Schimpfen als Handlung

Sehr geehrte Leser*innen,

in der Ausstellung konnten Sie sich zunächst allgemein über die Handlung des Schimpfens informieren. Auf den folgenden Seiten werden die gelegten Grundlagen nun systematisch erweitert. In einem ersten definitorischen Abschnitt erfahren Sie, inwiefern sich das Schimpfen vom Fluchen oder Drohen abhebt und welche Rolle dabei das Vorhandenseins eines*r Empfänger*in spielt. Anschließend wird die Charakteristik des Schimpfens deutlich gemacht, indem unter anderem verschiedene Quellen von pejorativer Lexik benannt und am Beispiel illustriert werden. In einem Video soll der Kommunikationsakt verbal-aggressiver Handlungen anhand des bekannten Kommunikationsmodells von Friedemann Schulz von Thun erläutert werden. Innerhalb eines letzten Bereichs wird mit dem Konzept der Pejorisierung nach Lann Hornscheidt (2011) die strukturelle Komponente von Beschimpfungen und sprachlichen Diskriminierungen eingeführt. Schließlich können Sie im Rahmen eines Quizzes die gelernten Informationen testen und sich gegebenenfalls mithilfe der Literaturangaben weiter in die Materie einlesen.

Max Groschke, 2022


Erläuterungen
  • Empfänger*in: Person, welche die an sie gerichtete Botschaft einer anderen Person erhält.
  • pejorative Lexik: abwertender Wortschatz
  • Pejorisierung: realisierte sprachliche Diskriminierungshandlung aus einer konstruktivistischen Perspektive; als Konzept nach Lann Hornscheidt (2011) dient es der pragmatischen Beschäftigung mit beleidigenden Sprachhandlungen und betrachtet neben individuellen Beweggründen auch die gesellschaftlich-strukturelle Dimension von Beschimpfungen