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YouTube als Gegenstand

Das YouTube, ein im Jahr 2004 gegründetes und im Folgejahr von Google LLC übernommenes Unternehmen, zu einem globalen Giganten in der multimedialen Unterhaltungsbranche angewachsen ist, lässt sich nicht leugnen. Insbesondere ein Blick auf die teilweise von YouTube selbst durchgeführte Statistik zeigt in beinahe jeder Kategorie rekordverdächtige Zahlen.1 Diese zweitgrößte Suchmaschine ist mit ihren beinahe 1,9 Milliarden monatlich aktiven Nutzer*innen die zweitbeliebteste Social-Media-Plattform. Auf ihr werden pro Minute ca. 400 Stunden Videomaterial hochgeladen und jeden Tag mehr als eine Milliarde Stunden Videos angeschaut. Mit dem bis ins Jahr 2010 bestehenden Leitspruch „Broadcast Yourself“ bildete YouTube eine leitende Rolle in der Selbstverwirklichung von Kreativschaffenden und Künstler*innen und ist dies nach wie vor. Insbesondere im Bereich der Musikproduktion zeigt sich die enorme Bedeutung der Videoplattform, was sich allein dadurch erahnen lässt, dass die 10 erfolgreichsten Videos auf YouTube allesamt Musikvideos sind.

Der Erfolg des Unternehmens lässt sich, nach Haarkötter2, unter anderem an drei zentralen Eigenschaften erklären:

1. Einfache Zugänglichkeit: Mit Hilfe weniger Mausklicks erhält ein potenzielles Millionenpublikum Zugang zu den Inhalten, auch ohne Registrierung. Somit stellt YouTube eine recht einfache Distributionsmöglichkeit dar.

2. Hohe Passivität: Die Videos sind sehr leicht und ohne viel Aufwand zu rezipieren. Durch „Playlists“ oder „Autoplay“ ist das Konsumieren der Videos noch einfacher geworden.

3. Hohe Reaktivität: Im Gegensatz zu einem überwiegend passiven „alten“ Medium, wie dem Fernsehen, besteht auf YouTube auch die Möglichkeit der Dialogizität, der Partizipativität und der Interaktivität. Haarkötter zieht Vergleiche zu dem Konzept der Aufmerksamkeitstheorie von Georg Franck und sieht hier eine Anhäufung des sozialen Kapitals im Sinne von Pierre Bourdieu.

Bei genauerer Betrachtung dieser Trias fühlt man sich insbesondere bei dem dritten Punkt an den Gegenstand dieser Arbeit erinnert – Kommentaren unter YouTube-Videos.

Bei dem Versuch, die Definition3 eines Kommentars zu formulieren, eröffnen sich drei Möglichkeiten. So kann ein Kommentar „eine meinungsbildende und journalistische Textsorte“, eine „Sammlung von Anmerkungen zu einem literarischen Text“ oder eine „persönliche Anmerkung zu einem beliebigen Thema“ sein. Trotz der Unterschiede wird bei der Gegenüberstellung dieser Definitionen zusammenfassend klar, dass Kommentare dazu dienen sollen, die eigene Meinung in einem entsprechenden Kontext darstellen zu können. Die Möglichkeit einer subjektiven Stellungnahme bietet im Kontext von YouTube Kommentierenden die Möglichkeit einer Beteiligung an dem Video. 4

Das bedeutet, dass die Funktion des Kommentierens dafür genutzt werden kann, um Kreativschaffenden Feedback zu geben, eine Nähe zu ihnen aufzubauen oder sich mit „Gleichgesinnten“ auszutauschen. Die Community, also eine Gruppe, dessen Teil man werden kann, und das damit geschaffene Zusammengehörigkeitsgefühl, ist für viele kommerziell betriebene YouTube-Kanäle eine wichtige Grundlage für den eigenen Erfolg.5

Diese Erscheinungen sind jedoch eher bei etablierten YouTube-Kanälen zu finden und treffen weniger auf die hier verwendeten Beispiel zu. Das Vorhandensein von Communities im Sinne einer „kanaleigenen Familie“, scheint somit unwahrscheinlich. Eine Ausnahme ließe sich bei 4‘33‘‘ vermuten, welches von dem offiziellen YouTube-Kanal der Berliner Philharmonie hochgeladen wurde und damit unter anderem auch die eigene Klientel ansprechen möchte.

Auf der anderen Seite könnten die Videos durchaus kanalferne Communities ansprechen, also Menschen, die keinerlei Verbindung zu dem sonstigen Kanalinhalt haben, sich aber für den Videoinhalt interessieren und durch aktive Suche auf die gleichen Videos stoßen.

Die Bedeutung einer Community, aber auch die einfache Zugänglichkeit des Mediums und seine Natur – nur einige Kernfaktoren für YouTube – sorgen, nach Reichert, für eine neue Rollenzuschreibung der Nutzer*innen. Dort wo vorher in den „alten“ Medien der Produktions-, Distributions- und Konsumprozess getrennt voneinander verliefen, bilden die „neuen“ Nutzer*innen die Personalunion aus Herstellenden, Nutzenden, Verbreitenden oder auch Bewerbenden von Medieninhalten6, was Hämmerle anhand der prominenten Seite Wikipedia erläutert. In Bezug auf YouTube zeigt sich das insbesondere an der Gestaltung von Inhalten erfolgreicher Kanäle.

Dieses neue Rollenbild lässt sich, wenn auch nicht so einfach, an den hier gezeigten Beispielen erkennen. Das soll nicht Gegenstand der Untersuchung werden, muss aber weiterhin im Hinterkopf behalten werden.

Weiterhin ist es nach Reichert und Hämmerle für die Charakterisierung des Gegenstandes wichtig, ihn als nicht abgeschlossen zu betrachten. Unter alleiniger Bezugnahme auf die Kommentare unter einem Video scheint das ziemlich einleuchtend, da diese jederzeit geschrieben werden könnten. Somit handelt es sich bei dem, was hier betrachtet wird, um eine Momentaufnahme.

Das Rollenbild und die Charakterisierung als “nicht abgeschlossen” sind zwei bedeutende Unterscheidungen, die bei einem Vergleich von YouTube-Kommentaren mit herkömmlichen Literaturquellen mindestens erwähnt werden müssen.

Hinzu kommen einige methodische Probleme, welche spezifisch auf das Medium YouTube zurückgeführt werden können und hier ebenfalls problematisiert werden müssen.

Methodische Probleme

Um einen Kommentar auf YouTube zu schreiben, ist, wie bereits vorher erklärt, das Vorhandensein eines Google-Accounts notwendig. Es ist davon auszugehen, dass nur ein Teil der Personen, welche die hier verwendeten Videos gesehen haben, auch wirklich die Möglichkeit erhielten, einen Kommentar zu schreiben.

Den Personen, die Kommentare schreiben können, ist es zunächst freigestellt zu schreiben, was sie wollen. Ausnahmen können in diesem Kontext Kommentare sein, welche gegen die allgemein gesetzten Richtlinien von YouTube7 verstoßen und deshalb von der Plattform entfernt werden oder von Kanalbetreibenden8 entweder durch aktive Suche oder automatisch agierende „Blacklists“9 gelöscht werden.

Auch das ist in dieser Arbeit eher weniger bis gar nicht zu vermuten, jedoch kann das nicht eindeutig nachgewiesen werden.

In beinahe jeder empirischen Auseinandersetzung mit YouTube-Videos10 und ihren Kommentaren ist festgestellt worden, dass man aufgrund der hohen Anzahl an Kommentaren sehr schnell dazu neigt, den Überblick zu verlieren. Eine Möglichkeit diesem Problem entgegenzutreten ist die Zuhilfenahme von Analysetools, welche den Datensatz automatisch nach vorher definierten Schlüsselwörtern absuchen und die Kommentare entsprechend definierten Kategorien zuweisen kann. Im Falle von MAXQDA, was auch für diese Arbeit genutzt wurde, wäre das zwar möglich, jedoch liegt die programminterne Grenze bei 10.000 Fällen. In dem Kontext sehr erfolgreicher oder kontroverser Videos ist diese Obergrenze schnell erreicht, wohingegen die Kommentare, welche hier Gegenstand sind, nur einen Bruchteil dieser Grenze darstellen. Somit ist das Problem der Unübersichtlichkeit hier nicht so schwerwiegend.
Dennoch ist es in Bezug auf die Menge an Kommentaren wenig zielführend die Untersuchung auf bestimmte Nutzer*innen zu beschränken. Da hier jedoch nur der Inhalt der Kommentare analysiert wird, soll es an dieser Stelle bei dem Hinweis bleiben.
Neben der absoluten Häufigkeit der Kommentare, welche für sich gesehen überwältigend sein kann, stellt sie im Vergleich zu den eigentlichen Aufrufen11 des Videos nur einen Bruchteil dar. Auf den hiesigen Gegenstand bezogen bedeutet das, dass die Anzahl der Kommentare weniger als 1 % der Aufrufe des Videos entsprechen. Der Frage nach der statistischen Repräsentanz, muss man entgegnen, dass dieses oder ähnlich niedrige Verhältnisse durchaus üblich und „normal“ sind. Für die weitere Auseinandersetzung soll das zwar nicht vergessen werden, aber in erster Linie werden die Kommentare für sich betrachtet.
Gründe für die Diskrepanz können beispielsweise im Konsumverhalten von YouTube-Nutzenden, in der Ermöglichung des Schreibens, der Löschung oder auch in der stellvertretenden Funktion (s.u.) eines Kommentars gesehen werden.

Weiterhin kann vermutet werden, dass eine auffällig geringe Gesamtzahl der Kommentare den Datensatz „instabil“ erscheinen lässt. In solchen Fällen ist eine Auswertung anfälliger für Ausreißer und folglich fällt das Treffen valider Aussagen schwerer.
Ab welcher Kommentaranzahl eine „ausreichende Stabilität“ erreicht ist, kann an dieser Stelle nicht gesagt und würde außerdem den Rahmen dieser Arbeit sprengen. An dieser Stelle sei aber der Hinweis gegeben, dass dieser Umstand in zukünftige Auseinandersetzungen mit diesem oder einem ähnlichen Gegenstand unbedingt zu beachten ist.

Es ist davon auszugehen, dass die Kommentare auf YouTube auch eine stellvertretende Funktion einnehmen. Damit ist gemeint, dass der entsprechende Inhalt des Kommentars genau dem entspricht, was eine Person selbst äußern möchte. Es scheint somit einleuchtend, dass sie es folglich nicht mehr für notwendig erachtet, den Kommentar zu wiederholen. Das Lesen solcher Kommentare kann durch die Möglichkeiten der Anordnungen12 („Neueste zuerst“, „Top-Kommentare“, „angepinnte Kommentare“), aber auch der Aufmerksammachung durch Kanalbetreibende („Herzen“) beeinflusst werden.

Dieser Eigenschaft ist es verschuldet, dass das gleichwertige Betrachten aller Kommentare ein methodisches Problem darstellt, dessen man sich bewusst sein muss. Viel geeigneter wäre in dem Zusammenhang eine Kategorisierung, in welcher auch Gewichtungen von Kommentaren unternommen werden können.
Grundlage dafür könnte die einsehbare zustimmende Interaktion in Bezug auf die betreffenden Kommentare sein. Das meint einmal die zuordenbaren Antworten (sei es durch Threads oder mittels direkter Ansprache (z.B. „@Kanalname“)) oder die Anzahl der Likes. 

Solche Interaktionen lassen sich mit dem für diese Studie verwendete Programm MAXQDA verhältnismäßig einfach ausfindig machen. Mittels der Suchfunktion lassen sich beispielsweise Indikatoren, wie „@“ suchen. Einfacher lassen sich Threads mit der Spalte „Nr.“ erkennen, die in der tabellarischen Ansicht des Datensatzes zu finden ist. Hierbei handelt es sich nicht um die MAXQDA-interne Nummerierung, sondern um die Zählung, welche über die API von YouTube übernommen wurde. Ein „Haupt“- Kommentar hat beispielsweise die Nummer „005“, wohingegen der erste Antwort darauf die Nummer „005-1“ vergeben wird. Da nur diese Zählung programmübergreifend und damit in MAXQDA, aber auch in den herunterladbaren Excel- und PDF-Exporten gleich ist, wurde sie aus Gründen der besseren Nachvollziehbarkeit für die Nachweise innerhalb dieser Arbeit verwendet. Neben der Zählung lässt sich auch in der Spalte „oberste Ebene“ erkennen, ob es sich um ein „Haupt“- oder „Thread“-Kommentar handelt (Erstes durch die Angabe „Yes“ und Zweites mit der Angabe „No“). Zusätzlich bietet die Spalte „Antworten“ eine Darstellung der Anzahl der auf den Kommentar bezogenen Antworten.
Die zuvor erwähnte Zählung fasst diese beiden anderen Spalten in gewisser Weise zusammen, weswegen sie an dieser Stelle vorgezogen wurde. Die anderen Angaben können jedoch zur Überprüfung herangezogen werden.

Auch Likes lassen sich sehr einfach nachvollziehen, wenn man einen Blick auf die Spalte „Likes“ wirft.


Jedoch fällt bei der genaueren Betrachtung der Likes ein grundsätzliches und oft kritisiertes Problem von YouTube auf. Kommentare können zwar geliked und gedisliked werden, jedoch werden nur Likes öffentlich angezeigt. Lediglich bestimmte Indizien, wie zum Beispiel eine höhere Wertung von Kommentaren mit geringeren Likes unter den „Top-Kommentaren“ lassen das „heimliche“ Mitzählen der Dislikes vermuten.13 Und selbst dann bestehen keine konkret auswertbaren Daten. Die Kategorie „Top-Kommentare“ beinhaltet also nicht, die Kommentare, welche am meisten gemocht werden, beziehungsweise durch welche User*innen sich am meisten vertreten fühlen, sondern jene, welche den meisten „Traffic“, also die höchste Interaktionsrate aufweisen. Das lässt die Frage zu, inwieweit diese Kommentare die stellvertretende Funktion tatsächlich einnehmen.
Da es sich hierbei um eine allgemeine Eigenschaft von YouTube handelt, sind auch die hier untersuchten Kommentare davon betroffen.

Um diesen Bereich jedoch nicht völlig im Leeren stehen zu lassen, wurde, parallel zu einer Betrachtung aller Kommentare, auch ein erwähnender Blick auf die „Top-Kommentare“ geworfen.

Im ersten Moment scheint es, als würde in der von YouTube vollzogenen, präzisen zeitlichen Einordnung eine große Chance liegen. Als wäre eine chronologische Reihenfolge erkennbar, um daraus relevante Schlüsse zu ziehen.
Dieser grundsätzlich gegebenen Möglichkeit muss jedoch problematisierend entgegnet werden, dass es sich bei der Angabe um den Zeitpunkt des Hochladens handelt (in MAXQDA durch die Spalte „Veröffentlicht am“ zu erkennen). An Simon Meier14 angelehnt, lässt sich nicht aussagen, ob es sich bei diesem Zeitpunkt um den des Verfassens, des Rezipierens des Videos oder zuletzt auch des Absendens handelt. Man muss also zu dem Schluss kommen, dass der Zeitstempel grundsätzlich problematisch ist, jedoch durchaus eine gewisse Orientierung bieten kann. Beispielsweise lassen sich Antworten, die nicht mittels der Thread-Funktion geschrieben wurden, womöglich einfacher nachvollziehen.

Etwas anders sieht es aus, wenn man die grundsätzlich gegebene Möglichkeit des nachträglichen Bearbeitens einbezieht. Zwar wird das von YouTube mit einem “(bearbeitet)” kenntlich gemacht, jedoch lässt sich in diesen Fällen nicht mehr nachvollziehen, wann, was, wie geschrieben wurde, und somit ist die vollständige Aussagekraft in Frage zu stellen. Ein wenig Abhilfe bietet MAXQDA, welches in der Übersicht aller Kommentare auch die Spalte „Aktualisiert“ aufführt. Damit lässt sich eine Aussage über den genauen Zeitpunkt der Änderungen treffen. Jedoch bleiben die anderen Aspekte der Änderung weiterhin nicht erkennbar.

Eine zentrale Frage, die sich nicht nur im Kontext von YouTube stellt, ist die nach der Motivation der Kommentierenden – warum schreibt jemand das?

Vermuten lassen sich dabei verschiedene Motive, beispielsweise die Suche nach Anerkennung bei der Community oder Kanalbetreibenden durch einen pointierten Witz, das selbstlose Informieren über das Gesehene/Gehörte oder einfach nur die Äußerung der eigenen Anerkennung für den Videoinhalt.
Die Liste ließe sich, auch für den hier analysierten Mit Blick auf die vorhandene Literatur erscheint hier sehr ernüchternd, dass es keine bis wenig konkret(er)e Theorie zu diesem Themenkomplex gibt.

Ein Konzept, welches dieses Thema anschneidet, ist die von Reichert beschriebene kollaborative Bedeutungsproduktion, welche das Erschaffen von Bedeutung im Web 2.0 (darin YouTube) auf das gemeinsame (kollektive) Wirken von Gruppen zurückführt. Angelehnt an dieses Konzept erweitert Hämmerle den Gedanken auch auf die Produktion von Medieninhalten und führt den Begriff des „Produtzers“ ein.15
Um dieses Phänomen zu beschreiben, untersuchen beide Autor*innen prominente und damit geeignete Beispiele, was bei dem Gegenstand der hier vorliegenden Arbeit sehr schwerfallen sollte.
Was dort beispielsweise durch die Untersuchung regelmäßig content-hochladender „Beauty-Kanäle“ einfacher erscheint, ist in Bezug auf Einzelstücke, die eher in einem fremden Kontext hochgeladen wurden, sehr schwer möglich und nur bedingt vergleichbar.

Eine Auseinandersetzung mit dieser Thematik wäre zwar grundsätzlich möglich, jedoch würde sie den Rahmen dieser Arbeit sprengen. Damit soll an dieser Stelle bei einem Verweis auf eine mögliche tiefergehende Forschung in der Zukunft verblieben werden.

Einzelnachweise und Anmerkungen

[1] Eine gute und übersichtliche Darstellung findet sich auf: URL: https://www.brandwatch.com/de/blog/statistiken-youtube/, letzter Zugriff: 14.05.2021.

[2] Haarkötter, Hektor; Wergen, Johanna, Einleitung. YouTube als das neue Fernsehen?, in: Das YouTubiversum. Chancen und Disruptionen der Onlinevideo-Plattform in Theorie und Praxis , hrsg. von Hektor Haarkötter u. Johanna Wergen, Wiesbaden: Spinger VS, 2019, S. 1-3.

[3] Definition entnommen aus: URL: https://wortwuchs.net/kommentar/ , letzter Zugriff: 14.05.2021.

[4] Eine Darstellung der Möglichkeiten für Nutzer*innen findet sich in der Interaktionsstudie zu YouTube-Kommentaren unter Wissenschaftsvideos von Christ. Vgl.: Christ, Katharina, Wissenschaftsvideos auf YouTube. Interaktionsanalyse zur Anschlusskommunikation, in: Sprache, Literatur, Kommunikation – Geschichte und Gegenwart, Nr. 15, hrsg. von Thomas Gloning, Gießen, 2021, S. 9-10, online einsehbar: URL: http://geb.uni-giessen.de/geb/volltexte/2021/15083/ , letzter Zugriff: 29.11.2021.

[5] Tiefergehende Auseinandersetzungen mit YouTube und auch Communities finden sich bei: Eisemann, Christoph, C Walk auf YouTube. Sozialraumkonstruktion, Aneignung und Entwicklung in einer digitalen Jugendkultur, in: Digitale Kultur und Kommunikation, Bd. 3, Wiesbaden: Springer VS, 2015 und Audrey Sarah Hämmerle, Partizipationskultur im Web 2.0 ,‘Eine medienkritische Analyse kollektiver und kollaborativer Praktiken im Netz, Diplomarbeit Universität Wien 2013 (auch einsehbar unter: URL: http://othes.univie.ac.at/28948/, letzter Zugriff: 19.05.2021. Die Bedeutung der Arbeit mit der Community, beziehungsweise den Zusehenden lässt sich auch gut erkennen, wenn man einen Blick in die YouTube-eigene Creator-Academy wirft: URL: https://creatoracademy.youtube.com/page/course/connect-with-comments?hl=de, letzter Zugriff: 19.05.2021.

[6] Reichert, R., Die Macht der Vielen. Eine performative Perspektivierung der kollaborativen Kommunikationskultur, in: Performativität und Medialität Populärer Kulturen. Theorien, Ästhetiken, Praktiken, hrsg. von M.S. Kleiner u. T. Wilke, Wiesbaden: Springer VS, 2013, S. 435-452 und Reichert, R., Fan-Made Transmedia storytelling, in: Creative Crowds. Perspektiven der Fanforschung im deutschsprachigen Raum, hrsg. von V. Cuntz-Leng, Darmstadt, 2014, S. 92-112.

[7] YouTube-Richtlinien, URL: https://www.youtube.com/intl/de_be/about/policies/#community-guidelines, letzter Zugriff: 14.05.2021.

[8] Aussage von YouTube, URL: https://support.google.com/youtube/answer/6000976?hl=de#zippy= , letzter Zugriff: 14.05.2021.

[9] Eine anschauliche Erklärung dazu bietet der Kanal Ultralativ unter Verwendung prominenter Beispiele auf YouTube: URL: https://www.youtube.com/watch?v=qdknPrCKW5U , letzter Zugriff: 14.05.2021. Alle Möglichkeiten der Moderation von Kommentaren zeigt YouTube hier auf: URL: https://support.google.com/youtube/answer/9483359?visit_id=637568473745538896-4202454257&rd=1#zippy=, letzter Zugriff: 17.05.2021.

[10] Hier sollen zwei Studien genannt werden, welche auch medial aufgegriffen wurden. Eines spricht politische Themen an: URL: https://www.spiegel.de/netzwelt/web/youtube-kommentare-in-der-datenanalyse-wenige-stimmen-viel-meinung-a-1288662.html , letzter Zugriff: 14.05.2021, während das andere ein genderbezogenes Problem thematisierte: URL: https://journals.sagepub.com/doi/10.1177/0963662518786654#_i5 , letzter Zugriff: 14.05.2021. Grundsätzlich ist es schwer, einen direkten Vergleich zu ziehen, jedoch bieten sie zum einen Einblicke in mögliche methodische Ansätze und problematisieren allgemeine Besonderheiten von YouTube im Zuge einer wissenschaftlichen Auseinandersetzung.

[11] Um einer Begriffsdiskussion zwischen Views oder Klicks vorzugreifen, wurde sich in diesem Kontext auf den Begriff „Aufrufe“ geeinigt. Allem voran liegt es daran, dass wichtige Unterscheidungsmerkmale, wie die „Watchtime“ von Nicht-Kanalbetreibenden nicht eingesehen werden können. Für eine tiefergehende Beschäftigung mit der „Watchtime“ als wichtigen Faktor der Empfehlungs- und Suchalgorithmen von YouTube empfiehlt sich folgender Artikel: URL: https://www.tubefilter.com/2016/06/23/reverse-engineering-youtube-algorithm/, letzter Zugriff: 08.12.2021.  Seehaus definiert einen „organischen Aufruf“ durch eine Mindestwiedergabezeit (Watchtime) von 11,5 Sekunden (vlg: Seehaus, Christoph, Video-Marketing mit YouTube; Video-Kampagnen strategisch planen und erfolgreich managen, Wiesbaden, 2016, S. 6). 

[12] Siehe Kapitel Sense-Making Theorie .Ferner finden sich bei Christ einige Erläuterungen zu Kommentaren im Web 2.0, welche zwar keinen alleinigen Fokus auf YouTube legen, aber einen breiteren Kontext zur Vertiefung bieten. Vgl.: Christ, Katharina, Wissenschaftsvideos auf YouTube. Interaktionsanalyse zur Anschlusskommunikation, in: Sprache, Literatur, Kommunikation – Geschichte und Gegenwart, Nr. 15, hrsg. von Thomas Gloning, Gießen, 2021, S. 15-18, online einsehbar: URL: http://geb.uni-giessen.de/geb/volltexte/2021/15083/ , letzter Zugriff: 29.11.2021.

[13] Ein anschauliches Video findet sich bei dem Kanal Ultralativ, URL: https://www.youtube.com/watch?v=aTb61eV-G4k , letzter Zugriff: 14.05.2021. Die Unsichtbarkeit der Dislikes manifestiert sich auch in MAXQDA, in welcher diese nicht aufgeführt werden.

[14] Meier, Simon, ‘Vollalimentierte Talkshowkoformisten‘. Diskursdynamik von Medienkritik und YouTube-Kommentarbereichen, in: Das YouTubiversum. Chancen und Disruptionen der Onlinevideo-Plattform in Theorie und Praxis, hrsg. von Hektor Haarkötter u. Johanna Wergen, Wiesbaden: Springer VS, 2019, S. 74.

[15] Hämmerle, Audrey Sarah, Partizipationskultur im Web 2.0 – Eine medienkritische Analyse kollektiver und kollaborativer Praktiken im Netz, Diplomarbeit Universität Wien, 2013, S. 45, URL: http://othes.univie.ac.at/28948/, letzter Zugriff: 19.05.2021.