Masterseminar: Jenseits des Marktes
Wir möchten euch gern auf ein spannendes wirtschaftshistorisches Blockseminar aufmerksam machen, welches im Sommersemester 2018 angeboten wird. Es wird sich vor allem um Karl Polanyi drehen. Karl Polanyi hat grundlegende und bis heute nicht entschiedene wirtschaftshistorische Debatten ausgelöst. Diese kreisen um die Frage, ob es Sinn macht, auch vormoderne bzw. vorindustrielle Wirtschaften als Marktwirtschaften zu definieren und somit aufbauend auf den Theorien, Annahmen und mit den Methoden der Neoklassik zu analysieren. Polanyi selber würde dies strikt verneinen, während die gegenwärtig dominierende Neoklassik ihre Analyse wie selbstverständlich auf jede Form menschlichen Wirtschaftens seit der Altsteinzeit anwendet. Polanyi zwingt zum Nachdenken. Auch wenn sein Denken über Wirtschaftsgeschichte im Rahmen dieses Seminars nur schlaglichtartig beleuchtet werden kann, so gewähren die ausgewählten Themen Einblicke in das Erkenntnispotential Polanyis für eine moderne Wirtschaftsgeschichte. Gleichzeitig geht es anhand konkreter vormoderner Gesellschaften und Wirtschaften auch um die Grenzen der Neoklassik.
Für die Seminarteilnehmer*innen sollen aller Voraussicht nach Vorträge von Experten zur antiken Wirtschaft, zum englischen Armengesetz, zum Verhältnis von neoklassischer Institutionenökonomie zu Polanyi und zur Antikenrezeption bei Marx und Engels angeboten werden. Diese dienen dem Zweck, den Einstieg in das Thema zu erleichtern und Anregungen für die eigenen Seminararbeiten und Vorträge zu bekommen.
Das Seminar soll interdisziplinär gestaltet werden in Zusammenarbeit mit den Altertumswissenschaftler*innen und den Historiker*innen.
Das Seminar wird von Prof. Michael Kopsidis und Prof. Georg Fertig geleitet und richtet sich an Studierende der folgenden Studiengänge:
- Empirische Ökonomik und Politikberatung (M.Sc.)
- Europäische und internationale Wirtschaft (M.Sc.)
- Geographie (M.Sc.)
- International Area Studies (M.Sc.)
- Geschichte (M.A.)
Alle weiteren Informationen findet ihr im Stud.IP.
Jenseits des Marktes
Ich habe gerade eine Mail geschrieben (STUDIP), mit dem Ziel einen Erfahrungsaustausch zwischen Theorie und Praxis vorzuschlagen. Mein Thema: Einkaufen für die Automobil- und Nutzfahrzeugindustrie in globalen Beschaffungsmärkten, ohne auch nur ein Teil, eine Baugruppe am Markt weges des Preises anzufragen, ohne einen Marktmechanismus der den Preis „reguliert“ und ohne die Lieferanten finanziell „vor die Wand zu fahren“ (Lopes-Prinzip). Diese Methode kommt in den BWL-Lehrbüchern nicht vor, auch nicht die neue Kalkulationsmethodik usw., wird jedoch in der Praxis erfolgreich angewandt!
Weitere Infos dazu in der Zeitrift Controlling 2017,“Kalkulation und Erreichung von Ziel-Kostenpreisen in globalen Beschaffungsmärkten“