Vom 24. bis zum 26. September 2025 trafen sich in Rostock Akteur:innen aus Wissenschaft, Dateninfrastruktur und Forschung, die sich mit geisteswissenschaftlichen Forschungsdaten beschäftigen. Im Zentrum des Tagungsmottos stand die Frage, wie Forschungsdaten in den Geisteswissenschaften anders gedacht und genutzt werden können: also Daten neu denken?

Präsentationen und Workshops auf der FORGE
Die ‚AG Historische Ortsdaten‘ an der sich die TA2 des Historischen Datenzentrums intensiv beteiligt war auf der FORGE mit einem gut besuchten und sehr anregenden halbtägigen Workshop zum Umgang mit historischen Ortsdaten vertreten. Das Format brachte Interessierte aus unterschiedlichen Fachrichtungen zusammen und zeigte deutlich, wie vielfältig die Herangehensweisen an historische Ortsdaten derzeit noch sind – zugleich aber auch, auf welchen Gemeinsamkeiten künftig eine stärker strukturierte Zusammenarbeit aufbauen kann.
Ein zentraler Bezugspunkt war die Empfehlung zum Minimaldatensatz Ortsdaten, die eine hervorragende Grundlage für weiterführende Abstimmungen und Projekte bietet.

Ergebnisse des Workshops Historische Ortsdaten auf der FORGE in Rostock: Bild: Anne Purschwitz.
Kontrollierte Vokabulare und Normdaten
Am zweiten Tagungstag konnte sich die TA2 mit zwei Beiträge zu aktuellen Entwicklungen im Umgang mit kontrollierten Vokabularen und Normdaten vorstellen. Beide Vorträge verdeutlichten, dass Vokabulare in der digitalisierten Forschungslandschaft – etwa im Kontext von Künstlicher Intelligenz, Natural Language Processing oder der Datenkuratierung – eine zentrale Rolle spielen.
Vorgestellt wurde von Katja Liebing und Marius Wegener das Register R:hovono, das einen Überblick über für die historisch arbeitenden Wissenschaften relevante Vokabulare bietet und verstreute Informationen zusammenführt. Es schafft damit eine Grundlage für die bessere Auffindbarkeit und Nachnutzbarkeit von Vokabularen im Sinne der FAIR-Prinzipien. Über die Wikibase-Instanz FactGrid (Vortrag von Katrin Moeller und Anne Purschwitz) können Forschende Vokabulare selbstständig eintragen, abfragen und miteinander vernetzen.
Der zweite Beitrag verdeutlichte am Beispiel der „Ontologie der historischen, deutschsprachigen Amts- und Berufsbezeichnungen (OhdAB)“, wie sich kontrollierte Vokabulare konkret in vernetzte Forschungsdateninfrastrukturen integrieren lassen. Dabei wurden sowohl die Potenziale als auch die Herausforderungen im Umgang mit Linked Open Data diskutiert. Beide Vorträge machten deutlich, dass kontrollierte Vokabulare nicht nur technisches Hilfsmittel, sondern ein zentrales Bindeglied für Kooperation, Nachnutzung und Qualitätssicherung in den historisch arbeitenden Disziplinen sind.
Die FORGE in Rostock bot nicht nur herrliches Wetter und eine tolle Atmosphäre, sondern überzeugte auch durch hochkarätige Teilnehmende, intensive Gespräche und Diskussionen – besonders die Vernetzung der geisteswissenschaftlichen NFDI-Konsortien gelang auf angenehme Weise.
Getragen und organisiert
wurde die FORGE von der Arbeitsgruppe Geisteswissenschaftliches Forschungsdatenmanagement (AG gwFDM) des Verbands Digital Humanities in deutschsprachigen Raum (DHd), der Juniorprofessur für Digital Humanities, der Universitätsbibliothek Rostock, dem Department “Wissen – Kultur – Transformation” (WKT) der Interdisziplinären Fakultät der Universität Rostock und dem Rostocker Arbeitskreis Digital Humanities (RosDH).
