Drei europäische Schauspielerinnen

Weltbühne, Heft 14, S. 549-550, 06.04.1926.

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Kommentar:

„Film im März” ist eine Kino-Kolumne des Journalisten, Filmkritikers sowie Drehbuchautors Axel Eggebrecht (1899-1991). Darin reflektierte beziehungsweise echauffierte er sich in misogyner Manier über die Leistungen von drei europäischen Stummfilm-Darstellerinnen.

Der erste erwähnte Film ist „Der Geiger von Florenz“ mit Elisabeth Bergner (1897-1986), die Eggebrecht als „wundervoll einseitige Frau“ unterminierte. Der Film war eine von mehreren Zusammenarbeiten des Regisseurs Paul Czinner und Elisabeth Bergners, die auch privat eine Beziehung eingingen und als Jüd*innen gemeinsam 1933 fliehen mussten. 1936 erhielt Bergner eine Oscarnominierung für ihre Hauptrolle in „Verlass mich niemals wieder“.

Des Weiteren beurteilte er eine Rolle der spanischen Sängerin und Schauspielern Raquel Meller (1888-1962).  Sie spielte die Hauptrolle in der Produktion „Die Jüdin von Skaravaloff” des jüdischen Fotografen und Regisseurs Ya’acov Ben-Dov (1882-1968). Entgegen Eggebrechts Diffamierungen der „etwas bigotten Koketterie“ ihrer Figur und seiner Kritik, „die Rolle lasse ihn kalt“, erlebte die Karriere der Schauspielerin im Anschluss einen kurzen Durchbruch, der leider tragisch durch den spanischen Bürgerkrieg beendet wurde..

Das einzige, etwas versöhnliche Urteil fällte Eggebrecht über den Auftritt der französischen Filmschauspielerin Lily Damita (1904-1994) in „Fiaker Nummer 13“. Eine Filmproduktion ihres Ehemanns, des ungarischen Regisseurs Mihaly Kertész, mit dem sie drei Filme drehte. Wie vom Autor prognostiziert, wird Damita in die U.S.A. gehen. Ihre Schauspielkarriere endete zusammen mit der Ära des Stummfilms.