2. Nov 2023
Arbeitstreffen zur Weiterentwicklung des Geschichtlichen Ortsverzeichnisses (GOV)
Am 24. Oktober fand ein Treffen zwischen Vertreter*innen der NFDI4Memory-Arbeitsgruppe am Historischen Datenzentrum Sachsen-Anhalt und des Steuerungskreises-GOV des Vereins für Computergenealogie statt. Thema des Treffens war die künftige Weiterentwicklung des GOV vor allem in Zusammenarbeit mit NFDI4Memory, in dessen DataSpace das GOV auch aufgenommen werden soll. Außerdem soll das GOV mehr Bekanntheit in den (digitalen) Geschichtswissenschaften erlangen, da es umfassende Ortsdaten in ihrer historischen Tiefe und in den jeweiligen Verwaltungsstrukturen bereitstellt.
Konkret ging es zum einen um die Frage, wie die Verlinkung mit der GND gelingen kann und wieviele und welche Ortsdaten aus dem GOV dort eingepflegt werden können und sollen. Hier offenbarte sich das Problem, dass die Unterscheidung von Wohnplatz und Verwaltungseinheit, die das GOV vornimmt, so nicht in der GND vorzufinden sind und daher eine direkte Übertragung und Verlinkung schwierig ist. Andererseits wäre aber eine breite Verlinkung des GOV in den GND-Daten ein großer Mehrwert für das GOV selbst, da es so bekannter werden würde. Diese Fragen sollen in Zukunft auch von der zu gründenden GND-Agentur Geschichtswissenschaften im Rahmen des Projekts NFDI4Memory geklärt werden.
Zum anderen diskutierten die Teilnehmenden mögliche Qualitätsverbesserungen im GOV. Als eine Möglichkeit stellte sich dabei heraus, mithilfe der regelmäßig erscheinenden Gemeindelexika aus dem Deutschen Reich das GOV für diese Zeit einmal komplett mit den diesen vollständigen Gemeindelexika abzugleichen und damit zumindest für das Deutsche Reich um 1900 eine systematische und vollständige Erfassung zu gewährleisten. Dazu sollen diese mithilfe von Freiwilligen und Hiwis über das Datenerfassungssystem (DES) des Vereins eingespielt werden. Ein ähnliches Projekt wäre für das Gebiet der Österreich-Ungarischen Monarchie möglich. Außerdem zeigte sich der GOV-Steuerungskreis offen für eine verstärkte Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Projekten, die die Daten des GOVs nutzen und im Gegenzug dort auch eigene relevante Daten einspielen könnten.