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Interpretation

Es gibt deutliche Unterschiede (das war zu erwarten), sodass sich die Mehrzahl der Kommentare nicht in die von der Literatur definierten Charakteristiken einordnen lässt.
Sicherlich hat das mit der unterschiedlichen Intensität der Erfahrung zu tun. Für die Forschungsliteratur schreiben Menschen, die sich intensiv auseinandergesetzt haben und ggf. wissenschaftliche Methoden anwenden. Die Umfragen werden bei genau definierten Personengruppen durchgeführt und ausgewertet. Dazu werden die Texte von Herausgeber*innen und Editor*innen nochmals gelesen, kritisiert und gegebenenfalls ergänzt.
Auf YouTube kann jede Person jederzeit etwas schreiben, was vielen Menschen die Stimme gibt. Es ist davon auszugehen, dass diese Menschen nicht den gleichen oder vergleichbaren Zugang zu der hier gespielten Musik haben, wie Autor*innen von Fachartikeln.

 

Die meisten Kommentare, welche sich für den Vergleich eigneten, handelte es sich um Beschreibungen der eigenen Wahrnehmung. Vermutlich, weil dies der einfachste Zugang war. Jede Person kann die eigene Meinung preis geben, und auch jede Vergleiche zu eigener Hörerfahrung bringen. Das lässt sich auch an der Art der Vergleiche erkennen. Dort wo in einem wissenschaftlichen Artikel auf zeitgenössische Beispiele oder Vertreter*innen verwiesen wird, finden sich hier vor allem aktuellere Vergleiche, beispielsweise aus der Popkultur.
Anders sieht es dort aus, wo auf spezifische musikalische, technische oder konzeptionelle Eigenschaften und Erklärungen angesprochen werden.Dort lassen sich nur wenige bis gar keine Kommentare einordnen.  muss man vorhalten

 

Dieser nur sehr geringen Zahl, welche teilweise nur durch die hier in Kauf genommene Unschärfe möglich war, muss man vorhalten, dass darunter viele informierte Kommentare zu finden sind. Diese werden durchaus mit Likes bei dem Publikum anerkannt und somit fällt ihnen in gewisser Weise eine stellvertretende Rolle zu.
Der Kommentar unter dem Steve Reich-Video beispielsweise, welcher die Phasenverschiebung genau benennt, hatte zum Zeitpunkt der Datenerhebung 218 Likes, was ziemlich genau einem drittel der gesamten Kommentare entspricht. Die hier zugegebenermaßen undifferenzierte Äußerung könnte in weiteren Untersuchungen sicherlich noch genauer ausgewertet werden, beispielsweise mit der Gewichtungsfunktion des Programms MAXQDA, anstelle der hier analysierten absoluten Häufigkeit.