Wenn ich zurück denke, war dieser Tag auf jeden Fall der verrückteste und hat mir aufgezeigt wie viel es sich eigentlich an einem Tag erleben lässt!
Ich war nur noch einige Wochen in Christchurch bei meiner Gastfamilie und meine Freundin Judith und ich (Wir haben uns in ChCh kennengelernt und uns fast jeden Tag gesehen, ob mit oder ohne unsere Kiddies) wollten unbedingt die Swing in Queenstown machen. Nein nicht irgendeine, sondern die berühmteste Schaukel der Welt: die Nevis Swing.
Ein paar Wochen zuvor waren wir schon mit ein paar andern Mädels für ein verlängertes Wochenende in Queenstown gewesen und hatten dieses Abenteuer gebucht. Jedoch hat das Wetter nicht mitgespielt und die Swing fiel wortwörtlich ins Wasser.
Davon haben wir uns natürlich nicht aufhalten lassen und sind auf die verrückte Idee gekommen an meinem vorletzten Wochenende nach Queenstown zu fahren und die Swing doch noch zu machen.
Kurzerhand fuhren wir Donnerstag Nacht los: 6 Stunden, fast non-stop (Kaffepause musste natürlich sein) nach Queenstown. Judiths Auto hat gute Dienste geleistet, genauso wie unsere Road Trip Playlist. In Queenstown angekommen und gefrühstückt, hieß es wieder bangen um das Wetter und um unsere Pläne uns freiwillig 300 Meter in eine Schlucht stürzen zu lassen.
Am Ende hat aber alles geklappt und wir sind zusammen im Tandem rückwärts durch die Lüfte geschwungen. Es war genial, ohne Worte und leider viel zu schnell wieder vorbei (aber wir haben Beweiß Fotos und ein Video 😉 )
Die Mitarbeiter von HJ Hackett Bungy waren mega gut gelaunt und für jeden Spaß zu haben. Von 10 runterzählen und bei 8 schon den Knopf drücken und verdammt gute Musik auf der Plattform sind nur zwei Beispiele.
„Oh ein verrückter Mensch! Gleich mal ins Herz schließen.“
Doch was wenn uns das Wetter wieder einen Strich durch die Rechnung gemacht hätte? Wären wir dann ganz umsonst nach Queenstown gefahren? (Naja der Roadtrip mit Travelbuddy war es allemal wert, aber trotzdem.)
Nein, wären wir nicht. Denn Judith hat das Tattoo Fieber gepackt, nachdem ich mir ein paar Wochen zuvor mein erstes Tattoo in Christchurch habe stechen lassen (erstes Tattoo im Ausland … mega Cliché und mainstream ich weiß … ist mir aber egal, weil ich mache was ich cool finde und mir gefällt 😀 ). Folglich haben wir uns beide einen Termin in einem Tattoo Studio in Queenstown gemacht und nach der Swing wurde uns noch Farbe unter die Haut gestochen.
(Den Standort haben wir mitbezahlen müssen, da Queenstown eine Touri – Hochburg und somit sehr überteuert ist).
Wir waren beide mega happy. Sind noch etwas durch die Stadt geschländert und mussten uns dann schon wieder auf unseren Weg nach Hause machen.
Kurz nachdem wir aus Queenstown rausgefahren sind, standen zwei Anhalterinnen an der Straßenseite und wir beschlossen spontan die Beiden mitzunehmen, weil Ihr Ziel direkt auf unserem Nachhauseweg lag.
Wir hatten ein sehr nettes Gespräch mit den Französinnen auf der Heimfahrt, wurden währenddessen mehrmals von der Polizei „verfolgt“ und sind kurzzeitig in einer Böschung gelandet.
Letztendlich haben wir alle heile unser Ziel erreicht.
Zurück in Christchurch konnten Judith und ich gar nicht glauben, was wir da eigentlich gemacht und erlebt hatten. Unsere Gastfamilien und Freunde haben uns auch für verrückt erklärt.
Wir haben es geschafft! Die Geschichte dieses Tages im Mai wurde noch erzählt als wir beide schon längst Neuseeland verlassen hatten (Luisa sei Dank!). Es war ein super Tag und das Tattoo das dabei entstanden ist, ist immer noch mein Lieblingstattoo.
Die 7 Monate in Neuseeland waren erst der Anfang 🙂