Forschungsprojekt „Klosterbuch Sachsen-Anhalt“ 2018-2022
Klöster und Stifte stellten als geistliche Gemeinschaften tragende und prägende Strukturelemente und Sozialformationen der vormodernen Verfassung, Gesellschaft, Wirtschaft und Kultur dar. Ihre Bedeutung und ihr Einfluss reichten weit über den kirchlichen Bereich hinaus. Sie bildeten über mehrere Jahrhunderte religiöse, kulturelle, soziale und wirtschaftliche Zentren in der Region. Für alle weiterreichenden und tiefergehenden Untersuchungen, nicht zuletzt in überregional vergleichender Perspektive, stellt ein Klosterbuch als Handbuch und Nachschlagewerk daher die unverzichtbare Ausgangslage dar. Ziel des Projektes ist die Vorbereitung eines solchen mehrbändigen Klosterbuchs, wie es in anderen Bundesländern bereits vorliegt.
Insgesamt haben auf dem Gebiet des heutigen Landes Sachsen-Anhalt im Mittelalter über 200 Klöster, Stifte und Komtureien bestanden. Diese sollen erstmals in ihrer Gesamtheit aufgenommen und dann in Kooperation von Historikern, Kunst- und Bauhistorikern sowie Archäologen grundlegend untersucht werden. Einer der bedeutendsten Kulturräume Europas wird so als eine Klosterlandschaft erfasst und erschlossen. Das Klosterbuch ist als Nachschlagewerk für die historische Forschung und die interessierte Öffentlichkeit konzipiert, kann aber außerdem als Grundlage für weitergehende Untersuchungen anderer Disziplinen dienen.
Das Klosterbuch-Projekt wird aus Landesmitteln finanziert und ist an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und deren An-Institut, dem Europäischen Romanik Zentrum, angebunden.
Projektleitung:
Prof. Dr. Andreas Ranft
Prof. Dr. Wolfgang Schenkluhn