstwerke mit der Musikalischen Bekleidung eintaucht. Jedoch macht der Online-Auftritt des Kunstkraftwerkes Lust auf mehr. Er reizt einen und zieht einen in das Museum. Alles in allem ist der Onlineauftritt eines solchen Multimedialen Museums sehr gelungen und steht für das Kunstkraftwerk.

Hier gehts zur Online-Ausstelung: https://360.goterest.com/sphere/kunstkraftwerk-leipzig-virtual-tour

Das Klopapier als Erinnerungsstück an die Corona-Krise

Klopapier

Was bleibt in Erinnerung, wenn die Corona-Krise irgendwann vorbei ist? Vieler Orts sammeln Museen nun so genannte „Corona-Objekte“. Eines der Wichtigsten dieser Objekte, welches nicht fehlen darf, ist natürlich das Klopapier. Lustig, wenn man bedenkt, dass eigentlich eben dessen mangelndes Vorhandensein und nicht dessen Wichtigkeit es zu einem so wertvollen Erinnerungsobjekt dieser Krise gemacht hat.

Leere Klopapierregale im Supermarkt

Es war aufgerufen worden, sich gegebenenfalls für eine Ausgangsbeschränkung ein paar Essensvorräte anzulegen, um nicht so oft vor die Tür gehen zu müssen. Aus unerfindlichen Gründen wurde neben Lebensmitteln, Seife, und Desinfektionsmittel auch Klopapier in rauen Massen gehortet.

Das Klopapier wurde monatelang zur Mangelware. Die Regale standen leer. Gab es Klopapier, so wurde es auf eine Packung pro Haushalt beschränkt. Die Firmen kamen mit der Produktion und der neuen gestiegenen Nachfrage einfach nicht hinterher.

Online-Verkauf von Klopapier

Manche Personen verkauften sogar auf Plattformen wie z.B. Ebay ihr Klopapier für viel zu überteuerte Preise und versuchten, aus der ganzen Sache Profit zu schlagen. Aber dies blieb nicht das einzige absurde Bild, welches mit dem Klopapiermangel in der Krise einherging.

Mitteilung an einem mobilen Toilettenhäuschen

So wurde versucht, auf allen möglichen Wegen an Klopapier zu kommen. Sogar vor kleineren Einbrüchen wurde nicht zurückgeschreckt.

Auch die Läden versuchten, auf allen möglichen Wegen an Klopapier zu kommen. Bald fand man in den Regalen Klopapierpackungen in allen möglichen Sprachen. So rar war es, dass die Läden es sogar aus dem Ausland importieren mussten.

Klopapierkuchen in Konditoreien

So wurde das Klopapier auch zum Kultobjekt und Aushängeschild der Krise. Ob wir in ein paar Jahren immer noch lieber eine Klopapierpackung mehr kaufen oder ob sich der Verkauf wieder normalisiert, werden wir sehen. Beruhigend jedoch ist, dass es nun wieder genug Klopapier für alle gibt. Aufjedenfall ist klar das uns das Klopapier bald in vielen Museen über den weg laufen wird.