In der Weimarer Publizistik finden sich verschiedene Auseinandersetzungen mit zeitgenössisch relevanten Themen, wie zum Beispiel polygame Beziehungen, die Strafverfolgung von Homosexualität, außerdem Abtreibung und weibliche Selbstbestimmung. Diskutiert wird die Legalisierung der damals kriminalisierten Sexarbeit wie weibliche Gesellschaftsrollen anhand ihres biologischen Geschlechts. Die Anonymität der Großstadt hilft, neue Identitäten und Rollen auszuprobieren und doch bleiben die sexuelle Freizügigkeit und Experimentierfreudigkeit oftmals ein Phänomen avantgardistischer und wohlhabender Kreise. Die bürgerliche Mehrheit lebte unbeeindruckt von modernen Strömungen weiter ihre traditionellen Werte und die Arbeiterklasse hatte oftmals mit wirtschaftlichen Nöten zu kämpfen, die einen Blick über den eigenen Tellerrand oftmals nicht zuließen.