Posts Tagged ‘Konsonanten’

  1. Lektion 3: Konsonanten I

    März 22, 2018 by Elisabeth Feil

    ~Konsonanten~

     

    Die Vokale habt ihr jetzt schon kennengelernt, doch um wirklich jede koreanische Silbe lesen zu können, müsst ihr jetzt an die Konsonanten ran.

    1.  Fünf Grundkonsonanten
    2.  Vier abgeleitete Konsonanten
    3.  Neun Endkonsonanten

     

    Fünf Grundkonsonanten

     

    Diese fünf Konsonanten habe ich in dem Beitrag Hangeul schon vorgestellt. Es sind die Konsonanten:

    ㄱ    ㄴ    ㅁ    ㅅ    ㅇ

     

    In dem Beitrag steht unter dem Punkt „Ursprung der Konsonanten“ Genaueres zu der Bedeutung dieser fünf Buchstaben.

    • ㄱ   = am Anfang einer Silbe als „g“, am Ende einer Silbe als „k“ gesprochen
    • ㄴ   = n
    • ㅁ   = m
    • ㅅ   = s
    • ㅇ   = stummer Konsonant

     

    Diese Buchstaben stehen am Anfang einer Silbe. Wenn man einen dieser Konsonanten mit einem Vokal zusammenführt, dann erhält man eine vollständige Silbe. Das wird genauso gemacht, wie ich in Lektion 1: Vokale I schon kurz erklärt habe. Da hatten wir das Beispiel   아이  (a-i) und   바비   (ba-bi). Betrachten wir jetzt zum Einstieg mal dieses Wort:

    나무 – Na-mu -Baum

     

    ㄴ   +   ㅏ    =   나

    ㅁ   +   ㅜ   =   무

    나   +   무   =   나무

    Auf diese Weise kann man theoretisch alle Konsonanten und Vokale miteinander verbinden und Worte bilden.

    Wichtig zu merken ist, dass der Konsonant IMMER links neben oder über dem Vokal platziert wird. Bei den w-Formen wird der Konsonant links oben geschrieben, dort wo halt Platz bleibt ^^. So ist es auch in diesem Beispiel:

    사과 – Sa-gwa – Apfel

     

    ㅅ   +   ㅏ   =   사

    ㄱ   +   ᅪ   =   과

    사   +   과   =   사과

    So weit habt ihr das Prinzip schon kennengelernt. Es kann aber auch sein, nein… meistens ist es sogar so, dass eine Silbe auf einem Konsonanten auch wieder endet, aber dazu mehr bei dem Punkt „Neun Endkonsonanten“.

     

    Vier abgeleitete Konsonanten

     

    Es gibt noch weitere Konsonanten, die am Anfang einer Silbe stehen können. Diese vier Konsonanten hier, sind durch Erweiterungen von den Grundkonsonanten abgeleitet.

    ㄷ    ㄹ    ㅂ    ㅈ

     

    • ㄷ   und   ㄹ   sind abgeleitet von   ㄴ
    • ㅂ   ist abgeleitet von   ㅁ
    • ㅈ   ist abgeleitet von   ㅅ

    Eine bisschen knifflig wird es jetzt. Denn es macht einen sprachlichen Unterschied, ob der Konsonant am Anfang oder am Ende einer Silbe steht. Aber darauf gehe ich jetzt noch nicht ein. Ich stell euch einfach beide Aussprachemöglichkeiten kurz vor (sie ähneln sich zum Glück):

    ㄷ   „t“ wie in „Batterie“ oder „d“ wie in „das“

    ㄹ   „l“ wie in „Lollipop“ oder „r“ wie in „para“ (Spanisch)

    ㅂ   „p“ wie in „Pop“ oder „b“ wie in „Baby“

    ㅈ   „ch“ wie in „juice“ (Englisch)

    Ein Wort kann so aussehen:

    돼지 – Dwae-ji – Schwein

     

     

    Neun Endkonsonanten

     

    Alle Konsonanten, die ich eben vorgestellt habe, können auch am Ende einer Silbe stehen. Silben die drei Buchstaben haben, können so aussehen:

    별 – byeol – Stern

     

    ㅂ   +ㅕ   +   ㄹ   = 별

     

    삼성 – sam-seong – Samsung

     

    ㅅ   +   ㅏ   +   ㅁ   =   삼

    ㅅ   +   ㅓ   +   ㅇ   =   성

    삼   +   성   =   삼성

    Wenn ein Endkonsonant vorhanden ist, dann steht dieser IMMER unter den anderen beiden Buchstaben und zwar so breit, wie die oberen beiden Buchstaben zusammen breit sind. Hangeul-Silben sind nämlich kastenförmig. Diese Konsonanten können an dritter Stelle in einer Silbe stehen:

    ㄱ    ㄴ    ㅁ    ㅅ    ㅇ    ㅂ    ㄹ    ㄷ    ㅈ

     

    Der stumme Konsonant   ㅇ   wird am Ende einer Silbe zu der Endung „-ng“ wie in dem Wort „lang„.

    Hier ist eine Tabelle, damit ihr den Unterschied zwischen der Aussprache des Konsonanten am Anfang und am Ende einer Silbe versteht:

    Achtung! Alle Formen mit einem blauen „!“ gelten wirklich nur, wenn das die Endsilbe eines Wortes ist ODER die darauf folgende Silbe mit einem Konsonanten beginnt! Folgt nach diesen Endkonsonanten eine weitere Silbe, die mit einem Vokal beginnt, dann wird der Konsonant ausgesprochen, wie wenn er am Anfang stehen würde, z.B. bei   잦아   „jaja“ in Gegensatz zu   잦   „jat“.

    Das   ㄹ   ist ein besonderer Konsonant, denn er wird entweder als „l“ oder „r“ gesprochen. Dabei kommt es auf die Position in der Silbe und ob ein Vokal folgt drauf an. Am Anfang ist   ㄹ   immer ein „l“ und steht es zwischen zwei Vokalen dann ist es ein „r“. Z.B.   달고   „dal-go“,   다라   „da-ra“ oder   달아   „dar-a“. Wenn eine Silbe mit   ㄹ   endet und dies nächste Silbe mit   ㄹ   auch wieder beginnt, spricht man dieses doppelte   ㄹ   als „ll“:   달라   „dalla“.

     

    Für diese Lektion reicht es erstmal an Buchstabenwissen. In der nächsten Lektion widmen wir uns den aspirierten Konsonanten und den Doppelkonsonanten. Schaut unbedingt vorbei ! (^ㅅ^)/

     

     

    Nochmal zum Anfang?


  2. Hangeul

    Februar 24, 2018 by Elisabeth Feil

    ~Schrift und Strichmännchen~

     

    Hangeul wurde von König Sejong 1443 eingeführt. Vorher wurde das gesprochene Koreanisch nur in Hanja codiert. Sejong wollte eine einheitliche Schrift, die jeder Bürger erlernen konnte, weil das Studieren von Hanja eine jahrelang Konzentration erfordert. Sehr vielen Menschen wurde das Lesen und Schreiben durch die Einführung des Hangeul-Alphabet ermöglicht. Heute ist Hangeul die Nationalschrift Koreas, die jedes Kind als erstes in der Schule lernt.

     

    König Sejong der Große. (Quelle: commons.wikipedia.org)

     

    Der Ursprung der Vokale

     

    Es gibt drei elementare Vokale im Hangeul:

    • Das ㅣ repräsentiert die Person
    • Das ㅡ repräsentiert die Erde
    • Das   .  repräsentiert den Himmel

    Mit diesen drei Grundvokalen kann man jeden koreanischen Vokal bilden. Zum Beispiel:

    „a“= ㅏ (eine Kombination aus der Person und dem Himmel)

    „o“= ㅗ (eine Kombination aus der Erde und dem Himmel)

    Der Punkt .  ist heutzutage eher ein kleiner Strich, wie man in den beiden Beispielen sehen kann. Es gibt insgesamt 10 Grundvokale, die aber auch nochmal untereinander kombiniert werden können.

    Vokale basierend auf Elementen (Quelle: Sketches of Korea)

     

    Ursprung der Konsonanten

     

    Die koreanischen Grundkonsonanten sind nach der Position der Zunge, der Lippen oder des Halses designed. Das klingt verrückt, war aber für die Leute damals bildlich leichter die Schrift zu erlernen. Die Konsonanten zeigen welches orale Organ wir zur Lautausbildung benutzen müssen.

    ㄱ= g, k; ㄴ= n; ㅁ= m; ㅅ= s; ㅇ= ng (Quelle: Sketches of Korea)

    Mit dieser Abbildung braucht man schon gar nicht mehr so viel Phantasie, um sich vorzustellen, wieso man die Konsonanten genauso darstellt.

    • ㄱ   = g, k beim Sprechen eines „g“ stoßt die Zunge hinten an den Gaumen
    • ㄴ   = n beim Sprechen eines „n“ legt man die Zungenspitze vorne an den Gaumen
    • ㅅ   = s beim Sprechen eines „s“ liegt die Zunge unten und man zischt durch die Zähne
    • ㅁ   = m beim Sprechen eines „m“ agieren nur die Lippen
    • ㅇ   = ng beim Sprechen einen „ng“ wie bei dem Wort „lang“ wird der Hals beansprucht

     

    Es gibt noch mehr Konsonanten und insgesamt sind es 14 Grundkonsonanten.

     

    Die Silbe

     

    Setzt man die Konsonanten und Vokale zusammen, oder auch nur die Vokale, dann erhält man eine Silbe. Aber jede Silbe MUSS und KANN NUR einen (zusammengesetzten) Vokal haben. Es können bis zu 3 Konsonanten in einer Silbe vorhanden sein. Koreanische Schriftzeichen können sehr interessant aussehen, aber manchmal auch etwas witzig ^^

    유 휴 홋 요

    Man könnte eine Strichmännchen-Armee mit Hangeul aufstellen ^^

     

    Doch in späteren Lessons werde ich dazu mehr erzählen~ Erst einmal werden wir uns den Vokalen genauer widmen!

     

    Random Fact: Wenn man sich auf eine Aufgabe stürzt und sich und andere motiviert, dann sagt man, wie es hier heißen würde, „Fighting!“. In koreanischer Romanisierung wäre es dann so: „Hwaiting!“

    Also auf ans Hangeul Lernen…

    … 화이팅! Hwaiting (ㅅ ㅗ ㅅ)/

     

    Schaut doch schon gleich einmal hier bei der ersten Lektion zu den Vokalen vorbei! ^-^

     

     

    Nochmal zum Anfang?