Modell des Epidemologischen Übergangs

Das Modell des Epidemiologischen Übergangs ist für die spezifische historische Analyse des Sterblichkeitswandels nützlich, da es die Entwicklungstrends der Sterberate sowie den Wandel des Todesursachenpanoramas verfolgt und von Wechselwirkungen zwischen dem durchschnittlichen Gesundheitszustand einer Bevölkerung und dem sozioökonomischen Wandel ausgeht.

Das Modell des Epidemiologischen Übergangs unterscheidet drei Phasen: (1) Die Periode der Seuchen und Hungersnöte, gekennzeichnet durch eine hohe und stark schwankende Sterbeziffer. Die durchschnittliche Lebenserwartung bei der Geburt ist niedrig und liegt zwischen 20 und 40 Jahren. (2) Die eigentliche Übergangsphase bzw. Periode der rückläufigen großen Epidemien; die Sterberate verstetigt sich und nimmt allmählich ab, besonders in dem Umfang, in dem die schweren Epidemien seltener werden und später ganz ausbleiben. Die Lebenserwartung bei der Geburt steigt auf rund 50 Jahre. (3) Die bis heute andauernde Periode der Zivilisationskrankheiten („man-made diseases“) mit niedriger Sterberate und hoher Lebenserwartung bei der Geburt, die 70 Jahre übersteigen kann. (Vögele).